Direkt zum Hauptinhalt gehen
Fluss von Umeå
Fluss von Umeå
Sonnenuntergang über dem Fluss Ume und der Stadt Umeå.
Fotonachweis: Fredrik Larsson / Visit Umeå Content Bank

Umeå: Schwedens nördliche Kulturstadt in der Natur

Umeå ist dank seines vielseitigen Angebots an Kultur, Architektur und Landschaft ein lohnendes Ganzjahresziel für neugierige Schwedenfreunde, die mehr als die klassischen Reiseziele in Skandinavien kennenlernen wollen. Mit erstklassigen Museen und einer renommierten Universität ist Umeå die Kulturhauptstadt Nordschwedens und war bereits Kulturhauptstadt Europas. Als Draufgabe gibt’s herrliche Naturlandschaften unweit der Haustür zu entdecken.

Schon gewusst?

  • Unter den 323 Städten Europas, deren Luft die EU-Umweltagentur EEA im Jahr 2021 untersucht hat, hat Umeå die sauberste Luft.
  • Eine Theorie besagt, dass sich der Name Umeå vom altnordischen Wort „uma“ ableitet, welches das Rauschen des Flusses nachahmt, der durch die Stadt fließt.
  • Im Jahr 1888 wurde Umeå von einem Brand zerstört (genau am selben Tag wie auch die Stadt Sundsvall). Als Brandschutz wurden daraufhin breite Alleen mit Birken angelegt, und seitdem trägt Umeå den Beinamen „Stadt der Birken“ (Björkarnas Stad).
  • Im Jahr 1965 wurde die Universität Umeå gegründet. König Gustaf VI., der Großvater des amtierenden Königs Carl XVI. Gustaf, wollte damit das Bildungsniveau in Nordschweden anheben und medizinische Fachkräfte gewinnen.

Umeå liegt an Schwedens Nordostküste und wurde 1622 vom schwedischen König Gustav II. Adolf gegründet. Heute wird Umeå auch als Hauptstadt von Nordschweden bezeichnet, weil sie mit rund 127.000 Einwohnern die größte Stadtgemeinde in dem sonst sehr dünn besiedelten Landesteil ist. Umeå zählt zu den am schnellsten wachsenden Städten – nicht nur in Schweden, sondern in ganz Europa – und ist auf dem besten Weg, bis 2050 die Marke von 200.000 Einwohnern zu überschreiten.

In der Innenstadt säumen rund 2.300 Birken die Alleen, die Umeå den Spitznamen Stadt der Birken gegeben haben. Im Jahr 1888 wurde Umeå durch einen Brand zerstört und Tausende Menschen wurden obdachlos. Während die Stadt Sundsvall nach einem ähnlichen Schicksal auf Stein- statt Holzhäuser setzte, pflanzte man in Umeå Birken als natürliche Feuersperre: Ihr Hartholz besteht nämlich zur Hälfte aus Wasser.

1 / 4

Skeppsbron, Umeå

Publikum bei einer Veranstaltung in Skeppsbron.

Foto: Umeå kommun

4 / 4
Skeppsbron, Umeå
Fluss in Umeå
Sommer in Umeå
Umeå Institut für Design

Umeå: Schwedens nördliches Zentrum für Kultur und Design   

In Umeå tummeln sich dank der 1965 eröffneten Universität rund 32.000 Studenten. Die verleihen der Stadt nicht nur ein junges, lebendiges Flair, sondern auch eine intellektuelle Atmosphäre. Im Jahr 1989 bekam Umeås Universität ein eigenes Designinstitut, das heute Top-Talente aus Schweden und dem Ausland anzieht. Jedes Jahr werden nur ein Dutzend neue Studenten für den Bachelor-Studiengang in Industriedesign angenommen. Die Designhochschule wurde mehrmals zur weltweit führenden Ausbildung für Produktdesign gewählt.

Umeå war 2014 Kulturhauptstadt Europas – und das aus gutem Grund. Die Stadt hat einen unternehmerischen, innovativen Geist, und im Verhältnis zu den 127.000 Bewohnern ist das kulturelle Angebot besonders groß, offen und vielseitig. Im Kulturhauptstadtjahr 2014 wurde beispielsweise das neue Kulturzentrum Väven eröffnet. Es beherbergt Museen, die Stadtbibliothek, ein Kino, zwei Hotels sowie mehrere Geschäfte und Gaststätten. Hier finden das ganze Jahr über Veranstaltungen und Aktivitäten statt, von Konzerten bis hin zu Vintage-Modemärkten.

Das grenzüberschreitende Kulturzentrum am Fluss Umeälven, dessen Name sich mit „Gewebe“ übersetzen lässt, ist auch ein neues architektonisches Wahrzeichen von Umeå: Es besteht aus einem Gebäude mit vier Etagen und einem 13-geschossigen Turm und sticht mit seiner blau-weißen, an Wellen erinnernden Fassade aus dem Stadtbild hervor. Diesen modernen Komplex haben die berühmten skandinavischen Architekturbüros White Arkitekter und Snøhetta gemeinsam entworfen und dafür den renommierten Kasper-Salin-Architekturpreis 2014 erhalten. Im Turm liegt das Hotel U&Me, dessen Bar und Restaurant auch bei den Einheimischen beliebt sind.

Umeås Sehenswürdigkeiten: die besten Museen

Das Bildmuseet, Umeås Museum für zeitgenössische Kunst und Design, zeigt Ausstellungen in den Bereichen Design, Architektur und Fotografie, die oft internationale Aufmerksamkeit bekommen. Das Museum ist Teil der Universität Umeå und auf dem Kunstcampus am Fluss Umeälven angesiedelt. Das Museumsgebäude fällt dank seiner cleanen Holzfassade und den auffällig platzierten großen Fenstern von Weitem ins Auge. Das Bildmuseum wurde bei der Verleihung der European Museum of the Year Awards 2014 mit einem Ehrenpreis bedacht.

Bald wird Umeå um eine interaktive Attraktion reicher: Das Wissenschaftszentrum Curiosum, das ebenfalls zur Universität Umeå gehört, eröffnet erst 2020. Es lädt Erwachsene und Kinder dazu ein, Forschung und Technologie anhand von Experimenten und Workshops aus erster Hand zu erleben.

Das frauengeschichtliche Museum (Kvinnohistoriskt Museum) ist einzigartig. Es befindet sich im Kulturzentrum Väven und regt mit Ausstellungen zu Themen wie „Geschlecht und Macht, Identität und Geschichte“ zum Nachdenken und Diskutieren an.

Das Museum der Region Västerbotten zeigt lokale Kultur und Geschichte anhand von Kunst, Handwerk, Fotos und Textilien in mehreren Ausstellungen. Die regelmäßigen Kunst- und Handwerksworkshops sind ein Tipp für Familien. Und verlasse das Museum nicht, ohne einen Blick auf den ältesten Ski der Welt zu werfen: Der „Kalvträskskidan“ ist um die 5.200 Jahre alt!

In Umeå findet auch die Samen-Woche – oder „Ubmejen Biejvieh“ in der Sprache der Samen – statt und rückt die indigene Bevölkerung Schwedens ins Bewusstsein. Die wichtigste Veranstaltung dieser Themenwoche ist der kulturpolitische Gipfel der Samen, an dem auch schwedische Politiker teilnehmen. Auf dem Programm stehen außerdem viele Publikumsaktivitäten rund um Kunst, Musik, Kultur und Sprache der Samen.

1 / 3

Kulturzentrum Umeå

Väven (auf Schwedisch "Webstuhl") ist ein Kulturzentrum in Umeå, das sich neben dem Fluss Ume befindet. Väven wurde 2014 eröffnet, im selben Jahr, als Umeå die Kulturhauptstadt Europas war.

Foto: Sara Ingman/imagebank.sweden.se

3 / 3
Kulturzentrum Umeå
Bildermuseum in Umeå
Kultur der Samen

Wanderwege von kurz bis lang

Dank der Nähe zur Küste – Umeå liegt nur 15 km vom Meer entfernt – und mit Bergen und tiefen Wäldern sozusagen vor der Haustür, ist die nordschwedische Universitätsstadt auch ein Traumziel für Naturliebhaber. Das nordische Klima verzeichnet vier ausgeprägte Jahreszeiten. Nutze den kurzen, intensiven Sommer mit Mitternachtssonne, durchschnittlich 16 °C im Juli und idealem Wetter für Aktivitäten im Freien für eine Wanderung, zum Paddeln oder für ein Raftingabenteuer. Auch im Winter hat Umeå seinen Reiz – Stichwort Nordlicht! Durch den Einfluss des Golfstroms sind die Temperaturen in Anbetracht des Breitengrads überraschend mild: Es wird selten kälter als -8 °C.

Umeå ist von Bergen, Wäldern und Küstenlandschaft umgeben. Auf Outdoorfans warten also zahlreiche Abenteuer in der nordischen Natur. Der 42 km lange Wanderweg Tavelsjöleden beginnt mitten in Umeå beim Kulturzentrum Väven und führt in nordwestlicher Richtung zum See Taveljön. Du durchquerst eine hügelige Landschaft mit Wiesen, Feldern, Höhlen und anderen natürlichen Sehenswürdigkeiten. Man munkelt außerdem von einem Seeungeheuer im Tavelsjön... Der Wanderweg ist an zwei weitere Pfade angeschlossen: den Vännforsleden, der die Naturschutzgebiete Vännforsen und Långforsen verbindet, sowie an den 400 km langen Rad- und Fernwanderweg Vindelälvsleden, der dem Fluss Vindelälven ins Landesinnere folgt.

In und um Umeå gibt es gleich mehrere Naturschutzgebiete zu erkunden. Das Naturreservat Grössjön liegt in der Nähe der Stadt, sodass du es in einer halben Stunde per Bus erreichen kannst. Ein vier Kilometer langer Rundwanderweg verläuft um den See Grössjön, und es gibt einen Aussichtsturm zur Vogelbeobachtung. Nutze auch die Gelegenheit, den urigen Wald und das Sumpfgebiet zu erkunden. Dort kannst du im Juli und August Moltebeeren finden: bernsteinfarbene, vitaminreiche Beeren, deren Form an Himbeeren erinnert. Sie wachsen jedoch nicht an Sträuchern, sondern an einzelnen Stielen am Boden. Dank des Jedermannsrechts gilt: Wer zuerst kommt, pflückt zuerst!

Ebenfalls in Stadtnähe liegt der See Nydalasjön. Die Anfahrt dauert 20 Minuten mit dem Auto oder eine Stunde mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Dort findest du den neun Kilometer langen, beleuchteten Rad- und Gehweg „Nydala Runt“ sowie eine Minigolfanlage, einen Bouleplatz und einen Bauernhof, der die ganze Familie unterhält. Es gibt auch einen Campingplatz und Ferienhütten zu mieten.

1 / 2

Fahrrad fahren auf dem Isälvsleden

Radfahren auf dem schönen Weg Isälvleden in Västerbotten.

Foto: Petter Lämås/Visit Umeå Content Bank

2 / 2
Fahrrad fahren auf dem Isälvsleden
Multebeeren

Umeås kulinarische Identität

Immer mehr schwedische Köche arbeiten bevorzugt mit Zutaten aus ihrer Region, und trotz der Lage im hohen Norden ist Umeå keine Ausnahme. Besuche ein Restaurant mit lokalem Fokus und lass dich davon überraschen, was so nahe am Polarkreis alles wächst und gedeiht! Zu den Spezialitäten der Region Västerbotten zählen Rentier- und Elchfleisch, Saibling, Weißfische, Preiselbeeren und arktische Himbeeren (oder Allackerbeeren).

Eine bekannte Delikatesse ist der Västerbotten-Käse: ein jahrelang gelagerter Hartkäse, den die Meierei Norrmejerier im Dorf Burträsk herstellt. Mit diesem Käse bereitet man den Västerbotten-Pie zu, eine beliebte Quiche, die du in Restaurants probieren oder auch im Supermarkt kaufen kannst.

Das 2010 gegründete Unternehmen Brännland Cider stellt Apfelwein aus nord- und südschwedischen Äpfeln her. Ihre Spezialität – der sogenannte Eis-Cidre oder Cidre De Glace – verkauft sich bis nach Amerika und Hongkong.

Im Kulturzentrum Väven solltest du dem Feinkostgeschäft DUÅ einen Besuch abstatten, das von den Zwillingsbrüdern Per und Lars Åkerlund geführt wird. Dort findest du die besten Aromen der Region, darunter Wurstwaren, Käse und ausgewähltes Küchenzubehör.

Das Restaurant Hunger & Törst („Hunger & Durst“) geht beim Kochen von den verfügbaren Bio-Produkten aus der Region aus. Daraus ergeben sich regelmäßig neue Menüs, und du kannst dich von wahlweise drei, fünf oder sieben Gängen überraschen lassen.

Ein weiteres Muss für Feinschmecker ist das Restaurant Gotthards Krog mit einer außergewöhnlichen Einrichtung, die das ganze Gegenteil vom skandinavischen Minimalismus ist: dunkel, plüschig und geheimnisvoll. Das Restaurant ist Teil des Hotels Stora Hotellet und serviert üppiges Frühstück, umweltfreundliches Mittagessen und Dinner als Menü oder à la carte. Es gibt auch eine Cocktailbar.

Umeås Köche zelebrieren die Natur und Kultur ihrer Region. Sie pflegen das kulinarische Erbe und blicken dennoch in die Zukunft. Dank der vielen Studenten und des Unternehmergeists sind in Umeå Innovationen möglich, die wohlschmecken und Gutes tun.

Eine Frau in einem gelben Kleid blickt auf einen roten Leuchtturm am Meer.

Holmön

Die Holmöarna liegen im Schärengarten von Umeå und sind eine idyllische Inselgruppe mit Naturschutzgebieten, Kulturdenkmälern und einem Museum.

Foto: Philip Avesand/Visit Umeå/imagebank.sweden.se

Praktische Informationen vor deiner Reise nach Umeå