In der Küstenlandschaft Roslagen, die sowohl von Stockholm als auch von Uppsala aus gut zu erreichen ist, fühlst du dich wie in eine Zeit zurückversetzt, in der das Leben langsamer und einfacher gestaltet war. Ein Wochenende auf den Schäreninseln und in den Städtchen Vaxholm, Norrtälje und Öregrund ist ein verlässliches Mittel gegen Alltagsstress. Roslagen und seine vielen Dörfer, Inseln und Fischergemeinden erstrecken sich über ein abwechslungsreiches Gebiet mit Felsen, Klippen und Sandstränden sowie Wäldern und Wiesen voller Wildblumen.
In der Natur findest du Ruhe und Einsamkeit, während Sehenswürdigkeiten Einblicke in die Geschichte und Kultur der Region geben. Außerdem kannst du dich auf kulinarische Erlebnisse freuen und erstehst bei lokalen Kunsthandwerkern originelle Andenken.
Entdecke die historische Küstenstadt Öregrund
Die Küstenregion Roslagen erstreckt sich über etwa 150 Kilometer von Stockholm nach Norden. Am oberen Ende liegt, etwas vorgelagert auf einer Halbinsel, das Hafenstädtchen Öregrund mit rund 1.600 Einwohnern – eine richtige Schärenidylle mit einem geschäftigen Hafen, Buchten, Meerblick und Inseln in unmittelbarer Umgebung.
Dass der Ort im Laufe seiner über 500-jährigen Geschichte einige Schicksalsschläge wegstecken musste – 1652 abgebrannt, 1719 von Russen geplündert – sieht man ihm heute nicht mehr an. Es überwiegt die Erinnerung an die Zeit um 1885, als Sommerfrischler aus Stockholm und Uppsala das Küstenstädtchen für sich entdeckten und verzierte Sommerhäuser aufstellten. Eine Weile war Öregrund der beliebteste Kurort an der schwedischen Ostküste.
Im Stadtkern aus dem 15. Jahrhundert schlenderst du durch hübsche Gassen, kannst in gemütlichen Cafés einkehren und durch Läden mit Kunsthandwerk stöbern. Bei „Hantverket i Öregrund“ verkauft die gleichnamige, 17-köpfige Künstlergemeinschaft Keramik, Textilkunst, Schmuck, Gemälde, Holzarbeiten und Wohnaccessoires. Bemerkenswerte Gebäude sind das Rathaus aus dieser Zeit und die schlichte Kirche mit Teilen von 1491. Die Kirche selbst besteht aus Stein, aber der markante Glockenturm ist eine rot gestrichene Holzkonstruktion mit einer Höhe von 18 Metern.
Öregrund ist erlaufbar und hat einige spazierfreundliche Wege – vom Hafen im Zentrum bis zu den Pfaden, die sich durch das Erholungsgebiet Tallparken schlängeln, wo du auch Sandstrände und Tennisplätze vorfindest. Der „Kiefernpark“ ist außerdem für seinen Strand mit rund geschliffenen Felsen bekannt, wo jeder ein Plätzchen zum Baden und Picknicken findet.
Romantiker sollten einen Abend in Öregrund einplanen, denn es ist der einzige Ort an der schwedischen Ostküste, an dem man beobachten kann, wie die Sonne im Meer versinkt. Ideal dafür ist das 1893 erbaute Societetshuset („Gesellschaftshaus“), das etwas erhöht liegt. Die Innenräume des historischen Treffpunkts, wo sich früher die Badegäste amüsierten, kann man zwar nur für Veranstaltungen buchen, aber auch von außen ist das Gebäude mit der langen Veranda ein hübscher Anblick.