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Dalarna: Schwedens traditionsreiche Region
In der mittelschwedischen Region Dalarna findet man vieles von dem, was typisch schwedisch ist: wanderfreundliche Wälder, ausladende Seen sowie Berge, die im Winter Skifahrer und Snowboarder anziehen. Man kann sich den Landstrich wie ein „Schweden im Miniaturformat“ vorstellen.
Das trifft nicht nur auf die Landschaft, sondern auch auf kulturelle Aspekte zu: Das kunstvoll bemalte „Dala-Pferd“ (Dalahäst) stammt von dort, ebenso wie die unverkennbare Farbe „Falunrot“, die unzählige Schwedenhäuschen im ganzen Land bedeckt.
Dalarna ist außerdem ein Hotspot für Mittsommerfeste mit allem Drum und Dran. Ende Juni kannst du dich in den idyllischen Orten Tällberg, Rättvik und Leksand unter die Leute mischen und mit Locals um den Maibaum tanzen. Der wichtigste Tag ist der „Mittsommerabend“ (Midsommarafton) – immer der Freitag zwischen dem 19. und 25. Juni. Weil die Leute in Dalarna aber nicht genug vom großen Fest des Lichts bekommen können, feiern manche Orte noch bis in den Juli hinein.
Tällberg in Dalarna
Blumenwiese im malerischen Ort Tällberg in Dalarna, wo alle Gebäude aus Holz gebaut sind..
Foto: Visit Dalarna
Tällberg in Dalarna
Foto: Visit Dalarna
Feiern zu Mittsommer
Foto: Anna Hållams/imagebank.sweden.se
Falun-Rot
Foto: Anna Holm/Visit Dalarna
Samische Kultur und Rentiererlebnisse
Foto: Marit Noorlander/Visit Dalarna
Mine von Falun
Foto: Visit Dalarna
Das UNESCO-Weltkulturerbe in Falun
Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Dalarna ist das jahrhundertealte Kupferbergwerk von Falun. Zusammen mit den Arbeitervierteln und der Industrielandschaft Kopparbergslagen gehört es zum UNESCO-Weltkulturerbe. Im 17. Jahrhundert war es Schwedens bedeutendstes Industriegebiet.
Heute liegt die Grube still, aber Besucher können bei einer Führung in die Grube hinabsteigen. Bei dem interaktiven Rundgang erfährst du Spannendes aus der Geschichte, unter anderem die Anekdote über den „fetten Mats“ (Fet-Mats), der im späten 17. Jahrhundert in der Grube ums Leben kam und 1719 nach 42 Jahren auf natürliche Weise mumifiziert und intakt aufgefunden wurde. Der Vorfall hat übrigens E. T. A. Hoffmann zur Erzählung „Die Bergwerke zu Falun“ inspiriert.
Der Spaziergang von Faluns Ortskern zum Bergwerk führt durch Elsborg, ein historisches Wohngebiet mit ehemaligen Bergmannshäusern – natürlich aus Holz und rot angestrichen. Das typische „Falunrot“ – längst Schwedens Nationalfarbe beim Hausbau – wird bis heute mit Kupferpigmenten hergestellt, die im Bergwerk als Nebenprodukt anfielen.
Auch der bekannte Schwedenkönig Gustav Vasa (1496-1560) hatte einen Bezug zu Dalarna. Die Schlacht von Falun im Jahr 1521 war der erste Kampf im schwedischen Befreiungskrieg. Angeblich musste der Aufständische, der damals noch Gustaf Eriksson hieß, durch eine Latrine fliehen, um einer Gefangennahme durch die Dänen zu entgehen.
Zorngården in Mora
Zorngården (Das Zornhaus) ist die ehemalige Heimat von Anders Zorn, einem der bekanntesten schwedischen Künstler. Es befindet sich in Mora, Dalarna, und ist heute ein Museum.
Foto: Anna Holm
Zorngården in Mora
Foto: Anna Holm
Im Zorngården
Foto: Zornsamlingarna
Carl Larsson-gården in Sundborn
Foto: Per Eriksson/Carl Larsson-gården
Bei Karin und Carl Larsson daheim
Foto: Per Myrehed/Carl Larsson-gården
Wohnliche Sehenswürdigkeiten: Dalarnas Künstlerhäuser
Dalarna bietet Kunstliebhabern zwei besondere Highlights: die Wohnhäuser der bekannten schwedischen Maler Carl Larsson (1853-1919) und Anders Zorn (1860-1920).
Carl Larsson und seine Frau Karin haben gemeinsam eine ganz eigene Ästhetik entwickelt, die Leute über Schwedens Grenzen hinaus bis heute inspiriert. Ihr Wohnhaus – der Carl-Larsson-Gården in Sundborn – ist eine Wunderkammer der bildenden Kunst und Innenarchitektur. Besucher können sich auf Carl Larssons unverwechselbare Aquarelle mit Motiven aus dem eigenen Heim sowie auf Karins kühne Textilien und originelle Holzmöbel freuen. Nach der Führung (auch auf Englisch) kannst du dich im Restaurant Hyttstugan stärken, das Kaffee, Süßes und Gerichte aus regionalen Zutaten serviert.
Während Carl Larsson ursprünglich aus Stockholm stammte und erst 1901 mit der Familie nach Dalarna zog, war Anders Zorn ein waschechter „Dalkarl“. Sein Heimatort Mora liegt etwa hundert Kilometer nordwestlich von Sundborn. Dort kannst du das Zornmuseum besuchen, das über die weltweit größte Sammlung seiner Werke verfügt, darunter Porträts und Bilder, die das Landleben in Dalarna darstellen. Außerdem lohnt sich eine Führung durch das Wohnhaus Zorngården, wo der Maler mit seiner Frau Emma lebte. Inspiriert von der englischen „Arts & Crafts“-Bewegung schufen die beiden ein Heim voller origineller Möbel und Details. Auf der sogenannten Punschveranda sollen viele gesellige Abende stattgefunden haben.
Größtes Dalapferd der Welt
In Avesta befindet sich das größte Dalapferd der Welt. Es ist 13 Meter hoch und 12,8 Meter lang.
Foto: Anna Holm
Größtes Dalapferd der Welt
Foto: Anna Holm
Ein Dalapferd entsteht
Foto: Anna Holm
Kunsthandwerk aus Dalarna: Pferde und Blumenmuster
Wenn du in Dalarna historische Gebäude besuchst, wirst du eine besondere Art der Bauernkunst bemerken: die sogenannte Kurbitsmalerei mit großen Blumen, Blättern und Ranken. Im 18. und 19. Jahrhundert verzierte man damit vor allem Holzmöbel, es gibt aber ebenso großflächige Wandgemälde.
Auch die roten Dalapferde – ein Symbol für ganz Schweden – werden mit Kurbitsornamenten gestaltet. Die Werkstatt Nils Olsson Hemslöjd im Dorf Nusnäs ist seit den 1920er-Jahren in Betrieb und zählt heute zu den wenigen Manufakturen, die noch authentische Dalapferde fertigen. Dort kannst du den Profis beim Sägen, Schnitzen und Bemalen über die Schulter schauen und sogar selbst Hand anlegen. Im Stall – pardon: Im Shop gibts Dalarnas berühmte Pferde in vielen Größen und Designs.
Bei Avesta im Süden der Region steht das größte Dalapferd der Welt: Mit einer Höhe von 13 Metern ist es nicht zu übersehen, wenn du die Kreuzung der Straßen 68 und 70 passierst.
Wandern bei Grövelsjön
Die Natur von Dalarna ist ideal zum Wandern und Radfahren. Hier eine Rentierwanderung mit Renbiten am Grövelsjön.
Foto: Tobbe Nilsson
Wandern bei Grövelsjön
Foto: Tobbe Nilsson
Canoeing in Idre
Foto: Idre Fjäll
Angeln in Idre Fjäll
Foto: Idre Fjäll
Mit dem Mountainbike in Dalarna
Foto: Idre Fjäll
Idre fjäll in Dalarna
Foto: Idre fjäll
Tipps für aktiven Urlaub in Dalarna
Mit endlosen Wäldern, beeindruckenden Wasserfällen und einem ansehnlichen Gebirge hat Dalarna alles, was man für einen aktiven Urlaub in Schweden braucht. Ein tolles Ausflugsziel zum Schwimmen, Angeln und Kajakfahren ist außerdem der Siljan, Schwedens siebtgrößter See. Drum herum schlängelt sich der 340 Kilometer lange Wanderweg Siljansleden, der in 21 Etappen eingeteilt ist. Einige davon eignen sich auch zum Mountainbiken.
In Mora startet außerdem der rund Fernwanderweg Dalkarlsvägen, die historische Migrationsroute Dalarna nach Stockholm (ca. 360 km). Sie ist in elf Abschnitte mit je 20-35 Kilometern Länge eingeteilt. Am Weg liegen zahlreiche landschaftliche und kulturelle Sehenswürdigkeiten. Was heute ein entspannter Wanderweg in Richtung Südschweden ist, war früher eine Art letzter Ausweg für Leute aus Dalarna, die in der Heimat keine Arbeit fanden. Allein im Jahr 1837 machten sich etwa 6.500 unverheiratete Männer und Frauen auf den Weg in die Hauptstadt, um Geld zu verdienen und Erfahrungen zu sammeln.
Mit ihren 30 Meter hohen Felswänden ist auch die „Höllenschlucht“ (Helvetesfallet) am Fluss Ämån ein eindrucksvolles Ausflugsziel. Und: Verpasse nicht den bergigen Nationalpark Fulufjället nahe der norwegischen Grenze.
Dalarna ist aber genauso ein Paradies für Wintersportler. Die Skigebiete Idre und Sälen haben sowohl Loipen für Langläufer als auch Pisten zum Skifahren und Snowboarden.
Wasserfall Njupeskär, Dalarna
Der Wasserfall Njupeskär befindet sich im Nationalpark Fulufjället in Dalarna. Der Wasserfall ist 93 Meter hoch und das Wasser fällt völlig frei 70 Meter, was ihn zu einem der höchsten Wasserfälle Schwedens macht.
Foto: Nisse Schmidt/ Visit Dalarna
Wasserfall Njupeskär, Dalarna
Foto: Nisse Schmidt/ Visit Dalarna
Naturreservat Styggforsen, Rättvik, Dalarna
Foto: Anna Holm/ Visit Dalarna
Der Wasserfall der Superlative
Eine spektakuläre Sehenswürdigkeit des Nationalparks Fulufjället im Nordwesten Dalarnas ist der Wasserfall Njupeskär. Mit seinen insgesamt 93 Metern zählt er zu den höchsten Wasserfällen in Schweden und er hat eine freie Fallhöhe von knapp über 70 Metern. Seit Jahrtausenden hat das Wasser eine große Schlucht in den Felsen gegraben. Oben auf dem Fall bietet sich ein fantastischer Blick auf die Klamm und die Landschaft. Eine leichte, aber manchmal steile Wanderung von 4 Kilometern Länge führt dich vom Nationalpark-Zentrum zum Wasserfall. Im Winter ist das Klettern im zugefrorenen Wasserfall erlaubt. Fulufjället ist nicht nur Schwedens südlichster Fjällnationalpark, sondern er beherbergt auch einen weiteren Superlativ: den ältesten Baum der Welt – er zählt 9500 Jahre.
Ganze 26 Meter stürzt das Wasser eines weiteren Wasserfalls, des Styggforsen, im gleichnamigen Naturschutzgebiet herab. Die Gegend nahe Rättvik bietet eine interessante Geologie mit steilen Klippen, schönen Aussichten, aufregender Vegetation und dem hohen Wasserfall. Ursache für diese außergewöhnliche Landschaft ist ein Meteoriteneinschlag vor 377 Millionen Jahren. In den Hängen der Schlucht kannst du die Auswirkungen des mächtigen Einschlags sehen. Der Meteorit drehte die Gesteinsschichten einfach um 90 Grad zur Seite.
Straußenfarm Sahlin Struts, Dalarna
Lokale Küche in Sahlin Struts, einer Straußenfarm in Borlänge.
Foto: Visit Dalarna
Straußenfarm Sahlin Struts, Dalarna
Foto: Visit Dalarna
Murboannas in Borlänge
Foto: Anna Holm
Wurstwaren aus Rentier von Renbiten
Foto: Visit Dalarna
Der Geschmack von Dalarna
Die Region Dalarna hat eine Spezialität hervorgebracht, die man heute in ganz Schweden schätzt: die Wurst „Falukorv“. Die dicke, u-förmige Wurst aus Schweine- und Rindfleisch hat einen milden Geschmack und wird gerne in Scheiben gebraten. Urheber der mittlerweile markengeschützten Speise waren übrigens deutsche Bergleute, die in Falun beschäftigt waren. Man brauchte (sehr viel!) Ochsenhaut, um Lederriemen für den Transport zu gewinnen. Das Fleisch wurde durch die Weiterverarbeitung zu Wurst nicht nur haltbar gemacht, sondern konnte auch gewinnbringend nach Stockholm verkauft werden.
In Borlänge befindet sich eine Straußenfarm: Sahlins Struts verfügt über ein eigenes Restaurant, wo Straußenburger und andere Spezialitäten serviert werden. In derselben Stadt ist auch „Murbo-Annas“ handwerkliche Molkerei angesiedelt. Im Geschäft gibts hausgemachten Käse und andere essbare Mitbringsel.
Das Hotel Fryksås ist in einem historischen Gehöft in Orsa untergebracht. Im hauseigenen gehobenen Restaurant gibts Speisen aus saisonalen Zutaten wie Fleisch, Fisch und Gemüse aus der Region.
Und wenn du in Dalarna bist, kannst du sogar die Kultur der Samen kennenlernen: Idre Sameby ist Schwedens südlichste Siedlung des Urvolkes. Das Familienunternehmen Renbiten bietet Übernachtungen in urigen Ferienhäusern sowie außergewöhnliche kulinarische Erlebnisse an. Im Café werden traditionelle samische Gerichte serviert – zum Beispiel Rentiersuppe – und das Geschäft führt erstklassiges Wildfleisch und samisches Kunsthandwerk. Außerdem kann man sich im Sommer wie im Winter Ausflügen mit Rentieren anschließen.
Vasalauf
Die Ziellinie beim berühmten Skirennen Vasaloppet in Dalarna.
Foto: Vasaloppet
Vasalauf
Foto: Vasaloppet
Schlafe im Supermåne (Supermond) in Dalarna
Foto: Näsets Marcusgård
Konzert in Dalhalla
Foto: Göran Broberg/Dalhalla
Raubtierpark Orsa
Foto: Grönklittsgruppen - Orsa Predator Park
Tomteland in Dalarna
Foto: Sagolandet Tomteland
Erlebnispark Leksand Sommarland
Foto: Leksand Resort