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Kanufahren
Kanufahren und Kajakfahren sind beliebte Aktivitäten in Schweden. beiungefähr 9 Prozent von Schwedens Fläche, die aus Flüssen und Seen und einer ausgedehnten Küste besteht, ist Wasser nie weit entfernt.
Fotonachweis: Ulf Lundin/imagebank.sweden.se

Mit Kind und Kajak durch Schweden

Dank dem schwedischen Jedermannsrecht kannst du dich nicht nur in der Natur frei bewegen, sondern auch auf dem Wasser. Bei über 95.000 Seen und einer langen Küste gibt es mit dem Kajak viel zu erkunden, auch ruhige Gewässer für Anfänger.

Dalsland

Erkunde Dalsland mit dem Kanu oder Kajak.

Foto: Roger Borgelid

In den Regionen Dalsland und Värmland gibt es viele Veranstalter, die Kanus und Kajaks verleihen. Über 100 gut ausgestattete Campingplätze mit Grillplatz, Feuerholz und Windschutz machen das Outdoor-Abenteuer perfekt. In Dalsland, dem “Land der Täler”, gibt es viele Gewässer, die von steilen Klippen umgeben sind und Anfänger wie Profis mit ihrer atemberaubenden Natur ins Boot holen.

“Weil die Seen vom Wind geschützt sind, eignen sie sich hervorragend für Familienausflüge. Wenn du auf dem See Lelången paddelst, fühlt es sich an, als wärst du in einem norwegischen Fjord”, sagt Crister Blüme, der jedes Jahr den 55 Kilometer langen Dalsland Kanumarathon organisiert. Der Wettbewerb ist das größte Paddelevent Skandinaviens und findet Mitte August statt.

Entspannung und Grenzerfahrungen

Die Strecke zwischen Ljöradalen in Norwegen und Sälen in der schwedischen Region Dalarna bietet Herausforderungen für Anfänger und fortgeschrittene Kanuten. “Entlang der Grenze, wo es Strömungen und Stromschnellen gibt, findet man Action. Alternativ kannst du gemütlich den Fluss vom Dorf Fulunäs hinabgleiten”, sagt Peter Löfstedt vom Campingplatz Stöten an der norwegischen Grenze, der Kanus und Kajaks verleiht.

Die längste paddelbare Entfernung in der Region misst ca. 50 Kilometer und bringt dich über den Fluss Görälven bis nach Sälen. Wenn du naturnah entspannen möchtest, planst du auf diesem Ausflug zwei Nächte auf einem Campingplatz ein: zuerst bei Stöten an der Grenze und später im Naturreservat Hälla. Wer nur mal probieren will, macht eine Halbtagestour: Ein Transfer bringt dich vom Campingplatz Stöten nach Ljördalen in Norwegen, von wo aus du 10 Kilometer durch faszinierende Wildnis zurück zum Campingplatz gleitest.

Paddeln von naturnah bis urban

Eine andere tolle Region zum Paddeln mit Kindern ist Småland, das ohnehin für seine familienfreundlichen Highlights wie Astrid Lindgrens Welt bekannt ist. Das Campingresort Getnö Gård liegt direkt am See Åsnen, am Rande des gleichnamigen Nationalparks mit tausend Inseln, dichten Wäldern und den „Big Five“: Elchen, Fisch- und Seeadlern, Wölfen und Kranichen. Das naturnahe Resort mit roten Ferienhäuschen und Kajakverleih ist der ideale Ausgangspunkt für aktive Familien.

Wusstest du, dass man sogar in der Hauptstadt Stockholm Kajaks ausleihen und mitten durchs Zentrum paddeln kann? Besonders prominent liegt das Sjöcaféet an der Brücke nach Djurgården, wo man sich spontan ins Kajak schwingen und die Wasserwege der schwedischen Hauptstadt im Paddeltakt erkunden kann. Wer lieber mit einem Guide unterwegs ist, schließt sich einer Paddeltour mit Stockholm Adventures an.

Tipps von der Paddellehrerin

Egal welche Region du wählst, folgende Faustregeln gelten immer: Eine Schwimmweste gehört zur Grundausstattung, außerdem sollte jemand an Land über deine Paddelroute Bescheid wissen. Im Kajak oder Kanu muss man sich immer hinsetzen. Wenn Kinder mit im Boot sind, kann man ein besseres Gleichgewicht herstellen, indem man Gepäck im vorderen Teil des Kajaks verstaut. Während Erwachsene beim Paddeln die Zeit vergessen, brauchen Kinder regelmäßig Pausen und Bewegung. Es gibt auch Kanus oder Kajaks mit einem größeren Cockpit in der Mitte, wo sich kleine Piraten ein bisschen bewegen können.

“Die Länge des Ausflugs hängt vom Alter und der Geduld eurer Kinder ab. Denkt an regelmäßige Pausen, damit sie herumrennen oder über Felsen klettern können”, sagt Christina Ingmarsdotter, die Paddelkurse in Grundsund in der westschwedischen Region Bohuslän gibt.

Sie empfiehlt Familien, das reiche Angebot an Campingplätzen zu nutzen: “Kinder lieben Zelten. Es kann sich lohnen, mehrmals an einer Stelle zu übernachten, damit man nicht unnötig Zeit mit Auf-und Abbau verliert. Denkt nur daran, im Zweifelsfall um Erlaubnis zu fragen, ob man mehrere Nächte an der Stelle eurer Wahl übernachten darf.”

Christina Ingmarsdotters Lieblingsstrecke ist eine Runde um die Insel Skaftö, hundert Kilometer nördlich von Göteborg. Familien mit Kindern brauchen drei bis vier Tage, Erwachsene schaffen es schon an ein oder zwei Tagen. “Hier gibt es einen Mix der Landschaft von Bohuslän, von üppig bis karg, und viele Stellen zum Zelten und Baden. Das Bootmuseum von Bassholmen mit alten Holzbooten ist spannend für jedes Alter. Außerdem kann man sich in Restaurants direkt am Wasser stärken.“