Kunst
Sobald du in Borås ankommst, siehst du sie: die hohen Wandgemälde, die viele der Fassaden der Stadt bedecken, manche von ihnen sieben Stockwerke hoch. Diese sowohl vom Umfang als auch von der Qualität her eindrucksvollen Bilder sind das Resultat des Straßenkunstfestivals No Limit, einem alle zwei Jahre stattfindenden Event, das seit 2014 berühmte Künstler aus aller Welt einlädt, neue Energie in den öffentlichen Raum von Borås zu bringen. Das Projekt hat die Stadt in der Tat zu einer gigantischen Outdoor-Galerie gemacht. Was ursprünglich als illegale Wandgemälde seinen Anfang nahm, ist jetzt ein legitimes und geschätztes Merkmal der Stadt. Und es lässt Borås unter den schwedischen Städten hervorstechen, da das Land im Allgemeinen eine sehr restriktive Einstellung zu Straßenbildern hat.
Die meisten Besucher bemerken als Erstes die Gemälde – doch die öffentliche Kunstkollektion der Stadt beinhaltet noch zahlreiche weitere Kunstformen, von Skulpturen bis zu Installationen. Viele der Kunstwerke lassen sich einfach beim Durchstreifen des Stadtzentrums entdecken, aber es gibt ein paar Höhepunkte, die du dir nicht entgehen lassen solltest. Dazu gehört Fredrik Wretmans Bohdi, eine große Büste im Fluss Viskan. Der Künstler hat für die Skulptur, die mit ihrer schweren, stillen Präsenz sofort die Aufmerksamkeit der Passanten fesselt, selbst Modell gestanden. Bodhi wurde 2008 als Teil der Borås International Sculpture Biennale fertiggestellt, einem weiteren Event, das große Kunst in die Stadt bringt. Außerdem solltest du dir die Zeit nehmen, Walking to Borås von Jim Dine anzusehen, eine neun Meter hohe Bronzestatue, die von den Einheimischen als Pinocchio bezeichnet wird und die beliebte Figur darstellt. House of Knowledge neben dem Textile Fashion Center, Jaume Plensas acht Meter hohe Skulptur aus Buchstaben, die die Gestalt eines Menschen bilden, ist ein weiteres Glanzstück.
Besonders sehenswerte Wandgemälde sind NeSpoons rotweiße Spitzenwand in der Västerbrogatan, DALeasts blauer Adler an den Mauern der Universität Borås (gleich gegenüber von Plensas House of Knowledge) and Peetas dreidimensionales gemaltes Etikett, das von einer Wand an der Ecke Järnvägsgatan/Olovsgatan zu springen scheint.