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- Bohuslän: idyllische Schärenlandschaft an Schwedens Westküste
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Komm mit in Annikas Inselwelt
Eine Gruppe Sommertouristen will von Marstrand nach Skärhamn an der Westküste Schwedens, also hat Skipperin Annika Kristensson von Gunnars Båtturer alle Hände voll zu tun. Ihre Augen sind zwei schmale, lächelnde Streifen unter einem dunklen Pony, der mit etwas Weiß durchzogen ist. „Ich liebe das Leben hier auf den Inseln“, sagt sie. Die Natur der Schären von Bohuslän mit ihren vielen Inseln, Felsufern, Klippen, Stränden, kleinen Häfen und der vielfältigen Tierwelt ist von grenzenloser Schönheit.
„Besuchern zeigen zu können, wo wir leben, und es durch ihre Augen sehen zu können, ist etwas Wunderbares. Ich liebe diese Begegnungen.“
Inselhüpfen
Annika kam im Alter von 19 Jahren mit der Absicht, ein paar Jahre hier zu arbeiten, auf die Insel Dyrön gleich nördlich von Marstrand. Doch es kam anders. Aus ein paar Jahren hier wurde ein Leben: inzwischen sage und schreibe 27 Jahre, mit einem Ehemann und zwei Töchtern und als Eigentümerin von Gunnars Båtturer. Als sie und ihr Partner Gunnars Båtturer übernahmen, erwarb sie auch einen Schifferschein. Wenn man auf einer Insel mit 200 Einwohnern leben will, muss man alles selbst tun können.
„Ausgebildet bin ich eigentlich in Betriebs- und Wirtschaftswissenschaften. Aber wenn man ein Schifffahrtsunternehmen betreibt, ist es praktisch, auch ein Boot führen zu können. Man muss ein Hansdampf in allen Gassen sein, um hier leben zu können. Vielseitig. Der Betrieb von Gunnars Båtturer beinhaltet alles von der Auftragsabwicklung bis zum Versenden von Rechnungen am Ende einer Tour.“ Für alles von der Buchung bis zu dem Erlebnis selbst verantwortlich zu sein, ist der Schlüssel zum Erfolg, denn nur so wird sichergestellt, dass die Kunden den Ausflug genießen können."
„Wenn unser Service zu wünschen übrig lässt, macht sich das sofort unangenehm bemerkbar. Wir können uns also keine Nachlässigkeiten leisten.“
Annikas Schären sind nur eine Stunde von Zentral-Göteborg entfernt und einfach und günstig mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Auf einigen der Routen in die Schären kannst du sogar dasselbe Ticket nutzen, das du für Göteborgs Straßenbahnen verwendest. Es gibt eine Menge Optionen – nicht schlecht, oder? „Manche Besucher glauben, dass es schwierig sei, zu den Schäreninseln zu reisen, aber das ist es nicht. Jeden Tag im Jahr kommen Boote hier an – Sommer wie Winter. Man kann sogar ein bisschen Inselhüpfen machen.“
Sie ist auch dankbar dafür, dass die Küste so offen ist – nicht nur in dem Sinn, dass das offene Meer nicht weit ist, sondern auch, weil sie allen Menschen zur Verfügung steht. „Ausländische Besucher denken oft, dass unsere wunderschönen Orte und Strände privat sein müssen, aber das ist nicht der Fall. Sie sind für jeden da – man muss bloß zugreifen“, erklärt sie. „Bedienen Sie sich!“
Orcas und Delfine
Annika transportiert nicht nur Menschen zwischen Göteborg und den Inseln, sondern sie erzählt ihnen auch, was sie in den Schären sehen und tun können. Und das ist etwas Wunderbares. „Wir sehen auf unseren Touren durch die Schären Delfine, Seehunde, Seevögel und wilde Schafe, und vor kurzem haben wir nördlich von Käringön sogar Orcas (Schwertwale) gesehen. Angeln kann man natürlich auch; das geht ganz einfach von den Felsen aus. Viele Stellen laden auch zum Baden ein."
„Es gibt eine Menge geeigneter Plätze. Geh einfach drauflos! Besonders schön ist, dass du eine private Badestelle finden kannst, indem du zum Beispiel mit einem Kajak hinauspaddelst.“
Sie zählt die Badestellen auf: Hala, Risö, Åstol und viele weitere mehr. Darüber hinaus gibt es auch zahlreiche schöne Wanderwege. Die Tausenden von Menschen, die auf den Inseln leben, kommen nicht nur in den Genuss herrlicher Badestellen, erklärt sie. Muscheln, Hummer, Krebse, Austern und enorme Shrimp-Sandwiches landen auf ihren Tellern. Und alles wird gleich vor der Tür aus dem Meer geholt. Das ist ein solches Privileg.
„Wir sind hier draußen wirklich verwöhnt, was Fisch und Meeresfrüchte angeht. Wir können unter den Restaurants Tenan im Grand Hotel Marstrand, Marstrands Havshotell und Salt & Sill wählen. Auch die Sommergaststätten bieten eine Menge leckere Speisen und Getränke an, und im Herbst gibt es dann Hummer.“
Erlebe die Küste der Kontraste
Wenn Annika ihre Welt in einem Wort zusammenfassen sollte, wäre es „Kontraste“. „Es kann sowohl schwierig als auch wundervoll sein, hier zu leben. Aber mir gefällt es. Durch das Auf und Ab spüre ich erst richtig, dass ich lebe. Wenn du nicht am Boden gewesen bist, wie kannst du dann den Gipfel erreichen?“
Inwiefern ist das Leben hier schwierig? „Es kann wirklich windig und kalt werden. Und das Leben auf einer Insel erfordert eine Menge Planung.“
Ihre Insel hat nur ein paar hundert Einwohner, keine Autos, eine Handvoll Läden und ein Café. Sommers wie winters ist sie ruhig und schön. „Auch mitten in einem Herbststurm hierher zu fahren, kann ein intensives Erlebnis sein. Die meisten Unterkünfte sind heutzutage aber mit Saunas ausgestattet, so dass man sich aufwärmen kann, auch wenn draußen ein Sturm tobt.“
An jedem Tag im Jahr befördert sie Menschen zwischen Göteborg und den vielen Inseln der Schären. Sie kennt jede Klippe und jede Bucht, jeden Hafen und jeden Gasthof. Aber natürlich hat sie ein eigenes Refugium, das sie besonders gern hat. „Da ich auf Dyrön lebe, muss es dort sein. Wir haben bei Hala einen kleinen Strand, der im Sommer richtig sonnenverwöhnt ist. Aber im Winter ist er genauso schön. An einem wirklich glitzernden Wintertag sieht das Meer genau wie ein Spiegel aus, der vor uns liegt. Es ist so still, dass du es mit den Ohren spüren kannst. Wir sitzen einfach da und trinken Kaffee. Es gibt keinen schöneren Ort.“ Mehr zur Anreise zu den Schären erfährst du hier: vastsverige.com.
Die Insel Dyrön, Westschweden
Die ruhige Insel Dyrön im Archipel von Bohuslän, Westschweden.
Foto: Anna Hållams