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Nordlicht, Schwedisch Lappland
Die häufigste Farbe des Nordlichts ist grün, sie kann aber auch in ein rosa oder violett übergehen.
Fotonachweis: Peter RosénSwedish Lapland

So fotografierst du das flüchtige Nordlicht

Das Nordlicht fasziniert die Menschen schon seit der Antike und steht auch heute noch bei vielen Reisenden ganz oben auf der Bucket-Liste. Lass dir ruhig von Experten helfen, um deine Chance zu erhöhen, dieses surreale Naturschauspiel zu beobachten. Hier findest du fünf außergewöhnliche Nordlichttouren sowie einige Tipps und Tricks, wie du das Nordlicht mit der Kamera festhalten kannst.

Nordlicht über Umeå

In Nordschweden hast du gute Chancen das Nordlicht zu sichten, wie hier in Loberget in Umeå.

Foto: Fredrik Larsson / Visit Umeå Content Bank

Was hat es mit dem Nordlicht auf sich?

Das Nordlicht erscheint am Himmel Schwedens, wenn geladene Teilchen von der Sonne in die Erdatmosphäre gelangen. Dort stoßen sie mit Gasmolekülen zusammen und erzeugen ein farbenfrohes Leuchten, vor allem in den Tönen Grün und Pink. Die Sonne gibt nicht nur während Sonnenstürmen geladene Teilchen ab, sondern kontinuierlich in Form eines Stroms von Strahlung und Teilchen, den wir als Sonnenwind kennen. Wenn die energetischen Teilchen auf das Magnetfeld der Erde treffen, wird es an einigen Stellen zusammengedrückt und an anderen nach außen gedehnt. Auf der Erde äußert sich dies durch beeindruckende Nordlichter am Himmel, die nur im Dunkeln zu sehen sind.

Jedes Jahr im Winter reisen zahlreiche Menschen nach Nordschweden, um die größte Lichtshow der Welt zu sehen – die Aurora Borealis. Du kannst die grünen, roten und violetten Nordlichter zwischen Ende September und Ende März am Nachthimmel tanzen sehen. Manchmal sind sie so stark, dass sie ein knisterndes Geräusch erzeugen. Allerdings ist das Nordlicht ebenso flüchtig wie wunderschön. Deshalb solltest du wissen, zu welcher Zeit und an welchen Ort du gehen solltest, um die Chance auf eine Sichtung zu erhöhen.

Auch wenn das Nordlicht ein Ereignis ist, für das es keine Garantie gibt, es zu sehen, ist die Wahrscheinlichkeit einer Sichtung mit einem Experten an deiner Seite höher. Folgend findest du daher fünf Nordlichttouren für Feinschmecker, Tierfreunde und Adrenalinsüchtige.

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Nordlicht in Schwedisch Lappland

Das Nordlicht ist eine natürliche Lichtshow, die in den dunkleren Monaten in Nordschweden zu sehen sind.

Foto: Michael Törnkvist

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Nordlicht in Schwedisch Lappland

Foto: Michael Törnkvist

Winterhütte in Schweden

Foto: Asaf Kliger/imagebank.sweden.se

Stejk Street Food

Foto: Tobias Stjernström

Nordlichter in Schweden

Foto: Nellie Rosen

5 außergewöhnliche Nordlichttouren

Hundeschlittentour

Stell dir vor, du fährst mit einem von Huskys gezogenen Schlitten durch eine zauberhafte Winterlandschaft und siehst das Nordlicht am Himmel tanzen. Klingt wie zwei magische Momente auf einmal, nicht wahr? Kiruna Husky bietet Nordlichttouren an, bei denen du lernst, wie man die Hunde behandelt und anspannt, bevor es zusammen mit einem Guide hinausgeht in die Polarnacht. Nach der Tour kannst du dich im nordischen Tipi von Kiruna Husky am offenen Feuer wärmen und dabei eine traditionelle schwedische ‘Fika‘ genießen.

Fototour

Die flüchtige Aurora Borealis ist schwer zu sehen und noch schwieriger mit der Kamera einzufangen. Eine Fototour mit Lights of Lapland verschafft dir lebenslange Erinnerungen. Mit Guides, die Profi-Fotografen sind, und mit voreingestellten Kameras führt die Tour in den Nationalpark Abisko. Warme Anzüge, heiße Getränke und das ganze Kamera-Equipment sind bei diesem ultimativen Nordlicht-Fotoabenteuer inklusive. Für Fotobegeisterte jeden Niveaus geeignet. Ein Foto von deinem Nordlicht-Erlebnis ist ein großartiges Souvenir, das du zu Hause zeigen kannst.

Tour auf Pferden

Verstärke deine Jagd auf das Nordlicht, indem du auf einem Islandpferd durch die verschneiten Wälder rund um Schwedens höchste Gebirgskette reitest. Die berühmte Pferdetour von Icehotel unter dem Nordlicht ist ein ökozertifizierter, ruhiger Ausflug. Bevor du zur Jagd auf das Nordlicht aufbrichst, kannst du einen gemütlichen Moment im Stall verbringen und dein Pferd für den Abend vorbereiten. Die Tour endet mit einem Abendessen aus lokalen Produkten, das in einer traditionellen samischen Hütte serviert wird.

Schneemobiltour

Für Adrenalinsüchtige findet die Nordlichtjagd selbstverständlich auf einem Schneemobil statt. Mit den abenteuerlichen ‘Aurora Tour‘-Schneemobilen von Kiruna Sleddog Tour erlebst du die arktische Landschaft auf die spaßige und rasante Art. Mit den professionellen Guides fühlen sich auch Fahranfänger sicher. Wenn du keine Lust hast, selbst zu fahren, kannst du auch auf den Rücksitz Platz nehmen und den Himmel im Blick behalten. Während der Tour gibt es eine Pause in einem samischen Zelt. Dort macht ihr ein Feuer, genießt eine selbstgemachte ‘Fika‘ und erhascht hoffentlich auch einen Blick auf die tanzenden grünen Streifen am Himmel.

Streetfood-Tour

Das Auge isst mit – und welche Zutat könnte eine bessere Beilage sein als die Aurora Borealis? Stejk Street Food aus Kiruna bietet eine ‘Street Food & Aurora‘-Tour an, auf der alle deine Sinne auf ihre Kosten kommen. Der Abend beginnt im Lavvu-Zelt des Tourveranstalters, wo du lokales Streetfood genießt. Dabei lauschst du den Geschichten über den Umzug der Stadt Kiruna, die Lebensweise der Samen und vieles mehr. Danach geht es mit dem einheimischen Guide in einem Fahrzeug los zu der Stelle, wo man in der Nacht das Nordlicht am besten sieht.

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Auf der Jagd nach Nordlichtern

Das Polarlicht, Nordlicht oder Aurora Borealis ist ein natürliches Lichtschauspiel, das in den Wintermonaten in Nordschweden häufig vorkommt. Diese bunten Lichtbänder erscheinen, wenn Sonnenpartikel mit Gasen in der Erdatmosphäre kollidieren. Nach starken Eruptionen auf der Sonne reichen die Lichter weiter nach Süden.

Foto: Jann Lipka/imagbeank.sweden.se

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Auf der Jagd nach Nordlichtern

Foto: Jann Lipka/imagbeank.sweden.se

Nordlichter in Nordschweden

Foto: Hjalmar Andersson/imagebank.sweden.se

So fotografierst du das Nordlicht

Du hast deine Lieblingsstelle gefunden, nach dem Wetter geschaut und dich warm angezogen. Super, dann stellt sich nun die Frage, wie man das Nordlicht am besten mit der Kamera einfängt? Das kann eine Herausforderung sein, denn es ist nicht nur dunkel, sondern auch kalt. Außerdem ist dieses Naturschauspiel oft ziemlich unberechenbar. Hier sind ein paar Tipps und Tricks, mit denen du deine Chancen erhöhst, gute Bilder vom Nordlicht zu bekommen.

  • Handschuhe: Zieh zwei Paar Handschuhe an – ein dickes, das die Hände warm hält, und ein dünneres, sodass du dein Telefon oder deine Kamera bedienen kannst, ohne die Handschuhe auszuziehen.
  • Stativ: Bei einer langen Belichtungszeit musst du deine Kamera ruhig halten, sonst bekommst du unscharfe Bilder. Benutze ein Stativ oder stell deine Kamera auf eine feste Oberfläche, etwa auf einen Felsen oder ein Auto.
  • Fernauslöser: Verwende beim Fotografieren den Timer oder einen Fernauslöser, um das Risiko unscharfer Bilder weiter zu reduzieren.
  • Kondenswasser: Achte auf Kondenswasser auf dem Objektiv, wenn du aus der Wärme (etwa aus einem Auto oder Haus) nach draußen in die Kälte gehst. Tipp: Verstaue die Kamera in einem wasserdichten Beutel, bevor du sie in die kalte Kameratasche steckst. Wenn du nur für kurze Zeit nach drinnen gehst, haben die Kamera und der Beutel nicht genug Zeit, um sich zu erwärmen.
  • Zusatzakku: Nichts lässt Akkus so schnell leer werden wie Kälte. Trage einen Zusatzakku an einer warmen Stelle bei dir, zum Beispiel dicht am Körper.

Kamera-Einstellung für dein Nordlicht-Schnappschuss

Die optimalen Einstellung ist bei jeder Kamera etwas anders und auch immer abhängig von Zeit und Ort der Nordlichtbeobachtung. Ein Patentrezept gibt es daher also nicht. Jedoch gibt es einige Dinge die du beachten kannst.

  • RAW: Fotografiere im RAW-Dateiformat, das verschafft dir die größte Flexibilität bei der Nachbearbeitung.
  • ISO: Verwende eine hohe ISO, damit deine Fotos mehr Licht bekommen. Beginne bei 800 – wenn es sehr dunkel ist, musst du eventuell hoch auf 1600 oder 3200 gehen.
  • Belichtungszeit: Eine längere Belichtungszeit sorgt ebenfalls für mehr Helligkeit in deinem Bild. Allgemein werden 10 bis 30 Sekunden empfohlen. Wenn sich das Nordlicht schnell bewegt, kann das Bild durch eine lange Belichtungszeit unscharf werden. Wähle in diesem Fall eine höhere ISO, um die Belichtungszeit verkürzen zu können.
  • Blendenöffnung: Sie sollte so gering wie möglich sein – weniger als 4, am besten 1,4 oder 2,8, wenn deine Kamera dies zulässt.
  • Fokus: Nutze den manuellen Fokus und versuche, die Kamera auf einen Stern oder den Mond scharfzustellen. Du kannst den Fokus auch auf ‘unendlich‘ oder ‘endlos‘ stellen.
  • Möchtest du einen Zeitraffer erstellen? Dann regele auch den Weißabgleich manuell, sodass alle Bilder denselben Weißabgleich haben.

Wenn dir das schwerfällt: Viele Touren werden von Fotografen durchgeführt, die dir mit der optimalen Einstellung vor Ort helfen können.

Smartphone-Einstellung für dein Nordlichtfoto

Ein Schnappschuss mit dem Handy wird zwar nie so gut sein wie ein Kamerafoto, aber wenn du ein paar Dinge beachtest, verbessern sich deine Chancen auf ein optimales Bild. Die meisten Smartphones bieten einen Nachtmodus; nutze diese Funktion. Schalte das Blitzlicht aus und wähle einen manuellen Fokus. Denke daran, ein Stativ und eine oder zwei Powerbanks mitzunehmen.

Viel Glück bei deiner Nordlicht-Jagd!