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Adventskerzen in Schweden
Die vier Sonntage vor Weihnachten werden im Allgemeinen als erster, zweiter, dritter und vierter Advent bezeichnet. Es ist die dunkelste Zeit des Jahres, und viele Haushalte haben einen Adventskerzenhalter, an dem für jeden vergangenen Adventssonntag eine Kerze angezündet wird.
Fotonachweis: Lieselotte van der Meijs/imagebank.sweden.se

Schwedische Weihnachten: Julbord, Lucia und andere Traditionen

Die Weihnachtstraditionen in Schweden konzentrieren sich auf gutes Essen und nette Gesellschaft.

"In Schweden ist der Advent eine Zeit, um den Alltag hinter sich zu lassen und Zeit mit seinen Lieben zu verbringen, entweder bei einem entschleunigten Essen oder einem aktiven Tag im Freien."
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Feiern der Lucia

Am 13. Dezember feiert Schweden den Lucia-Tag. Das Ereignis symbolisiert Licht mitten im dunklen Winter. Lucia-Auftritte sind im ganzen Land zu erleben und umfassen fast immer Safrangebäck, Lebkuchen und Glögg, den würzigen Glühwein.

Foto: Fredrik Larsson/imagebank.sweden.se

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Feiern der Lucia

Foto: Fredrik Larsson/imagebank.sweden.se

Lucia in der Kirche

Foto: Ola Ericson/imagebank.sweden.se

Lucia-Tag

Foto: Cecilia Larsson Lantz/Imagebank.sweden.se

Obwohl manche Bräuche in der heutigen Zeit als veraltet gelten, ist und bleibt Weihnachten eine wichtige Gelegenheit, um Zeit miteinander zu verbringen. Jede Familie und jede Region mag ihre eigenen Rituale haben, aber bestimmte Weihnachtstraditionen haben sich bewährt und sind ein fester Bestandteil der Feiertage im ganzen Land. 

Lucia - das Fest des Lichts

Nachdem der erste Adventssonntag den offiziellen Beginn der Weihnachtszeit markiert hat, beginnen die Feierlichkeiten so richtig am 13. Dezember, und zwar mit dem Gedenktag der heiligen Lucia, einer italienischen Märtyrerin. Wahrscheinlich fiel der 13. Dezember vor der Umstellung auf den heute gebräuchlichen gregorianischen Kalender auf die Wintersonnenwende, denn der Luciatag ist ein Fest des Lichts, das in ganz Skandinavien beliebt ist und die Hoffnung auf das Ende der dunklen Tage ausdrückt.

Wenn du um den Luciatag in Schweden bist, besuche ein Luciakonzert in einer Kirche – eines der berührendsten Erlebnisse, das Schweden zu bieten hat. Wenn sich in der Dunkelheit Kerzenlicht ausbreitet und die traditionellen Lieder erklingen, ist Gänsehaut unvermeidbar.

Weihnachtsstraditionen
Eine Familie, die einen Weihnachtsbaum im Freien schmückt und eine schwedische Weihnachtsfika mit süßem Safrangebäckt genießt.
Foto: OTW/imagebank.sweden.se

Weihnachten in Schweden: Es geht um das Miteinander

Die vier Adventssonntage verbringen wir in Schweden gerne zusammen mit Freunden und Familie bei einer Tasse Glühwein (Glögg) und Lebkuchenplätzchen (Pepparkakor). Wie gut, dass Ende November in ganz Schweden die Zeit der Weihnachtsmärkte startet. Dort finden Besucher handgefertigte Dekorationen, Kunsthandwerk und winterliche Leckereien.

Ein verschneiter Advent und weiße Weihnachten: In Schweden wünscht sich das jeder, und zumindest in den zwei nördlichen Dritteln des Landes klappt es auch meistens. Dann stürmen Familien die Hänge zum Rodeln, die Loipen zum Langlauf und die Skigebiete zum Snowboarden. Die zugefrorenen Seen und Eisbahnen in den Städten laden außerdem zum Schlittschuhlaufen ein.

Und was hat es mit dem Weihnachtsmann auf sich? In Schweden kommt der Weihnachtsmann ('jultomten') zum Fest, am 24. Dezember und verteilt persönlich großzügig die Geschenke. Der Witz unter den Erwachsenen besteht darin, dass jemand ankündigt, die Zeitung zu holen, um dann als Weihnachtsmann verkleidet zurückzukehren. Ahnungslose Kinder ahnen nicht, dass sich hinter dem buschigen Bart ihr Vater, ihre Mutter oder ihr Nachbar verbirgt.

Wenn die Uhr 15.00 Uhr schlägt, ist es Zeit für eine alte schwedische Tradition - nämlich sich vor dem Fernseher zu versammeln, um die alljährliche Show "Donald Duck und seine Freunde wünschen frohe Weihnachten" ('Kalle Anka och hans vänner önskar God Jul') anzusehen. Dieses Medley aus Disney-Klassikern - darunter Cinderella, Schneewittchen und Mickey Mouse - enthält sowohl Originalclips als auch neuere Beiträge. Ein schwedischer Weihnachtsabend wäre ohne sie nicht vollständig. Doch ab diesem Jahr wird eine neue Tradition eingeführt. Dann trifft man sich bereits um 14 Uhr und schaut 'Jul med Astrid Lindgren'. Die Show besteht aus neu produzierten Animationsfilmen über den Schneeballschlacht auf Katthult, Nils Karlsson Däumling, Polly hilft der Großmutter und der preisgekrönten Verfilmung von Tomte und der Fuchs aus dem Jahr 2019, sowie klassischen Ausschnitten aus der Fernsehserie Pippi Langstrumpf und Ferien auf Saltkrokan.

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Schwedisches Weihnachtsbuffet

In jüngerer Zeit wird das Julbord zunehmend mit pflanzlichen Zutaten zubereitet, z. B. mit Veggie-Fleischbällchen und Schinken.

Foto: OTW/imagebank.sweden.se

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Schwedisches Weihnachtsbuffet

Foto: OTW/imagebank.sweden.se

Schwedisches Weihnachtsbuffet

Foto: OTW

Julmust - das Erfrischungsgetränk zur Weihnachtszeit

Foto: OTW

Julskinka

Foto: Helena Wahlman/imagebank.sweden.se

Schwedisches Weihnachtsessen: der köstlich gedeckte Weihnachtstisch 'Julbord'

Das traditionelle Weihnachtsbuffet namens Julbord ( wörtlich Weihnachtstisch) bringt die Schweden in festliche Stimmung. Dabei kommen die klassischen schwedischen Festtagsspeisen auf den Teller: zarter Weihnachtsschinken (Julskinka), Fleischbällchen, eingelegter Hering, Graved Lachs, Cocktail- oder 'Prinzwürstchen' (Prinskorv), Kartoffeln, Salat aus Roter Bete und vieles mehr. Dieses Sortiment, das heute in jedem Supermarkt verfügbar ist, war vor hundert Jahren noch Luxus für schwedische Haushalte. 

In den 1940er Jahren kam erstmals das Gericht 'Janssons Versuchung' (Janssons frestelse) auf den Tisch: ein herrlich cremiger Auflauf aus Kartoffeln, Zwiebeln, Anchovis und Sahne. In jüngerer Zeit wird das Julbord zunehmend mit pflanzlichen Zutaten zubereitet, z. B. mit Veggie-Fleischbällchen und Schinken. Übliche Getränke zum schwedischen Weihnachtsessen sind das dunkle Weihnachtsbier ('Julöl'), das Erfrischungsgetränk 'Julmust' und natürlich die traditionellen Schnäpse.

Ursprünglich handelt es sich beim Julbord in Schweden um das heimische Weihnachtsessen an den Feiertagen, bei dem die Hausfrauen zur Feier des Tages immer mehr verschiedene kleine, geschmückte Speisen auftischten. Seit ungefähr 1950 bieten auch Restaurants im Advent ein traditionelles Buffet an, und heute kannst du in Schweden ab Ende November bis kurz vor Heiligabend aus vielen Restaurants wählen. In schwedischen Unternehmen ist es üblich, die Angestellten zum Julbord einzuladen - die schwedische Version der Firmenweihnachtsfeier. 

Jede Familie und jede Region hat individuelle Julbord-Favoriten. Insbesondere der eingelegte Hering kann eine Vielzahl von Aromen annehmen, von Klassikern mit Dill oder Senf bis zu exotischen Marinaden mit Ingwer, Limette, Chili oder Kokos. Das Julbord enthält außerdem immer häufiger vegetarische oder vegane Gerichte.

Auch wenn man nach mehreren Gängen zum Buffet fast platzt: Ein Nachtisch muss sein. Das klassische Dessert heißt 'Ris à la Malta', ein cremiger Vanille-Milchreis mit Orangenscheiben als Garnitur. Das Julbord enthält noch viele weitere, aber zum Glück kleinformatige Süßigkeiten, wie Schokoladentrüffel und die Sahnebonbons namens 'Knäck'. 

Um das Julbord herum wird mit 'skål' ein Toast ausgesprochen. Die wichtigsten schwedischen Weihnachtsgrüße sind 'God Jul' (Frohe Weihnachten) und 'God fortsättning', was so viel bedeutet wie 'Genieße die restlichen Feiertage'.

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Ein Lebkuchenhaus machen

Ein Lebkuchenhaus zu bauen und es mit Süßigkeiten zu dekorieren, ist in Schweden eine beliebte Tradition.

Foto: Robert Daly/Folio

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Ein Lebkuchenhaus machen

Foto: Robert Daly/Folio

Lebkuchen mit Glögg

Foto: Magnus Carlsson/imagebank.sweden.se

Lucia Fika

Foto: Emelie Asplund/imagebank.sweden.se

Das Lebkuchenhaus und der Zauber der schwedischen Weihnacht

Außerdem eröffnen die Schweden im Advent zu Hause die Weihnachtsbäckerei. Familien versammeln sich in ihren Häusern und Wohnungen, um Lebkuchenhäuser zu bauen und weitere Festtagsleckereien zuzubereiten. Die Traditionen reichen von einfachen Plätzchen über die gelben, s-förmigen Safranbrötchen (Lussekatter) bis hin zum ehrgeizigen Bau und der zuckersüßen Dekoration von Pfefferkuchenhäusern (Pepparkakshus).

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