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Schwedische Häuser, die du besuchen kannst
Bist du neugierig auf den schwedischen Lebensstil? Diese Häuser und Wohnungen gehörten einst Schweden und Schwedinnen aus verschiedenen Lebensbereichen und stammen aus unterschiedlichen Epochen. Heutzutage kannst du sie besuchen, entweder nach Absprache oder indem du einfach vorbeischaust.
Carl und Karin Larsson
Carl und Karin Larssons Zuhause „Lilla Hyttnäs“ in Sundborn gilt als Ikone der schwedischen Inneneinrichtung und ist so zu einer Definition für idyllisches Familienleben in Schweden geworden. Carl, einer der beliebtesten Künstler Schwedens, und Karin, eine Absolventin der Kunstakademie in Stockholm, lebten hier mit ihren acht Kindern um 1900. Ihr origineller Einrichtungsstil mit kräftigen Farben, bestickten Textilien und rustikalen Möbeln wurde zur Vorlage für viele schwedische Häuser und Wohnungen.
Carl Larssons väg 12, Sundborn (Dalarna)
carllarsson.se
Selma Lagerlöf
Selma Lagerlöf ist eine der berühmtesten Schriftstellerinnen Schwedens und erhielt als erste Frau den Nobelpreis für Literatur. Sie wurde in diesem Herrenhaus geboren, das ursprünglich 1793 erbaut worden war, und wuchs dort auf. 1889 verlor die Familie das Herrenhaus wegen finanzieller Probleme, aber einige Jahre später gelang es Selma Lagerlöf dank ihres Erfolgs als Schriftstellerin, ihren Traum zu erfüllen und es zurückzukaufen. Du kannst das Herrenhaus besichtigen und das großzügige Innere bewundern, einschließlich der Bibliothek, in der Selma Lagerlöf gewöhnlich saß, um sich ihrem Schriftverkehr zu widmen. Mårbacka 42, Östra Ämtervik (Värmland)
marbacka.com
Astrid Lindgren
Es ist kein Zufall, dass Astrid Lindgrens beliebte Figur Karlsson vom Dach seine Wohnung im Stockholmer Stadtteil Vasastan hat. Denn genau dort lebte die Autorin selbst über 60 Jahre, genau genommen von 1941 bis 2002. Die Wohnung, mit vier Zimmern, einer Küche und zwei Toiletten, was ungewöhnlich für die 1940er war, sieht heute noch genau so aus, wie damals, als die weltberühmte Kinderbuchautorin noch lebte. Die Inneneinrichtung ist ziemlich typisch für eine Stockholmer Mittelklasse-Wohnung der damaligen Zeit, allerdings mit einem originellen Touch. Die Menschen aus Småland sind berühmt für die Tugend, kein Geld zu verschwenden. Astrid Lindgren war daher bekannt dafür, dass sie sich Möbel in den Stockholmer Geschäften genau anschaute und sich dann ähnliche Möbelstücke von erfahrenen Tischlern in Småland anfertigen ließ.
Dalagatan 46, Stockholm
astridlindgrenshem.se
Sven-Harry Karlsson
Ein Haus und eine seltene Kunstsammlung in einem, Sven Harrys Haus ist eigentlich eine Nachbildung des ehemaligen Hauses des Kunstsammlers, eines Herrenhauses aus dem 18. Jahrhundert auf Lidingö. Es befindet sich auf dem Dach seines Kunstmuseums in Stockholm und ist genau so eingerichtet wie das ursrpüngliche Haus, einschließlich Karlssons umfangreicher Kunstsammlung. Zu den Gemälden von Carl Fredrik Hill, Helene Schjerfbeck und Ernst Josephson gesellen sich zeitgenössische Arbeiten wie die von Ylva Ogland und Dan Wolgers. Teppiche von Märta Måås Fjetterström teilen sich den Raum mit Möbeln von Georg Haupt und Gio Ponti.
Eastmansvägen 10–12, Stockholm
sven-harrys.se
Anders Zorn
Dieses Haus bietet einen faszinierenden Blick in das Leben von Anders Zorn, einem der am meisten gefeierten Künstler Schwedens. 1886 erwarb er das Grundstück in der Nähe der Kirche in Mora und baute darauf zusammen mit seiner Frau Emma ein Haus. Vom Künstler selbst entworfen kombiniert das Haus örtliche Holzbautraditionen mit der Architektur englischer Häuser sowie Zorns Vorstellung einer Behausung aus der Wikingerzeit – gleichzeitig rustikal und kultiviert, großartig und gemütlich. Verwegen wird Kunsthandwerk aus Dalarna mit luxuriösen Gegenständen gemischt, die im Ausland erworben wurden: gewebte Tapeten, Silberstücke, antike Skulpturen und Bilder alter Meister. Die Zorns statteten ihr Haus auch mit ungewöhnlichem Luxus der Zeit aus: Kühlschrank, Küchenarbeitsplatten aus Edelstahl, Zentralheizung, heißes und kaltes fließendes Wasser und sogar ein Staubsauger.
Vasagatan 36, Mora (Dalarna)
zorn.se
Walther und Wilhelmina von Hallwyl
Beim Eintritt in das Hallwyl-Museum begibt man sich auf eine Zeitreise. Das Haus wurde 1898 als Winterresidenz für das wohlhabende Paar Walther und Wilhelmina von Hallwyl erbaut und dem schwedischen Staat 1920 zusammen mit sämtlichem Hausrat gestiftet. Der Stil ist eine Kombination aus später venezianischer Gotik und früher spanischer Renaissance, die etwas Ungewöhnliches in Form eines Palastes mit 40 Zimmern mitten in Stockholm hervorbringt. Wegen der Inneneinrichtung, der Kunstsammlung und der Sammlung von persönlichen Gegenständen – einschließlich Dingen wie chinesischem Geschirr, italienischen Schränken in Gold und einem Stück der Hochzeitstorte des Paares – legt das Haus ein einmaliges Zeugnis des Dekors und des Lebensstils der Oberschicht während dieser Epoche ab.
Hamngatan 4, Stockholm
hallwylskamuseet.se
August Strindberg
Der berühmte schwedische Autor August Strindberg verbrachte die letzten vier Jahre seines Lebens, 1908-1912, in dieser Wohnung im Zentrum von Stockholm. Das rekonstruierte Haus, bestehend aus drei Räumen und einer Bibliothek von rund 3.000 Werken, bildet heute das Strindberg-Museum. Als er einzog, war das Haus gerade gebaut worden und brüstete sich mit allen Arten modernen Komforts, einschließlich Zentralheizung und einem Aufzug. Strindberg hatte jedoch keine Küche - er ließ sich sein Essen von einem Hotel im 5. Stock herunterbringen. Die Wohnung bietet interessante Einblicke in die Gedanken und Vorlieben des Autors. Er bevorzugte eine Farbgebung in leuchtendem Gelb, Grün und Rot und über seinem Klavier hing eine Maske von Beethoven, seinem Lieblingskomponisten.
Drottninggatan 85, Stockholm
strindbergsmuseet.se
Birgit Nilsson
Die Opernsängerin Birgit Nilsson war auf den schillerndsten Bühnen der Welt zu Hause. Aufgewachsen ist sie aber auf einem Bauernhof in Svenstad, wo sie bis zu ihrem 23. Lebensjahr lebte. Sie hat bei allen anfallenden Arbeiten auf dem Hof geholfen, beim Pflanzen und Ausgraben von Kartoffeln ebenso wie bei der Heuernte oder beim Kühe melken. Es war ein einfaches Leben ohne Elektrizität und fließendes Wasser, bis diese modernen Errungenschaften in den 1930ern eingebaut wurden.
Birgit Nilssons väg 27, Båstad (Skåne)
birgitnilsson.com
Carl Eldh
Der Aufstieg zu diesem Museum, das im hügeligen Bellevue Park liegt, lohnt sich. Es ist das ehemalige Zuhause und Atelier des Bildhauers Carl Eldh. Das Holzhaus, das 1919 von Ragnar Östberg konzipiert wurde, der auch das Stockholmer Rathaus entworfen hat, ist einen genauen Blick wert. Innen kann man sehen, wie ein bedeutender Künstler im frühen 20. Jahrhundert in Stockholm lebte. Im Mittelpunkt steht seine Kunst, die Skulpturen und Skizzen füllen die meisten Räume. Die Fenster sind so gestaltet, dass sie dem nordischen Licht erlauben hereinzufließen. Und ein zum Atelier gehörender Garten machte es Carl Eldh möglich, im Freien zu arbeiten. Der Wohnbereich bestand ursprünglich nur aus einem kleinen Schlafzimmer, aber als Carl Eldhs Tochter Brita in das alte Atelier ihres Vaters zog, ließ sie eine Küche, ein Bad und ein Wohnzimmer anbauen.
Lögebodavägen 10, Stockholm
eldhsatelje.se
Per-Olof Nilsson
Ein Zuhause und eine verblüffende Sammlung merkwürdiger Objekte in einem. Per-Olof Nilsson, der von 1874 bis 1955 lebte, fing als Kind an, verschiedene Gegenstände von Steinen bis zu Verpackungen, Briefmarken, Geräten, Keramik und vieles mehr zu sammeln. 1906 bestand die Sammlung aus 10.000 Gegenständen. Und 1911 begann Per-Olof, der mit Spitznamen Mus-Olle genannt wurde, sein Haus als Museum zu zeigen. Die Hütte, in der er sein ganzes Leben verbrachte, gibt es immer noch – sie ist eine bescheidene Behausung mit einer natürlich verwitterten grauen Holzfassade, wie sie typisch für die Gegend und die Zeit ist. Während der Sommersaison für Besuche geöffnet.
Sjövik 453, Nälden (Jämtland)
musolles.com
Wohnungen in Haga
Das Göteborger Stadtmuseum besitzt drei authentische Wohnungen in dem historischen Stadtteil Haga. Die Wohnungen waren jeweils das Zuhause eines Arbeiters, eines Eisenbahnbauers und eines Schusters. Zusammen ergeben sie ein interessantes Bild von dem Leben in Göteborgs erstem Vorort – heute einem der angesagtesten Stadtteile – im 19. und frühen 20. Jahrhundert, bevor Schweden sich zu der modernen, wohlhabenden Gesellschaft entwickelte, die es heute ist. Das Museum bietet Führungen in den Wohnungen an. Die genauen Termine findest du auf der Website.
Haga Nygata 7–9, Göteborg
goteborgsstadsmuseum.se