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Norrgavel furniture in Småland
Norrgavel furniture in Småland
The shop in Lammhult offers with Norrgavel stylish ideas for the dining room.
Fotonachweis: Norrgavel

Der Reiz des schwedischen Designs

Das schwedische Design wird weltweit gefeiert, weil es zeitlos und praktisch ist: Die Form folgt der Funktion. Durch den minimalistischen Stil passt es in jedes Zuhause. Seit über hundert Jahren arbeiten Designer und Architekten an Entwürfen, die schwedische Inneneinrichtung leistbar und langlebig machen.

Hier ein Crashkurs in der Geschichte des schwedischen Designs.

Woran denkst du, wenn du „schwedisches Design“ hörst? An klare Linien und praktische Details? Viel Weiß und Holz? Kuschelige Sofas und Porzellan mit Blumenmustern? All das ist richtig.

Ursprung in Deutschland

Die Grundwerte der schlichten schwedischen Inneneinrichtung, die heute in aller Welt bekannt ist, stammen aus der Bewegung des Funktionalismus, die sich in Deutschland Anfang des 20. Jahrhunderts mit dem Deutschen Werkbund und dem Bauhaus durchsetzte. Damals stellten sich Firmenbesitzer und Handwerker die Frage, wie sie gemeinsam hochwertige Artikel für die breite Masse schaffen konnten, anstatt sich feindlich gegenüber zu stehen. Der Beruf des Designers war geboren: kluge Köpfe, die sich sowohl mit den Materialien als auch mit den Bedürfnissen ihrer Zeitgenossen auskannten und so Produkte entwerfen konnten, die sich millionenfach herstellen und verkaufen ließen.

Die schwedischen Designer und Handwerker verliehen dem reduzierten Stil der neuen Sachlichkeit einen eigenen skandinavischen Ausdruck. Die handwerkliche Tradition, die Liebe zur Natur und die Wertschätzung des Lichts wurden miteinander verbunden, um eine unverwechselbare Designsprache zu schaffen, die bis heute gut ankommt. Schwedisches Design versteht sich in erster Linie als demokratisch: Die schnörkellosen, ergonomischen Möbel, Küchenhelfer und Wohnaccessoires sind leistbar und benutzerfreundlich. 

„Weniger ist mehr“ ist ein Leitwort, das die Schönheit der schwedischen Designprodukte beschreibt. Damit ist gemeint, dass sich die Designer jede Linie gut überlegen, das Material dem Zweck anpassen und höchste Qualität anstreben. Sie lassen sich beim Entwerfen außerdem von der Natur inspirieren, sowohl im Hinblick auf die verwendeten Werkstoffe als auch bei der Wahl organischer statt abstrakter Formen. Ein Paradebeispiel sind die klassischen Kerzenhalter der Glasfabrik Orrefors Kosta Boda, die wie Schneebälle, Eiskristalle, Blumen und Beeren geformt sind.


Vier transparente Vasen mit weißen Streifen auf einer grauen Schachtel. In einer Vase befindet sich ein kleiner Baumzweig.

Vasen "Cut in number" von Ingegerd Råman, Orrefors

Orrefors bietet hochwertige Produkte, die von schwedischen und skandinavischen Designern entworfen wurden.

Foto: Ragnas Omarsson/Destination Småland

Wie Gregor Paulsson den Funktionalismus nach Schweden holte 

Eine zentrale Figur im Werdegang des schwedischen Designs heißt Gregor Paulsson (1889-1977). Der Kunsthistoriker aus Helsingborg verfasste 1919 die Schrift „Vackrare Vardagsvara“, zu Deutsch „schönere Alltagsgegenstände“. Das vom Deutschen Werkbund inspirierte Manifest sollte die Künstler seiner Zeit dazu ermutigen, direkt mit den Fabriken zusammenzuarbeiten. Gemeinsam konnten sie Alltagsgegenstände entwickeln, die praktisch, langlebig, leistbar und schön anzusehen waren. 

Acht Jahre später besuchte Paulsson die Ausstellung des Deutschen Werkbunds in Stuttgart, wo die radikal moderne Weißenhofsiedlung vorgestellt wurde: 21 Gebäude, entworfen von 17 Architekten aus aller Welt. Die Veranstaltung inspirierte ihn dazu, etwas Ähnliches auf die Beine zu stellen, um schwedische Talente zusammenzubringen. 

Gemeinsam mit dem bedeutenden Architekten Gunnar Asplund (1885-1940) organisierte er die Stockholmer Ausstellung 1930 auf der Insel Djurgården, die mögliche Formen des modernen Wohnens vorstellte. Die erfolgreiche Veranstaltung mit vier Millionen Besuchern trug maßgeblich zur Entwicklung dessen bei, was wir heute unter schwedischer Inneneinrichtung verstehen.

Design-Ikonen von verspielt bis funktional 

Der in Österreich geborene Architekt Josef Frank (1885-1967), der 1932 nach Schweden emigrierte, hat Stoffe und Möbel für Svenskt Tenn entworfen und das von Estrid Ericson gegründete Geschäft in Stockholm (Strandvägen 5) zu dem Designmekka gemacht, das es heute ist. Doch seine unverkennbaren Muster sind alles andere als minimalistisch: In den 1930er Jahren, als in Schweden der Funktionalismus alle unnötigen Ornamente verdrängte, bildeten seine farbenfrohen Stoffe mit Blumen, Ranken und Vögeln einen mutigen Kontrast zum damaligen Zeitgeist der „Zweckform“. Bis heute gehören die gemütlichen Sofas und die hübschen Lampenschirme von Svenskt Tenn zur Grundausstattung vieler schwedischer Wohnungen. Mittels Online-Shopping kannst du dir die Produkte nach Hause bestellen.

Svenskt Tenn
Innendesign bei Svenskt Tenn. Der farbenfrohe Vorhang Hawai wurde von Josef Frank und die Kissen von Luke Edward Hall entworfen. Photo: Svenskt Tenn

Auch Carl Malmsten (1888-1972) verdient einen Platz in der Ruhmeshalle der skandinavischen Möbeldesigner. Wie Josef Frank distanzierte er sich vom Funktionalismus und bevorzugte einen weichen Stil, der die Handwerkstradition ehrte. Seine eleganten Stücke aus der Mitte des 20. Jahrhunderts sind an ihren organischen und dennoch klaren Formen erkennbar und längst Klassiker des schwedischen Designs. Praktischerweise liegt der Malmstenladen gleich neben Svenskt Tenn (Strandvägen 5B).

Die Arbeiten des Architekten und Designers Bruno Mathsson (1907-1988) schließen die Lücke zwischen Funktionalismus und Moderne, wobei aber auch Elemente der schwedischen Handwerkstradition vorkommen. Er hat verschiedene Arten von Möbeln entworfen, ist jedoch besonders für seine Sessel aus Bugholz und geflochtenen Sattelgurten bekannt, mit denen er das Rätsel des Sitzens zu lösen versuchte. Im småländischen Värnamo kannst du im Bruno Mathsson Center sein Elternhaus und Atelier ansehen.

Ingegerd Råman (geb. 1943) ist eine zeitgenössische Designerin für Keramik und Glas. Obwohl sie längst in Rente gehen könnte, entwirft sie noch immer Produkte für angesehene schwedische Unternehmen wie Orrefors Kosta Boda und IKEA. Ihre Glasserie DYRGRIP ist ab drei Euro erhältlich und macht dem schwedischen Ideal von demokratischem Design alle Ehre.

Jonas Bohlin aus Stockholm (geb. 1953) ist einer der wichtigsten zeitgenössischen Designer Schwedens. Bekannt wurde er durch den 1981 entworfenen kantigen Stuhl „Concrete“, der im Nationalmuseum in Stockholm ausgestellt ist.

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Centre Bruno Mathsson

Photo de la chaise 'Pernilla 3' réalisée par le designer suédois Bruno Mathsson prise dans son ancienne maison Södra Kull dans le Småland. Les chaises conçues par Mathsson sont devenues extrêmement populaires. Il est dit que son objectif était de montrer une nouvelle façon de s'asseoir, adaptée aux temps modernes.

Foto: Tina Stafrén/imagebank.sweden.se

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A gauche de la photo, il y a de longs rangements. Sur la partie droite une table en bois avec derrière un fauteuil. En arrière-plan, les fenêtres donnent sur une nature lumineuse.
Svenskt Tenn
Malmstenbutiken, Stockholm
Glas blasen
Schwedisches Möbeldesign

Die neue Welle des schwedischen Designs

Die schwedischen Designer und Innenarchitekten von heute bleiben ihren Wurzeln weitgehend treu, bemühen sich jedoch vermehrt um Nachhaltigkeit und natürliche Elemente im Alltag. 

Das exklusive Möbelhaus Norrgavel mit Filialen in Stockholm, Göteborg, Malmö, Uppsala und Småland stellt seine Möbel aus natürlichen und umweltfreundlichen Materialien her. Die Langlebigkeit und das gute Gewissen beim Shopping rechtfertigen die höheren Preise.

Das Stockholmer Unternehmen Greenworks entwickelt „lebende Wände“, sogenannte Vertical Gardens, für Büros, Hotels und andere öffentliche Räume. In urbanen Innenräumen ein Stück Natur vorzufinden, trägt zum Wohlbefinden der Menschen bei. 

Eine der aktuell angesagtesten Designerinnen in Schweden heißt Monica Förster (geb. 1966). Sie wertet den klassischen schwedischen Stil mit ihrer Neugier für neue Materialien und Ästhetik auf und trifft mit ihren eigenwilligen Entwürfen immer wieder ins Schwarze. Zu ihren Kunden zählen internationale Unternehmen wie Volvo, das Möbelhaus Swedese, die Porzellanmanufaktur Rörstrand und der italienische Küchenriese Alessi. Das schwarze Geschirr „Dorotea Night“ für die schwedische Firma Gense ist nur ein Beispiel ihrer preisgekrönten Produkte. 

Während sich das schwedische Design weiterentwickelt, bleibt es seinen Grundwerten treu: Respekt vor der Natur, Wertschätzung der Handwerkskunst und Betonung der Funktionalität.


Porzellanfabrik

Porzellanfabrik

Die Schaffung einer Vase in der Porzellanfabrik im Rörstrand Center in Lidköping. Die Stadt hat eine lange Tradition in der Herstellung von Porzellan, die bis heute andauert. Das Rörstrand Center ist ein Muss für alle, die lokales Design kaufen oder mehr über die schwedische Porzellangeschichte erfahren möchten.

Foto: Tina Stafrén/imagebank.sweden.se