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So fotografierst du das flüchtige Nordlicht
Das Nordlicht fasziniert die Menschen schon seit der Antike und steht auch heute noch bei vielen Reisenden ganz oben auf der Bucket-Liste. Lass dir ruhig von Experten helfen, um deine Chance zu erhöhen, dieses surreale Naturschauspiel zu beobachten. Hier findest du fünf außergewöhnliche Nordlichttouren sowie einige Tipps und Tricks, wie du das Nordlicht mit der Kamera festhalten kannst.
Schon gewusst?
- ‘Norrsken’ ist der schwedische Begriff für das Nordlicht.
- Die Wikinger glaubten, das Nordlicht seien die Walküren, die gefallene Soldaten nach Walhalla bringen.
- Die Straße 99 von Haparanda nach Karesuando in Schwedisch Lappland wird auch ‘Norrskensvägen‘ (Nordlichtstraße) genannt. Sie führt am Fluss Torne entlang und soll ein großartiger Ort sein, um Nordlichter zu sehen.
Nordlicht über Umeå
In Nordschweden hast du gute Chancen das Nordlicht zu sichten, wie hier in Loberget in Umeå.
Foto: Fredrik Larsson / Visit Umeå Content Bank
Nordlicht in Schwedisch Lappland
Das Nordlicht ist eine natürliche Lichtshow, die in den dunkleren Monaten in Nordschweden zu sehen sind.
Foto: Michael Törnkvist
5 außergewöhnliche Nordlichttouren
Hundeschlittentour
Stell dir vor, du fährst mit einem von Huskys gezogenen Schlitten durch eine zauberhafte Winterlandschaft und siehst das Nordlicht am Himmel tanzen. Klingt wie zwei magische Momente auf einmal, nicht wahr? Kiruna Husky bietet Nordlichttouren an, bei denen du lernst, wie man die Hunde behandelt und anspannt, bevor es zusammen mit einem Guide hinausgeht in die Polarnacht. Nach der Tour kannst du dich im nordischen Tipi von Kiruna Husky am offenen Feuer wärmen und dabei eine traditionelle schwedische ‘Fika‘ genießen.
Fototour
Die flüchtige Aurora Borealis ist schwer zu sehen und noch schwieriger mit der Kamera einzufangen. Eine Fototour mit Lights of Lapland verschafft dir lebenslange Erinnerungen. Mit Guides, die Profi-Fotografen sind, und mit voreingestellten Kameras führt die Tour in den Nationalpark Abisko. Warme Anzüge, heiße Getränke und das ganze Kamera-Equipment sind bei diesem ultimativen Nordlicht-Fotoabenteuer inklusive. Für Fotobegeisterte jeden Niveaus geeignet. Ein Foto von deinem Nordlicht-Erlebnis ist ein großartiges Souvenir, das du zu Hause zeigen kannst.
Tour auf Pferden
Verstärke deine Jagd auf das Nordlicht, indem du auf einem Islandpferd durch die verschneiten Wälder rund um Schwedens höchste Gebirgskette reitest. Die berühmte Pferdetour von Icehotel unter dem Nordlicht ist ein ökozertifizierter, ruhiger Ausflug. Bevor du zur Jagd auf das Nordlicht aufbrichst, kannst du einen gemütlichen Moment im Stall verbringen und dein Pferd für den Abend vorbereiten. Die Tour endet mit einem Abendessen aus lokalen Produkten, das in einer traditionellen samischen Hütte serviert wird.
Schneemobiltour
Für Adrenalinsüchtige findet die Nordlichtjagd selbstverständlich auf einem Schneemobil statt. Mit den abenteuerlichen ‘Aurora Tour‘-Schneemobilen von Kiruna Sleddog Tour erlebst du die arktische Landschaft auf die spaßige und rasante Art. Mit den professionellen Guides fühlen sich auch Fahranfänger sicher. Wenn du keine Lust hast, selbst zu fahren, kannst du auch auf den Rücksitz Platz nehmen und den Himmel im Blick behalten. Während der Tour gibt es eine Pause in einem samischen Zelt. Dort macht ihr ein Feuer, genießt eine selbstgemachte ‘Fika‘ und erhascht hoffentlich auch einen Blick auf die tanzenden grünen Streifen am Himmel.
Streetfood-Tour
Das Auge isst mit – und welche Zutat könnte eine bessere Beilage sein als die Aurora Borealis? Stejk Street Food aus Kiruna bietet eine ‘Street Food & Aurora‘-Tour an, auf der alle deine Sinne auf ihre Kosten kommen. Der Abend beginnt im Lavvu-Zelt des Tourveranstalters, wo du lokales Streetfood genießt. Dabei lauschst du den Geschichten über den Umzug der Stadt Kiruna, die Lebensweise der Samen und vieles mehr. Danach geht es mit dem einheimischen Guide in einem Fahrzeug los zu der Stelle, wo man in der Nacht das Nordlicht am besten sieht.
Auf der Jagd nach Nordlichtern
Das Polarlicht, Nordlicht oder Aurora Borealis ist ein natürliches Lichtschauspiel, das in den Wintermonaten in Nordschweden häufig vorkommt. Diese bunten Lichtbänder erscheinen, wenn Sonnenpartikel mit Gasen in der Erdatmosphäre kollidieren. Nach starken Eruptionen auf der Sonne reichen die Lichter weiter nach Süden.
Foto: Jann Lipka/imagbeank.sweden.se
So fotografierst du das Nordlicht
Du hast deine Lieblingsstelle gefunden, nach dem Wetter geschaut und dich warm angezogen. Super, dann stellt sich nun die Frage, wie man das Nordlicht am besten mit der Kamera einfängt? Das kann eine Herausforderung sein, denn es ist nicht nur dunkel, sondern auch kalt. Außerdem ist dieses Naturschauspiel oft ziemlich unberechenbar. Hier sind ein paar Tipps und Tricks, mit denen du deine Chancen erhöhst, gute Bilder vom Nordlicht zu bekommen.
- Handschuhe: Zieh zwei Paar Handschuhe an – ein dickes, das die Hände warm hält, und ein dünneres, sodass du dein Telefon oder deine Kamera bedienen kannst, ohne die Handschuhe auszuziehen.
- Stativ: Bei einer langen Belichtungszeit musst du deine Kamera ruhig halten, sonst bekommst du unscharfe Bilder. Benutze ein Stativ oder stell deine Kamera auf eine feste Oberfläche, etwa auf einen Felsen oder ein Auto.
- Fernauslöser: Verwende beim Fotografieren den Timer oder einen Fernauslöser, um das Risiko unscharfer Bilder weiter zu reduzieren.
- Kondenswasser: Achte auf Kondenswasser auf dem Objektiv, wenn du aus der Wärme (etwa aus einem Auto oder Haus) nach draußen in die Kälte gehst. Tipp: Verstaue die Kamera in einem wasserdichten Beutel, bevor du sie in die kalte Kameratasche steckst. Wenn du nur für kurze Zeit nach drinnen gehst, haben die Kamera und der Beutel nicht genug Zeit, um sich zu erwärmen.
- Zusatzakku: Nichts lässt Akkus so schnell leer werden wie Kälte. Trage einen Zusatzakku an einer warmen Stelle bei dir, zum Beispiel dicht am Körper.
Kamera-Einstellung für dein Nordlicht-Schnappschuss
Die optimalen Einstellung ist bei jeder Kamera etwas anders und auch immer abhängig von Zeit und Ort der Nordlichtbeobachtung. Ein Patentrezept gibt es daher also nicht. Jedoch gibt es einige Dinge die du beachten kannst.
- RAW: Fotografiere im RAW-Dateiformat, das verschafft dir die größte Flexibilität bei der Nachbearbeitung.
- ISO: Verwende eine hohe ISO, damit deine Fotos mehr Licht bekommen. Beginne bei 800 – wenn es sehr dunkel ist, musst du eventuell hoch auf 1600 oder 3200 gehen.
- Verschlusszeit: Eine längere Verschlusszeit sorgt auch für mehr Helligkeit in deinem Bild. Allgemein werden 10 bis 30 Sekunden empfohlen. Wenn sich das Nordlicht schnell bewegt, kann eine lange Verschlusszeit dazu führen, dass das Bild unscharf wird. Wähle in diesem Fall eine höhere ISO, um die Verschlusszeit zu verkürzen.
- Blende: Die Blendenzahl sollte so gering wie möglich sein – am besten 1.4 , 2.0 oder 2.8, wenn deine Kamera dies zulässt.
- Fokus: Nutze den manuellen Fokus und versuche, die Kamera auf einen Stern oder den Mond scharfzustellen. Oder stelle den Fokus einfach auf ‘unendlich‘ ein.
- Möchtest du einen Zeitraffer erstellen? Dann regele auch den Weißabgleich manuell, sodass alle Bilder denselben Weißabgleich haben.
Wenn dir das schwerfällt: Viele Touren werden von Fotografen durchgeführt, die dir mit der optimalen Einstellung vor Ort helfen können.
Smartphone-Einstellung für dein Nordlichtfoto
Ein Schnappschuss mit dem Handy wird zwar nie so gut sein wie ein Kamerafoto, aber wenn du ein paar Dinge beachtest, verbessern sich deine Chancen auf ein optimales Bild. Die meisten Smartphones bieten einen Nachtmodus; nutze diese Funktion. Schalte das Blitzlicht aus und wähle einen manuellen Fokus. Denke daran, ein Stativ und eine oder zwei Powerbanks mitzunehmen.
Viel Glück bei deiner Nordlicht-Jagd!