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Dalarna: Schwedens traditionsreiche Region
Die Region Dalarna in Schwedens Mitte bietet beste Voraussetzungen für erlebnisreichen Urlaub im Ferienhaus. Die facettenreiche Landschaft lädt zum Wandern, Radfahren und Skilaufen ein. Außerdem bieten Sehenswürdigkeiten wie das UNESCO-Weltkulturerbe Falun und zwei faszinierende Künstlerhäuser Einblicke in Kultur und Geschichte. Das typische Souvenir aus Dalarna sind Pferde aus Holz, gekauft oder selbst bemalt.
Gut zu wissen
- Der Wasalauf ('Vasaloppet') ist der älteste Ski-Langlaufwettbewerb der Welt. Er findet in Dalarna statt, und zwar verläuft er von Sälen nach Mora – satte 90 Kilometer!
- Die rostrote Farbe der klassischen Schwedenhäuschen heißt 'Falu Rödfärg' und enthält Pigmente aus dem Kupferbergwerk von Falun.
- In Dalarna befindet sich Schwedens südlichstes Samen-Dorf: Idre Sameby.
In der mittelschwedischen Region Dalarna findet man vieles von dem, was typisch schwedisch ist: wanderfreundliche Wälder, ausladende Seen sowie Berge, die im Winter Skifahrer und Snowboarder anziehen. Man kann sich den Landstrich wie ein „Schweden im Miniaturformat“ vorstellen.
Das trifft nicht nur auf die Landschaft, sondern auch auf kulturelle Aspekte zu: Das kunstvoll bemalte Dala-Pferd ('Dalahäst') stammt von dort, ebenso wie die unverkennbare Farbe Falunrot, die unzählige Schwedenhäuschen im ganzen Land bedeckt.
Dalarna ist außerdem ein Hotspot für Mittsommerfeste mit allem Drum und Dran. Ende Juni kannst du dich in den idyllischen Orten Tällberg, Rättvik und Leksand unter die Leute mischen und mit Locals um den Maibaum tanzen. Der wichtigste Tag ist der Mittsommerabend ('Midsommarafton') – immer der Freitag zwischen dem 19. und 25. Juni. Weil man hier in Dalarna aber nicht genug vom großen Fest des Lichtes bekommt, feiern manche Orte noch bis in den Juli hinein.
Falu Gruva in Falun
Im 17. und 18. Jahrhundert war das Bergwerk in Falun die größte Einnahmequelle Schwedens und produzierte etwa 70 Prozent des Kupfers der westlichen Welt.
Foto: Anna Holm/Visit Dalarna
Das UNESCO-Weltkulturerbe in Falun
Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Dalarna ist das jahrhundertealte Kupferbergwerk von Falun. Zusammen mit den Arbeitervierteln und der Industrielandschaft Kopparbergslagen gehört es zum UNESCO-Weltkulturerbe. Im 17. Jahrhundert war es Schwedens bedeutendstes Industriegebiet.
Heute liegt die Grube still, aber Besucher können bei einer Führung in die Grube hinabsteigen. Bei dem interaktiven Rundgang erfährst du Spannendes aus der Geschichte, unter anderem die Anekdote über den fetten Mats ('Fet-Mats'), der im späten 17. Jahrhundert in der Grube ums Leben kam und 1719 nach 42 Jahren auf natürliche Weise mumifiziert und intakt aufgefunden wurde. Der Vorfall hat übrigens E. T. A. Hoffmann zur Erzählung „Die Bergwerke zu Falun“ inspiriert.
Der Spaziergang von Faluns Ortskern zum Bergwerk führt durch Elsborg, ein historisches Wohngebiet mit ehemaligen Bergmannshäusern – natürlich aus Holz und rot angestrichen. Das typische Falunrot – längst Schwedens Nationalfarbe beim Hausbau – wird bis heute mit Kupferpigmenten hergestellt, die im Bergwerk als Nebenprodukt anfielen.
Auch der bekannte Schwedenkönig Gustav Vasa (1496-1560) hatte einen Bezug zu Dalarna. Die Schlacht von Falun im Jahr 1521 war der erste Kampf im schwedischen Befreiungskrieg. Angeblich musste der Aufständische, der damals noch Gustaf Eriksson hieß, durch eine Latrine fliehen, um einer Gefangennahme durch die Dänen zu entgehen.
Neben der Unesco-Welterbestätte rund um die berühmte Kupfermine zu Falun kannst du etwas 45 Kilometer weiter südlich, in Tuna-Hästberg, das einzigartige Erlebnisbergwerk ('Adventure Mine') aufsuchen. Seit seiner Stilllegung im Jahr 1968 ist das Bergwerk für Besucher zugänglich und bietet beeindruckende Rundgänge. Hier kannst du in einer Tiefe von 80 Metern Baden und Saunieren, wobei die raue Kulisse der Felswände und Grotten mit Bohrlöchern und Hackspuren an den Bergbau erinnert. Für ein exklusives Schweden-Spa-Abenteuer kannst du das "Saunaritual des Berggeists" erleben. Dieses etwa 3,5-stündige Erlebnis beinhaltet eine Führung durch das Bergwerk, mehrere Saunagänge und Abkühlungen im erfrischenden Wasser sowie reichlich Gelegenheit zum Fotografieren.
Carl Larsson Gården, Dalarna
Nehme bei einer Führung durch das Haus von Carl und Karin Larsson, Klein Hyttnäs in Sundborn, teil. Karin, die Innenarchitektin, und Carl, der Maler, haben Klein Hyttnäs zu einem der berühmtesten Künstlerhäuser der Welt gemacht.
Foto: Tina Stafrén/Visit Sweden
Wohnliche Sehenswürdigkeiten: Dalarnas Künstlerhäuser
Dalarna bietet Kunstliebhabern zwei besondere Highlights: die Wohnhäuser der bekannten schwedischen Maler Carl Larsson (1853-1919) und Anders Zorn (1860-1920).
Carl Larsson und seine Frau Karin haben gemeinsam eine ganz eigene Ästhetik entwickelt, die Leute über Schwedens Grenzen hinaus bis heute inspiriert. Ihr Wohnhaus – der Carl-Larsson-Gården in Sundborn – ist eine Wunderkammer der bildenden Kunst und Innenarchitektur. Besucher können sich auf Carl Larssons unverwechselbare Aquarelle mit Motiven aus dem eigenen Heim sowie auf Karins kühne Textilien und originelle Holzmöbel freuen. Nach der Führung (auch auf Englisch) kannst du dich im Restaurant Hyttstugan stärken, das Kaffee, Süßes und Gerichte aus regionalen Zutaten serviert.
Während Carl Larsson ursprünglich aus Stockholm stammte und erst 1901 mit der Familie nach Dalarna zog, war Anders Zorn ein waschechter „Dalkarl“. Sein Heimatort Mora liegt etwa hundert Kilometer nordwestlich von Sundborn. Dort kannst du das Zornmuseum besuchen, das über die weltweit größte Sammlung seiner Werke verfügt, darunter Porträts und Bilder, die das Landleben in Dalarna darstellen. Außerdem lohnt sich eine Führung durch das Wohnhaus Zorngården, wo der Maler mit seiner Frau Emma lebte. Inspiriert von der englischen „Arts & Crafts“-Bewegung schufen die beiden ein Heim voller origineller Möbel und Details. Auf der sogenannten Punschveranda sollen viele gesellige Abende stattgefunden haben.
Dalapferde
Das Dalapferd ist das meistgekaufte schwedische Souvenir. Es handelt sich um ein stylisches Holzpferd, das meist in roter Farbe und mit einer typischen Volkskunstverzierung, der Kurbits, versehen ist. Das Dala-Pferd wird seit 1600 in Dalarna hergestellt und wird auch heute noch hauptsächlich in einem Dorf namens Nusnäs außerhalb von Mora in Dalarna gefertigt.
Foto: Amanda Westerbom/imagebank.sweden.se
Kunsthandwerk aus Dalarna: Pferde und Blumenmuster
Wenn du in Dalarna historische Gebäude besuchst, wirst du eine besondere Art der Bauernkunst bemerken: die sogenannte Kurbitsmalerei mit großen Blumen, Blättern und Ranken. Im 18. und 19. Jahrhundert verzierte man damit vor allem Holzmöbel, es gibt aber ebenso großflächige Wandgemälde.
Auch die roten Dalapferde – ein Symbol für ganz Schweden – werden mit Kurbitsornamenten gestaltet. Die Werkstatt Nils Olsson Hemslöjd im Dorf Nusnäs ist seit den 1920er-Jahren in Betrieb und zählt heute zu den wenigen Manufakturen, die noch authentische Dalapferde fertigen. Dort kannst du den Profis beim Sägen, Schnitzen und Bemalen über die Schulter schauen und sogar selbst Hand anlegen. Im Stall – pardon: Im Shop gibts Dalarnas berühmte Pferde in vielen Größen und Designs.
Bei Avesta im Süden der Region steht das größte Dalapferd der Welt: Mit einer Höhe von 13 Metern ist es nicht zu übersehen, wenn du die Kreuzung der Straßen 68 und 70 passierst.
Wandern bei Grövelsjön
Die Natur von Dalarna ist ideal zum Wandern und Radfahren. Hier eine Rentierwanderung mit Renbiten am Grövelsjön.
Foto: Tobbe Nilsson
Nationalpark Fulufjället und Njupeskär
Wandern auf der Promenade des Nationalparks Fulufjället in Dalarna. Der Wasserfall Njupeskär im Hintergrund ist einer der höchsten Wasserfälle Schwedens.
Foto: Kola Production
Der Wasserfall der Superlative
Mit ihren 30 Meter hohen Felswänden ist auch die Höllenschlucht (Helvetesfallet) am Fluss Ämån ein eindrucksvolles Ausflugsziel. Und: Verpasse nicht den bergigen Nationalpark Fulufjället nahe der norwegischen Grenze.
Eine spektakuläre Sehenswürdigkeit des Nationalparks Fulufjället im Nordwesten Dalarnas ist der Wasserfall Njupeskär. Mit seinen insgesamt 93 Metern zählt er zu den höchsten Wasserfällen in Schweden und er hat eine freie Fallhöhe von knapp über 70 Metern. Seit Jahrtausenden hat das Wasser eine große Schlucht in den Felsen gegraben. Oben auf dem Fall bietet sich ein fantastischer Blick auf die Klamm und die Landschaft. Eine leichte, aber manchmal steile Wanderung von 4 Kilometern Länge führt dich vom Nationalpark-Zentrum zum Wasserfall. Im Winter ist das Klettern im zugefrorenen Wasserfall erlaubt. Fulufjället ist nicht nur Schwedens südlichster Fjällnationalpark, sondern er beherbergt auch einen weiteren Superlativ: den ältesten Baum der Welt – er zählt 9500 Jahre.
Ganze 26 Meter stürzt das Wasser eines weiteren Wasserfalls, des Styggforsen, im gleichnamigen Naturschutzgebiet herab. Die Gegend nahe Rättvik bietet eine interessante Geologie mit steilen Klippen, schönen Aussichten, aufregender Vegetation und dem hohen Wasserfall. Ursache für diese außergewöhnliche Landschaft ist ein Meteoriteneinschlag vor 377 Millionen Jahren. In den Hängen der Schlucht kannst du die Auswirkungen des mächtigen Einschlags sehen. Der Meteorit drehte die Gesteinsschichten einfach um 90 Grad zur Seite.
Markthalle, Dalarna
Die Markthalle von Skedvi Bröd bietet neben eigenem Knäckebrot und Käse auch Produkte und Delikatessen anderer lokaler Produzenten an.
Foto: Tina Stafrén/Visit Sweden
Der Geschmack von Dalarna
Die Region Dalarna hat eine Spezialität hervorgebracht, die man heute in ganz Schweden schätzt: die Wurst 'Falukorv'. Die dicke, u-förmige Wurst aus Schweine- und Rindfleisch hat einen milden Geschmack und wird gerne in Scheiben gebraten. Urheber der mittlerweile markengeschützten Speise waren übrigens deutsche Bergleute, die in Falun beschäftigt waren. Man brauchte Ochsenhaut, um Lederriemen für den Transport zu gewinnen. Das Fleisch wurde durch die Weiterverarbeitung zu Wurst nicht nur haltbar gemacht, sondern konnte auch gewinnbringend nach Stockholm verkauft werden.
Auch gibt es in Dalarna eine Vielzahl an Restaurants mit einzigartigen kulinarischen Erlebnissen, die lokale und saisonale Spezialitäten hervorheben.
Das Hotel Fryksås ist in einem historischen Gehöft in Orsa untergebracht. Im hauseigenen gehobenen Restaurant gibts Speisen aus saisonalen Zutaten wie Fleisch, Fisch und Gemüse aus der Region.
Bei Skedvi Bröd, kannst du bei einer Führung lernen wie das beliebte Knäckebrot in den Holzöfen gebacken wird oder dich gleich selbst ans Knäckebrot-Backen machen.
Auch kannst du die Kultur der Samen in Dalarna kennenlernen, denn Idre Sameby ist Schwedens südlichste Siedlung der Samen. Das Familienunternehmen Renbiten bietet Übernachtungen in urigen Ferienhäusern sowie außergewöhnliche kulinarische Erlebnisse an. Im Café werden traditionelle samische Gerichte serviert – zum Beispiel Rentiersuppe – und das Geschäft führt erstklassiges Wildfleisch und samisches Kunsthandwerk. Außerdem kann man sich im Sommer wie im Winter Ausflügen mit Rentieren anschließen.
In Borlänge befindet sich sogar eine Straußenfarm: Sahlins Struts verfügt über ein eigenes Restaurant, in dem Straußenburger und andere Spezialitäten serviert werden. Im urigen Hofladen können zudem auch tolle Souvenire wie Staubwedel aus Straußenfedern und Produkte aus Straußeneiern erworben werden. In derselben Stadt ist auch Murboannas handwerkliche Molkerei angesiedelt. Im Geschäft gibt es hausgemachten Käse und andere köstliche Mitbringsel.
Schlafe im Supermåne (Supermond) in Dalarna
Das Näsets Marcusgård in Furudal bietet eine Vielzahl von Unterkünften, von umgebauten Wirtschaftsgebäuden bis hin zu Baumhütten. Supermåne ist eine der Baumhütten mitten im Wald.
Foto: Näsets Marcusgård