Auf der Insel im Mälarsee finden Forscher immer wieder neue Überreste aus der Wikingerzeit. Hier werden dir Führungen durch die archäologische Stätte angeboten, außerdem gibt es ein Museum und ein nachgebautes Wikingerdorf. Die historische Stadt wurde um das Jahr 750 gegründet und ist heute eine von 15 UNESCO-Welterbestätten in Schweden.
Handelsplatz der Wikinger für 200 Jahre
Birka wurde als wirtschaftliches, politisches und religiöses Zentrum gegründet und war der wichtigste Handelsplatz in Nordeuropa. Die Lage in Mittelschweden machte es möglich, von hier die Handelswege in die nördliche Hälfte von Skandinavien zu kontrollieren. Der König dieser Region residierte nur wenige Kilometer entfernt: auf der Nachbarinsel Hovgården, die auch zum Weltkulturerbe gehört. Er hatte die Pflicht, in der Wikingerstadt für Ordnung zu sorgen.
Aufgrund der Lage an der Handelsroute über die Ostsee kamen Kaufleute aus ganz Europa sowie aus anderen Teilen der Welt nach Birka. Es gab auch Handwerker aus dem heutigen Deutschland und dem Orient, die sich hier niederließen. Die internationalen Gäste haben spannende Spuren hinterlassen: Bei Ausgrabungen wurden in Birka arabisches Silber, Perlen und Keramik aus Osteuropa sowie edle Stoffe aus Asien entdeckt. Im Gegenzug erhielten die Händler schwedische Waren wie Eisen, Hörner, Fell und Pelz.
Die Stadt existierte rund 200 Jahre und hatte zu ihrer Blütezeit um die tausend Einwohner. Birka wurde um 960 von Sigtuna, der ältesten bestehenden Stadt Schwedens, als Handelszentrum der Mälarregion abgelöst. Auf der Insel Björkö, wo Birka liegt, erinnert der riesige Friedhof mit 3.000 Grabhügeln an eine Gemeinde, die für ihre Zeit von stattlicher Größe war.
Birka: ein schwedisches Wikingerdorf
Im nachgebauten Wikingerdorf erfahren Besucher, wie es wohl war, in dieser frühen schwedischen Siedlung zu leben. Die authentische Rekonstruktion basiert auf Erkenntnissen, die bei archäologischen Ausgrabungen auf der Insel gewonnen wurden.
Das Museum erläutert das Leben in Birka zur Zeit der Wikinger anhand von gefundenen Objekten, Karten und Modellen. Außerdem steht hier ein Runenstein, der erst kürzlich gefunden wurde. Im Museumsshop finden Wikingerfans außergewöhnliche Andenken: Schmuck, Glasartikel, Keramik, Bücher und mehr.