3. Styrsö & Vrångö: Schärenidylle im Doppelpack
Die ruhigen Schäreninseln Styrsö und Vrångö bilden einen unglaublichen Kontrast zum quirligen Göteborg. Da sie beide an derselben Fährenroute liegen, ist Inselhopping ganz unkompliziert. Styrsö hat mehrere Pfade, die dich von der Siedlung durch die Natur führen. Vom 57 Meter hohen Hügel Stora Rös, dem höchsten natürlichen Punkt im Göteborger Schärengarten, hast du einen fantastischen Blick über die Inselwelt. Wenn dein Zeitbudget eine Übernachtung zulässt, solltest du dir eine Nacht im romantischen B&B Styrsö Skäret gönnen, wo auch ausgezeichnetes Essen serviert wird.
Oder du ziehst nach dem Schären-Lunch weiter auf die Insel Vrångö und steigst hier für eine Nacht in einem der modernen Gästezimmer von Kajkanten ab, die in ehemaligen Fischerhütten eingerichtet sind und eine unvergleichliche Aussicht haben. Bei Fiskeboa gibt es fangfrische Krabben und Garnelen in einer Box, fertig zum Verzehr auf der Terrasse oder auf einem Felsen deiner Wahl. Vrångö hat ebenfalls eine spazierfreundliche Landschaft mit seltenen Pflanzen, vielen Vögeln und herrlichen Sandstränden. Ein einsames rotes Häuschen auf einem Felsen erinnert an die Zeit, als Vrångö eine Gemeinschaft von Seeleuten war: Hier saßen Lotsen und hielten nach Schiffen Ausschau, die Hilfe beim Navigieren nach Göteborg brauchten.
4. Schloss Gunnebo mit Garten: historische Eleganz
Von den sechs Ausflugszielen liegt Schloss Gunnebo dem Zentrum von Göteborg am nächsten. Nach der viertelstündigen Anfahrt findest du dich in einer palladianischen Villa aus dem 18. Jahrhundert wieder, inspiriert von Prachtbauten in Italien und Frankreich. Dem Namen zum Trotz wurde Schloss Gunnebo nicht für einen Adligen erbaut, sondern für den englischstämmigen Holz- und Eisenhändler John Hall.
Das ganze Jahr über finden Führungen durch das Haus statt, das rund 25 Räume auf drei Etagen hat. Die Führungen sind zwar meistens auf Schwedisch, im Sommer auch auf Englisch, aber es liegen Beschreibungen der Räume auf Deutsch aus. Über 200 erhaltene Pläne zeugen davon, wie sehr der Architekt Carl W. Carlberg bei der Planung ins Detail ging. Der große Mittelsalon gehört zu den schönsten Räumen seiner Zeit, und im Gemach der Hausherrin stehen speziell für diese Villa entworfene Stühle. Ein italienischer Stuckmeister war mehrere Jahre mit Schmuckleisten, Reliefs und dem Verzieren der Decken beschäftigt.
Ebenso sehenswert wie die Villa ist der dazugehörige Garten. Direkt vor dem Schloss liegt der Barockgarten mit Statuen, exotischen Pflanzen, in Form getrimmten Büschen und Alleen. Die Strenge verliert sich wenig später im englisch inspirierten Landschaftspark, zu dem auch Seen und Felsen gehören. Außerdem gibt es zwei Nutzgärten, in denen die Gärtner bis heute Gemüse, Kräuter und Gewürze anbauen. Die Ernte wird im Gasthaus Gunnebo Kaffehus & Krog verwertet, das Bio-Gerichte zum Mittag sowie Kaffee und Kuchen serviert. Im Shop findest du Hübsches für den eigenen Garten und Kunsthandwerk aus der Region.
5. Floda & Nääs: Industrie-Chic früher und heute
Nordöstlich von Göteborg erwartet dieses flotte Doppel Fans von Design und Kunsthandwerk. Hier bilden ehemalige Fabriksgebäude eine ausgezeichnete Kulisse für moderne Gastronomie, Geschäfte und Gästezimmer. In Floda kannst du dich im Lokal Garveriet stärken, eingerichtet in einer ausgedienten Gerberei. In die Töpfe und in den Ofen kommen hier nur lokale und nachhaltig produzierte Zutaten. In der Nähe liegt außerdem das Restaurant Jernbruket, wo die Bio-Gerichte vom Holzkohlegrill kommen. In dem Lokal, das früher einer Eisenhütte als Lager diente, herrscht eine herrlich urige Atmosphäre.
Eine kurze Busfahrt später erreichst du Nääs Fabriker: Wo früher Baumwolle gesponnen, gebleicht und gefärbt wurde, liegen heute Geschäfte für Mode, Design, Schmuck und Delikatessen, außerdem ein Wellnesshotel mit Restaurant und Café. Der Besitzer der Baumwollfabrik, Peter Wilhelm Berg, bewohnte Schloss Nääs auf der anderen Seite des Sees Sävelången. In dem ansehnlichen Herrenhaus wurde später eine Schule für Kunsthandwerk eingerichtet, die sich hundert Jahre hielt und das Anwesen nachhaltig geprägt hat: Noch heute finden hier Handarbeitskurse und Kunstausstellungen statt. Als Tagesbesucher kannst du dich einer Führung anschließen (Mai-September auf Englisch).
6. Alingsås: die Fika-Hauptstadt von Schweden
Die 400 Jahre alte Handelsstadt Alingsås nordöstlich von Göteborg ist stolz auf ihren gut erhaltenen Stadtkern mit bunten Holzhäusern, schmalen Gassen, lauschigen Innenhöfen und individuellen Geschäften. Ganz besonders stolz ist sie aber auf ihre Kaffeekultur: Mit über 30 Cafés und Konditoreien auf knapp 30.000 Einwohner hat Alingsås die höchste Cafédichte des Landes und qualifiziert sich so für das Prädikat „schwedische Fika-Hauptstadt“. Der Grundstein dafür wurde schon im 18. Jahrhundert gelegt, als viele Frauen in der hiesigen Textilmanufaktur arbeiteten und deswegen keine Zeit zum Selberbacken hatten.
Drei Adressen in Alingsås führt der White Guide Caféführer auf seiner Liste der ca. 340 besten Cafés des Landes: Ekstedts, Nolbygårds und Nygrens. Diese zu besuchen, ist ein guter Einstieg in die Welt der Zimtschnecken, Prinzesstorten, Marzipanröllchen und Schokokuchen. Wenn du lieber mit Locals um die Kaffeehäuser ziehst, kannst du dich von April bis Oktober einer Fika-Führung auf Englisch anschließen. In 90 Minuten kostest du dich in ausgewählten Cafés durch süße Spezialitäten und erfährst, was es mit der Fika-Tradition und der Liebe der Schweden zum Kaffee auf sich hat. Die Kalorien und den Koffeinschub kannst du für einen Abstecher zum Schloss Nolhaga nutzen, das von einem Naturpark und einem Bauernhof mit Tieren umgeben ist.