
Der Vanlife-Guide für Schweden
Hat dich der Vanlife-Trend neugierig gemacht und du möchtest Urlaub auf vier Rädern ausprobieren? Diese Tipps und Tricks sollen dir dabei helfen, das Beste aus deinem Roadtrip durch Schweden herauszuholen.

Hat dich der Vanlife-Trend neugierig gemacht und du möchtest Urlaub auf vier Rädern ausprobieren? Diese Tipps und Tricks sollen dir dabei helfen, das Beste aus deinem Roadtrip durch Schweden herauszuholen.
Die Nähe zur Natur, die totale Unabhängigkeit und die Freiheit, nach Lust und Laune neue Orte zu erkunden: Das sind nur drei Dinge, die Vanlife in Schweden so beliebt machen.
Bevor du zu deinem ersten mobilen Urlaub in Schweden aufbrichst, gibt es einige Dinge zu beachten. Vor allem, wenn du bisher wenige Erfahrungen mit Vanlife, Camping oder mehrtägigen Backpacker-Wandertouren gemacht hast.
Selbst wenn man alleine unterwegs ist, lässt der begrenzte Innenraum eines Kleintransporters oder Bullis keinen Platz für Überflüssiges. Je mehr Personen mitreisen, desto mehr muss man das Ego runterdrosseln und bereit sein, auf Privatsphäre sowie komplette Stille zum Einschlafen zu verzichten.
Trotzdem ist es normalerweise nicht ein schnarchender Partner, der dich am Ende eines ereignisreichen Tages wachhält. Abseits des urbanen Rauschens, in der Stille der Natur, dringen plötzlich andere, ungewohnte Geräusche an die Ohren der Vanlife-Neulinge – etwa das Sausen des Windes oder das Knarzen eines Astes. Zum Glück gewöhnt man sich schnell an das „Flüstern“ der Natur und kann sich bald auf eine erholsame Nachtruhe freuen.
Neben diesen neuen Sinneseindrücken gibt es einige praktische Aspekte zu beachten, um deine Vanlife-Reise in vollen Zügen zu genießen.
Neben diesen grundlegenden Aspekten gibt es noch einige andere Dinge, die zusätzlichen Komfort bieten:
Überlege dir bei der Planung deines Vanlife-Urlaubs in Schweden, ob die Jahreszeit passt und die gewünschten Aktivitäten sicher machbar sind. Erkundige dich außerdem, ob die Zielregion bestimmte Vorschriften hat, die den Zugang zu den wichtigen Dingen – zum Überleben, aber auch zum Genießen deines Roadtrips – einschränken.
Nimm ein Zelt mit, falls du mehr als das Ende der Straße erkunden möchtest.
Foto: Lucas Günther/imagebank.sweden.se

Foto: Lucas Günther/imagebank.sweden.se

Foto: Clive Tompsett/imagebank.sweden.se
Der Wunsch, tief in die Natur vorzudringen und Orte zu besuchen, an denen noch niemand war, treibt viele Vanlife-Reisende an. In den meisten Ländern gibt es jedoch Einschränkungen, die das Herumfahren und das Parken betreffen.
In Schweden sind beispielsweise alle Arten von Geländefahrten verboten. Das viel zitierte Jedermannsrecht ('Allemansrätten') gilt nämlich für Wanderer und Radfahrer – nicht aber für Camper mit motorisierten Fahrzeugen!
Das bedeutet natürlich nicht, dass du nur auf klassische Campingplätze angewiesen bist. In Schweden gibt es unzählige legale Plätze, die von herrlicher Natur umgeben sind. Das schwedische Wort für diese Stellplätze ist „ställplats“.
Wenn du deinen Van auf einem Campingplatz mit allen möglichen Dienstleistungen in unmittelbarer Nähe abstellen möchtest, gibt es in Schweden auch Fünf-Sterne-Campingplätze, die über das ganze Land verteilt zu finden sind.
Mehrere Apps, Portale und Karten im Internet helfen dir bei der Suche nach dem nächsten Stellplatz:
Wenn du Parkplätze in Schweden suchst, können dir Apps wie beispielsweie Parkster oder Easypark helfen. Über die kannst du auch die Bezahlung abwicken.
Wenn du dich dazu entscheidest, die Nacht mit deinem Wohnwagen oder Wohnmobil auf einem Rastplatz zu verbringen, musst du folgendes bedenken: Du darfst maximal 24 Stunden dort rasten. Wenn andere Regeln gelten, informiert meist ein zusätzliches Park- oder Informationsschild am Rastplatz darüber und auch in den örtlichen Verkehrs- oder Ordnungsvorschriften der Gemeinde können Regeln für das nächtliche Verweilen und das Aufstellen eines Wohnwagens oder Wohnmobils auf Rastplätzen festgelegt sein. Erfahre mehr auf www.naturvardsverket.se.
Wenn du nicht vorhast, in einem bestimmten Land zu bleiben oder eine längere Reise anzutreten, wirst du wahrscheinlich (noch) keinen eigenen Bulli oder Transporter kaufen. Zum Glück gibt‘s viele Möglichkeiten, den passenden Van für alle möglichen Bedürfnisse zu mieten.
Welches Auto für dein Vanlife-Abenteuer das richtige ist, hängt von vielen Faktoren ab: Die Einen suchen den Komfort eines Wohnmobils mit eigener Toilette, Sonnenkollektoren, ausziehbaren Wänden, eingebautem Grill und Lampen an der Decke. Die Anderen wollen sich mit einem rustikalen Bus – mit Betten und sonst (fast) nichts – einen Hippie-Traum erfüllen. Welcher Vanlife-Typ bist du?
Wenn du ein Fahrzeug mieten möchtest, stehen sowohl etablierte Autovermietungen als auch von Vanlife-Enthusiasten aus aller Welt entwickelte Apps zur Verfügung – und das Angebot an Anbietern wächst ständig. Anbieter für Wohnmobile und Camper zum Mieten sind beispielsweise SkandiTrip, Camperboerse, MyCamper.com, Småland Campers bei Kalmar, sowie Ahoi Bullis und Campstar.
Du kannst natürlich auch mit dem Zug nach Schweden fahren und dein Fahrzeug in Schweden in Empfang nehmen. Manche Vermieter holen ihre Kunden sogar am Bahnhof ab.
Bei der Übernahme des Mietvans solltest du Folgendes überprüfen:
Vorausdenken lohnt sich, denn ein Vanlife-Urlaub wird nur so gut, wie du ihn planst.
Sauberes Trinkwasser direkt aus einem Bach in Vindelfjällen. s Wandern in den skandinavischen Bergen bedeutet kilometerweite dramatische Ausblicke und frisches Wasser, das so sauber ist, dass du es dirkt trinken kannst.
Foto: Moa Karlberg/imagebank.sweden.se

Foto: Moa Karlberg/imagebank.sweden.se

Foto: Alexander Hall
In Schweden hast du an den meisten Raststätten, Tankstellen, Campingplätzen und einigen Stellplätzen am Straßenrand Zugang zu sauberem Wasser, das in den meisten Fällen auch trinkbar ist. Manchmal wird eine kleine Gebühr fällig.
Der Wasserbedarf hängt in erster Linie von der Anzahl der Mitreisenden und dem individuellen Hygienebedarf ab. In die Rechnung fließt auch mit ein, ob ihr lange Strecken zurücklegt, auf denen keine Möglichkeit zum Auftanken zu erwarten ist.
Die meisten Tankstellen verkaufen volle Gasflaschen oder bieten Möglichkeiten zum Nachfüllen von bereits vorhandenen Behältern an. Denk dabei daran, dass sich das schwedische Pfandsystem vom deutschen unterscheidet. Erkundige dich im Vorfeld der Reise, ob der schwedische Standard mit deinem Fahrzeug kompatibel ist.
Die Kosten für mobiles Reisen hängen stark davon ab, wie viel Komfort man sich wünscht und ob man mit eigenem oder gemietetem Fahrzeug unterwegs ist. Im Sommer 2021 sind die Preise für gemietete Wohnmobile, Bullis und Co. aufgrund der vermehrten Nachfrage in die Höhe geschossen. Wer einen Van in Schweden mieten will, muss sich – je nach Ausstattung und Alter des Fahrzeugs – auf mindestens 1.000 Euro pro Woche einstellen. Damit kostet ein „Gästezimmer auf Rädern“ in etwa so viel wie ein Ferienhaus.
Auf Plattformen, über die private Vermieter ihre Fahrzeuge anbieten, findest du Vans für ein kleineres Reisebudget. In Schweden gibt’s die App Go More und die Webseite Hygglo. Auch über Facebook-Gruppen kann man Schnäppchen machen. Wie bei allen privaten Käufen ist die Miete eines Bullis mit gewissen Risiken verbunden. Fordere zusätzliche Fotos an, achte auf Empfehlungen von anderen Reisenden und wickle die Hinterlegung der Kaution über einen Treuhandservice an, damit du dein Geld zurückfordern kannst, wenn die Anmietung nicht deinen Erwartungen entspricht.
Und je nachdem, was du im Rahmen deines Vanlife-Erlebnisses unternehmen möchtest, steigen die Kosten, wenn du zusätzliche Sachen wie ein Zelt oder Ausrüstung zum Klettern, Kanufahren, Angeln oder Wandern mietest.
Unterwegs musst du Kronen für Kraftstoff (ca. 12 Liter pro 100 Kilometer), für Gas zum Kochen sowie für Park- und Campinggebühren lockermachen. Was das Einkaufen in Supermärkten betrifft, liegen die Preise für Lebensmittel etwa 20 % höher als in Deutschland. Dass auswärts essen in Schweden deutlich mehr ins Geld geht, hat sich bereits herumgesprochen. Wer sich selbst versorgt, reduziert die Kosten für Essen und Trinken um bis zu 50 Prozent.
Fertig mit Grübeln und Rechnen? Dann beginnt jetzt endlich der Spaß: Suche nach Inspiration, beginne mit der Planung und freu dich auf einen unvergesslichen Vanlife-Roadtrip durch das grüne, wilde, herrlich riesige Schweden!