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Designstadt Stockholm – ein Interview mit Künstlerin Aia Jüdes
Die Stockholmerin Aia Jüdes ist Expertin für experimentelles Kunsthandwerk. Im Interview verrät sie ihre Lieblingsplätze in der schwedischen Hauptstadt.
Die Künstlerin Aia Jüdes überraschte die Design-Welt, als sie aus Birkenrinde originelle Handtaschen, Schuhe und Hüte machte. Ihre Liebe zu den Bäumen stammt aus der Zeit, als sie von den Holzarbeitern in der Region Dalarna lernte. In Stockholm hat sie ihr neues Zuhause gefunden.
Zu ihren Lieblingsplätzen zählt das Design Lab Skärholmen. Das kollektive Designstudio im Süden von Stockholm ist kein typisches Touristenziel, sondern ein Treffpunkt der lokalen kreativen Szene. Hier entsteht zukunftsweisendes schwedisches Design: „Das Design Lab Skärholmen mit seinem Creative Director Samir Alj Fält hat einen herrlich frischen und spielerischen Zugang zum Design. Mir gefällt besonders, wie sie mit Kindern arbeiten.“
Was sollten Design-Fans in Stockholm besuchen?
Ein Muss für Design-Interessierte ist die Stockholm Design Week, die jeden Februar stattfindet. Zum Programm gehören eine große Ausstellung mit Innovationen aus ganz Skandinavien in der Messe Stockholm sowie Veranstaltungen in der Stadt.
Eine neue Entdeckung ist der Glaskünstler Simon Klenell, der seine eigene neue Glashütte in der alten Porzellanfabrik Gustavsberg eröffnet hat. Da draußen gibt es eine Menge Künstlerateliers und alternative Galerien für Keramik, Glas, Kunst und Handwerk. Ein wunderbarer, einzigartiger Treffpunkt sozusagen.
Ein weiteres Ziel für das ganze Jahr ist die Kunstgalerie Artipelag in den Stockholmer Schären. „Ich genieße das Erlebnis von nachhaltigem Design in einer weiteren Perspektive. Artipelag ist ein gutes Beispiel für ein Besuchsziel, das die schwedische Schärenwelt, moderne Architektur, Bio-Essen und großartige Ausstellungen in einem harmonischen Erlebnis vereint.“
Aias Geheimtipps für Design-Fans
Inspiration findet Aia in der Galleri Sebastian Schildt. „Die Galerie liegt auf dem Strandvägen, im Nachbareingang vom klassischen Designgeschäft Svenskt Tenn. Hier sind Schmuck, Design und Kunstwerke von spannenden Handwerkern und Künstlern ausgestellt.“
Ein Geheimtipp für echte Design-Fans ist die Bibliothek der Design-Vereinigung Svensk Form auf der Insel Skeppsholmen. „Die gemütliche Design-Bibliothek liegt in einer ehemaligen Schule und die Einrichtung wurde von Jonas Bohlin gestaltet.“ Für die Öffentlichkeit ist sie zwar nur einmal im Monat offen, doch man kann im Voraus einen individuellen Besuch vereinbaren, um ungestört in Büchern und Magazinen über Design zu schmökern.
Wo essen Design-Fans in Stockholm besonders stilvoll?
„Ein spannendes kulinarisches Erlebnis bietet eines meiner Lieblingsrestaurants, das Restaurant Oxenstiernan. Es legt großen Wert auf Design. Außerdem durchdringt das Thema Nachhaltigkeit das Erlebnis, von der Dekoration bis zur Speisekarte.“
Und zum Schluss: Was ist der aufregendste Trend in der schwedischen Design-Szene?
"Da möchte ich auf eine Reihe sehr innovativer Designer im Bereich Keramik aufmerksam machen, denn in dieser Hinsicht passieren in Schweden sehr viele interessante Entwicklungen mit Künstlern wie Joachim Ojanen, Friedaar Fjällman, Anton Alvarez und Karin Frankenstein."
Thierry no 1 from NÄVER SAY NÄVER
Die Sammlungen des Nationalmuseums in Stockholm erhielten 2015 ihr erstes Objekt von Aia Jüdes. Es handelte sich um eine Tasche aus der Kollektion, "Näver say näver", ein Wortspiel aus dem schwedischen Wort für "Birkenrinde" und dem englischen Wort für "nie". Das Objekt ist ein Unikat.
Foto: Aia Jüdes
Thierry no 1 from NÄVER SAY NÄVER
Foto: Aia Jüdes
Handgefertigtes Glas
Foto: Simon Paulin/imagebank.sweden.se
Aia Jüdes sammelt Birkenrinde für ihr nächstes Kunst- und Designprojekt
Foto: Aia Jüdes
Artipelag in Stockholm aus der Vogelperspektive
Foto: Artipelag