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David Enmark, EigentĂŒmer von David at home
Chefkoch David Enmark und seine Frau Katarina verwandeln ihr Zuhause auf der Insel Tranholmen fĂŒr ein paar Stunden pro Woche zu einem Restaurant.
Fotonachweis: Magnus Glans

Abendessen bei David Enmark

Bist du auf der Suche nach einem ungewöhnlichen Restauranterlebnis? Nimm das Boot zu David at home, einem Restaurant, das sich buchstĂ€blich im Haus des KĂŒchenchefs David Enmark im Stockholmer SchĂ€rengarten befindet. Er und seine Familie zogen vor 15 Jahren auf die kleine Insel Tranholmen, 30 Minuten von der Innenstadt von Stockholm entfernt. Heute denken sie nicht einmal daran, wieder weg zu ziehen.

David Enmark steht in seiner Outdoor-KĂŒche und reiht blanchierte Zwiebeln mit PrĂ€zision und ansteckender Energie auf dem Grill auf. Der Sommer geht im Stockholmer SchĂ€rengarten langsam dem Ende zu, aber sein Garten auf der Insel Tranholmen ist immer noch ĂŒppig bewachsen und grĂŒn. Äpfel hĂ€ngen tief an den BĂ€umen und warten nur darauf, gepflĂŒckt zu werden.

„Es war ein fantastischer Sommer, aber der Winter hat auch seine Vorteile. Bald wird die BrĂŒcke, die uns mit dem Festland verbindet, wieder aufgebaut, das erleichtert das Leben“, berichtet er und wendet die Zwiebeln, bevor sie schwarz werden.

David, seine Frau Katarina und ihre zwei Kinder Anton und Emma, die jetzt schon beide erwachsen sind, leben seit 15 Jahren auf dieser kleinen Insel, die nur einen Steinwurf vom Festland entfernt ist. Obwohl David sich auf die saisonbedingte BrĂŒcke freut, schĂ€tzt er das Leben auf der Insel sehr, ein Leben, das in vielerlei Hinsicht ungewöhnlich ist. Zum einen ist das geschĂ€ftige Stadtleben, das sie zuvor hatten, jetzt eine ferne Erinnerung.

„Wir haben in der Zeitung eine Anzeige fĂŒr ein Haus gesehen, das zum Verkauf stand, und haben es uns angesehen. Schon nachdem wir fĂŒnf Minuten hier verbracht hatten, waren wir total begeistert. HauptsĂ€chlich wegen der Stille“, erklĂ€rt David.

Seitdem ist die Begeisterung fĂŒr die Insel immer mehr gewachsen. Tranholmen hat knapp ĂŒber 400 Einwohner, von denen sich viele kennen und sich gerne treffen, wenn sie von ihren ArbeitsplĂ€tzen auf dem Festland zurĂŒckkehren. Nachbarn helfen sich gegenseitig bei alltĂ€glichen Dingen, z. B. nehmen sie Freunde oder GĂ€ste vom Festland mit.

Saisonal und nachhaltig

FĂŒr David, der eine Ausbildung als Koch hat, ist die Insel nicht nur sein Zuhause. Sie ist auch sein Arbeitsplatz. Das Haus der Familie, zu dem man von der Anlegestelle nur wenige Minuten vorbei an einem Kindergarten und einem Tennisplatz geht, dient auch als Restaurant, das passenderweise David at home heißt.

„Wir betreiben hier ein paar Abende pro Woche ein Restaurant“, erklĂ€rt er und öffnet die TĂŒren zur KĂŒche und zum Wohnzimmer der Familie. „Wir begrĂŒĂŸen jeden Freitag um 18:00 Uhr etwa 40 GĂ€ste und versuchen, um 10 Uhr zu schließen, was normalerweise gelingt – denn dann fĂ€hrt das letzte Boot ab.“


Regionale Zutaten im Restaurant David at Home
Zutaten aus der Region im Restaurant David at Home. Chefkoch David Enmark und seine Frau Katarina verwandeln ihr Zuhause auf der Insel Tranholmen fĂŒr ein paar Stunden pro Woche zu einem Restaurant. Photo: Magnus Glans


Als David und seine Frau Katarina, die als Floristin in Stockholm arbeitet, beschlossen, das Restaurant zu eröffnen, waren die Leute anfangs skeptisch, ob es funktionieren wĂŒrde. Und wie wĂŒrden die Kinder damit zurechtkommen? Ihre Tochter Emma, die von zu Hause ausgezogen, aber heute zu Besuch ist, hat sich schnell daran gewöhnt und fand die Restaurantszene inspirierend.

„Als ich klein war, hat Papa uns oft gebeten vor der Ankunft der GĂ€ste zu helfen, Servietten zu falten und so weiter. Heute arbeite ich selbst als SommeliĂšre“, erzĂ€hlt sie. 

Gleich wird David die heutigen GĂ€ste begrĂŒĂŸen, denen schwedischer Hirsch mit KartoffelpĂŒree, gesĂŒĂŸten Preiselbeeren, blanchierten und gegrillten Zwiebeln, Pilzen und Schwarzkohl serviert wird. Aber vorher ist noch viel zu tun. Obwohl seine Frau und seine Kinder ihm manchmal helfen, ist das Kochen so ziemlich eine Ein-Mann-Show. Mit einer beneidenswerten KapazitĂ€t fĂŒr Multitasking wirft David Preiselbeeren in Zucker („immer organisch“), schiebt mit Honig glasierten Schwarzkohl in den Ofen („meine Frau meint, ich brauche GemĂŒse auf dem Teller“) und erklĂ€rt seine Sicht zum Thema Essen.

„Meine Philosophie basiert auf den Jahreszeiten. Da ich in Schweden lebe, finde ich, dass man im Januar keine Tomaten servieren sollte. Deshalb verwende ich beim Kochen Pilze, Preiselbeeren, Fisch und Wild zu dieser Jahreszeit. WurzelgemĂŒse funktioniert auch, insbesondere, wenn man es in Essig einlegt“, berichtet er. „Außerdem ist es wichtig, keine Lebensmittel wegzuwerfen. Dass wir so viel wegwerfen, ist unser grĂ¶ĂŸtes Problem. In meinem Restaurant gibt es das Problem nicht, weil ich weiß, wie viele Personen am jeweiligen Abend kommen.“

„Du bekommst zurĂŒck, was du gibst“

David legt eine Schallplatte auf seinen Vinyl-Player, und Sweet Song von Al Green fĂŒllt das Wohnzimmer, das im minimalistischen skandinavischen Stil mit hölzernen StĂŒhlen und Tischen und einem Kamin aus Beton eingerichtet ist. Nach und nach kommen die GĂ€ste, und David bringt sie zu ihren PlĂ€tzen. WĂ€hrend sie an einem Aperitif nippen, prĂ€sentiert er das MenĂŒ, empfiehlt passende Weine und erklĂ€rt, wie alles funktioniert: Auf jedem Tisch liegt ein Blatt Papier, auf dem jeder seinen Weinkonsum notieren und am Ende des Abends entsprechend bezahlen soll.

„Die Leute, die zu uns kommen, sind ehrlich. Und ich gehöre zu den Menschen, die anderen vertrauen“, sagt er und erinnert sich daran, wie eine Gruppe von GĂ€sten einmal den roten Gartenzwerg mitnahm, der die GĂ€ste im Flur begrĂŒĂŸt. „Ein paar Tage spĂ€ter sind sie hierher gepaddelt, um ihn zurĂŒckzugeben. Das meine ich mit Ehrlichkeit; du bekommst zurĂŒck, was du gibst.“

Abendessen bei David at Home in Stockholm
Abendessen daheim, wenn Koch David Enmark und seine Frau Katarina fĂŒr ein paar Stunden pro Woche ihr Zuhause auf der Insel Tranholmen in ein Restaurant verwandeln. Photo: Magnus Glans

Im Laufe des Abends wirkt der Ort des Geschehens im David at home eher wie eine gemĂŒtliche Dinnerparty bei Freunden als ein Abend in einem Restaurant. Als es Zeit ist, sich auf den Nachhauseweg zu machen, gehen einige der GĂ€ste mit einem vertrĂ€umten Blick in ihren Augen in Richtung der Anlegestelle und fragen sich, ob auch sie eines Tages in den SchĂ€ren leben könnten.

„Wir wĂŒrden nie wieder in die Stadt ziehen wollen. Aber einen Fuß auf beiden Seiten des Wassers zu haben, ist der Traum“, sagt David. 

Da sie so nah am Festland leben, ist das zum GlĂŒck leicht fĂŒr die Familie zu erreichen. FĂŒr jeden, der Stockholm besucht und den SchĂ€rengarten sehen möchte, ohne tatsĂ€chlich dorthin zu ziehen, hat David einen Tipp.

„Miete ein Boot mit einem ReisefĂŒhrer und segle um die Inseln in der Innenstadt oder nimm die FĂ€hren weiter hinaus. Und vergiss nicht, in meiner KĂŒche vorbeizuschauen.“

Praktische Informationen zu davidathome

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Kochen bei David at home

Zutaten aus der Region im Restaurant David at Home. Chefkoch David Enmark und seine Frau Katarina machen ihr Zuhause auf der Insel Tranholmen regelmĂ€ĂŸig zu einem Restaurant.

Foto: Magnus Glans

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Kochen bei David at home

Foto: Magnus Glans

Lokale Lebensmittel bei David at Home

Foto: Magnus Glans

David at Home, Stockholm

Foto: Magnus Glans

Möchtest du mehr von David und seinem Restaurant sehen? Folge ihm auf Instagram: @davidathome

Übrigens: Im Großraum Stockholm gibt es noch mehr Möglichkeiten, Abendessen bei Schweden zuhause zu erleben. Beispiele hierfĂŒr sind Cissi und Clara in NorrtĂ€lje, Mera Richard in Älvsjö, Husmor ("Hausmutter" Lisa, Hemma hos Bohlins ("Zuhause bei Bohlins") in TĂ€by und Villa BrĂ€nnugnen in Farsta.

Artikel gesponsert von

EU and Swedish Board of Agriculture