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Krakas Krog, Gotland
Krakas Krog serviert Zutaten aus der Region, die im Holzofen zubereitet werden. Sie bieten auch Unterkünfte und eine "Weingarage", wo du ein Glas Wein genießen kannst.
Fotonachweis: Beatrice Lundborg/Krakas Krog

Typisch schwedisches Essen in vier Regionen

Schweden ist ein großes Land mit einer abwechslungsreichen Landschaft und ausgeprägten Jahreszeiten. Kein Wunder, dass das Essen genauso facettenreich ist wie das Land selbst.

Vielerorts besinnt sich die schwedische Küche auf das Ursprüngliche zurück und legt hohen Wert auf Nachhaltigkeit und lokale Produkte. Hier stellen wir dir die Esskultur von Malmö, Gotland, Sundsvall und Höga Kusten vor. Auf einer kulinarischen Schweden-Rundreise von Süden nach Norden entdeckst du einzigartige Lebensmittel, Produkte und Gerichte. Von Trüffel bis Fisch, von typisch schwedisch bis international:

Malmö: guter Nährboden für Kochtraditionen und internationale Einflüsse

Die südschwedische Region Skåne hat dank exzellenten lokalen Produkten, Fisch und Fleisch eine unverwechselbare kulinarische Identität. In ihrer Hauptstadt Malmö haben Einwohner aus 177 Ländern der lokalen Esskultur den Geschmack der weiten Welt verliehen. Die Stadt verfügt über ein reichhaltiges Angebot an Restaurants mit lokalen Spezialitäten und internationalen Köstlichkeiten. 

Vor allem im Viertel Möllevången, von den Einheimischen kurz „Möllan“ genannt, liegen Restaurants aus allen Ecken der Welt dicht an dicht: Türkische Imbisse und nahöstliche Grillrestaurants reihen sich hier an Sushibars und Falafelstände. Würzige Kibbeh-Fleischbällchen aus Syrien, iranischer Khoresh-Eintopf, neapolitanische Sauerteigpizza und vietnamesisches Pho sind nur ein paar Beispiele der vielen exotischen Gerichte, die du bei einem Besuch in Malmö kennenlernen kannst. 

Aber auch die angesagte „New Nordic Cuisine“, die nordische Zutaten und Zubereitungstechniken ins Rampenlicht stellt, hält sich in Malmö seit etwa 20 Jahren. Statt exotischen Delikatessen stehen bei diesem Konzept saisonale, lokale und biologisch angebaute Zutaten im Mittelpunkt, was in der Region Skåne dank ihrem besonders fruchtbaren Boden und den reichhaltigen Gewässern besonders gut gelingt. 

Die zeitgenössischen Vetreter der schwedischen Küche interpretieren klassische Gerichte neu und rühren dezent auch internationale Aromen mit ein. Die Lage in Skåne, der „Speisekammer Schwedens“, und die internationalen Einflüsse machen Malmö zu einem der spannendsten Reiseziele für Foodies in Schweden. 

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Vegetarische Tapas

Viele schwedische Restaurants bieten vegetarische Gerichte an, und einige Restaurants servieren nur vegetarisches Essen. Pflanzliche Lebensmittel gelten als nachhaltige, aber köstliche Alternative zu Fleischgerichten.

Foto: Miriam Preis/imagebank.sweden.se

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Vegetarische Tapas

Foto: Miriam Preis/imagebank.sweden.se

Vegetarisches Curry bei Vollmers

Foto: Restaurant Vollmers

Dessert im Restaurant Vollmers

Foto: Restaurant Vollmers

Kochen in der Natur

Foto: Miriam Preis/imagebank.sweden.se

Genussinsel Gotland

Die Ostseeinsel Gotland ist eine kulinarische Fundgrube mit erstklassigen Fleischprodukten, typischen Gerichten sowie Trüffeln, die in Schweden sonst nirgendwo vorkommen. 

Schon die Wikinger haben auf Gotland Schafe gezüchtet und bis heute sind das gehörnte Guteschaf und das graue Gotlandschaft die flauschigen Symbole der Insel. Ihr Fleisch ist bekannt für seine angenehme Textur und sein Aroma und die Wolle wird zu hochwertigen Pullovern, Socken und Haushaltsprodukten weiterverarbeitet. 

Weil die Hauptstadt Visby einst zur Hanse gehörte und hier unzählige Handelsschiffe anlegten, haben sich schon früh exotische Gewürze in die lokale Küche eingeschlichen, allen voran Safran. Der herrlich cremige Safran-Milchreisauflauf, serviert mit Schlagsahne und Brombeermarmelade, ist ein regionaler Klassiker.

Im Frühling wächst auf Gotland viel Bärlauch (Ramslök), dessen Blätter, Knospen und Blüten dem Essen einen Knobi-Kick verleihen. Im Mai dominiert Spargel die Speisekarten, und im Sommer fangen die einheimischen Fischer Flundern, die dann traditionell getrocknet und geräuchert werden. 

Bierliebhaber finden auf Gotland gute Tropfen zum Essen, zum Beispiel aus der beliebten Brauerei Gotlands Bryggeri. In den letzten Jahren sind zahlreiche Mikrobrauereien hinzugekommen, darunter Snausarve Gårdsbryggeri und Brygghuset

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Trüffeljagd

Die Trüffeljagd ist eine beliebte Aktivität im Herrenhaus Risung auf der Insel Gotland in der Ostsee. Trüffel sind Pilze, die als Lebensmittel hoch geschätzt werden.

Foto: Simon Paulin/imagebank.sweden.se

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Trüffeljagd

Foto: Simon Paulin/imagebank.sweden.se

Trüffel, Gotlands "Schwarzes Gold"

Foto: Region Gotland

Bier aus Gotland

Foto: Tuukka Ervasti/imagebank.sweden.se

Wochenmarkt

Foto: Anna Sundström

Restaurant Tuppens Krog auf Gotland

Foto: Tina Axelsson/imagebank.sweden.se

Sundsvall in Nordschweden: Industriestadt mit verwöhntem Gaumen 

Die kulinarische Szene von Sundsvall ist von der industriellen Geschichte der Stadt geprägt. Bereits ab 1860 säumten Restaurants die Straßen, um den großen Zustrom von Menschen zu bewirten. Die kulinarischen Ambitionen der Region Medelpad sollen so weit gegangen sein, dass Gärtner hier (an der Grenze zu Nordschweden!) Ananaspflanzen und Pfirsiche mit weißem Fleisch anbauten, um den anspruchsvollen Gaumen der wohlhabenden Industriellen zufrieden zu stellen. 

Die Einwohner von Sundsvall essen noch immer gerne auswärts, und dank der speziellen Vorgeschichte gibt es für eine 60.000-Seelen-Stadt eine außergewöhnlich große Auswahl an Restaurants, von denen einige im skandinavischen Restaurantführer White Guide stehen. Zum Essen fließen natürlich entsprechend hochwertige Getränke. Die Mikrobrauerei Alnöl und der preisgekrönte Hernö Gin aus der Nachbarstadt Härnösandderen versorgen Locals und Besucher mit Genuss in flüssiger Form. 

Hernö Gin, Härnösand

Erfahre mehr über den preisgekrönten handgefertigten Hernö Gin in der Brennerei außerhalb von Härnösand.

Foto: Härnö Gin

Die Hohe Küste: kulinarische Höhenflüge mit Schätzen aus der Natur 

Die Hohe Küste (Höga Kusten) nördlich von Sundsvall hat eine reiche kulinarische Tradition, die sich auf Aromen aus der Region konzentriert. Das Meer, der Fluss Ångermanälven, viel Wald und das fruchtbare Hinterland ermöglichen ein vielseitiges kulinarisches Angebot. Die Einheimischen der Region Västernorrland interessieren sich zunehmend für‘s Kochen in der Natur und sammeln lieber selbst Pilze und Blaubeeren, anstatt sie zu kaufen. 

Die schwedische Küche der Hohen Küste erhält ihre Zutaten auch von bewirtschafteten Feldern. Aus Getreide wie Gerste wird eine regionstypische Art von Fladenbrot (Tunnbröd) hergestellt. Die Bäckerei Mjälloms Tunnbröd, Schwedens älteste Fladenbrotbäckerei, verwendet noch immer das Originalrezept aus dem Jahr 1923. 

Der berühmt-berüchtigte fermentierte Hering namens „Surströmming“ ist ein weiteres traditionelles Gericht der Hohen Küste. Mehr als für seinen Geschmack ist der saure Hering für seinen Geruch bekannt und eignet sich deswegen am besten für ein Picknick im Freien. Kenner öffnen die Dose unter Wasser und kombinieren den Fisch mit anderen Zutaten - so verliert die gewöhnungsbedürftige Spezialität ihren Schrecken. Ins Fladenbrot eingerollt, wird aus dem Stinkefisch der regionale Klassiker namens „Surströmmingsklämma“. 

An der Hohen Küste schwedisch Essen

Typisch und lecker: In den Restaurants Linnea & Peter in Örnsköldsvik, Sankt Petri Logen in Härnösand und dem Speisesaal der preisgekrönten Whisky-Brennerei High Coast steht traditionelle schwedische Küche auf der Karte. 

Besuche auch die kleinen Lebensmittel- und Getränkehersteller in der Region, die hochwertige Produkte anbieten, darunter Marmelade, Blaubeeressig, Craftbier und Rindenbrot. Sie tragen mit ihrem handwerklichen Zugang zur Esskultur dazu bei, dass die Hohe Küste neben ihrer faszinierenden Natur auch mit kulinarischen Höhenflügen Besucher anlockt. Der Hofladen Gårdsbutiken in Nordingrå hat vor Ort hergestellte Köstlichkeiten im Sortiment und auch ein Restaurant und Café. 

Wrap mit gegorenem Hering

Fermentierter Hering ist ein in Nordschweden heimisches Gericht. Es handelt sich beim Fermentieren um eine Konservierungsmethode, die vermutlich aus der Zeit Gustav Vasas stammt, als Salz knapp war. Es ist ein Gericht, das die Schweden trennt - entweder liebt man es oder man hasst es.

Foto: Magnus Skoglöf/imagebank.sweden.se