Das zeitlose Design schwedischer Möbel hat eine unwiderstehliche Anziehungskraft. Viele haben versucht, den schlichten Stil nachzuahmen, aber die perfekte Harmonie zwischen zurückhaltenden Farben und Formen gelingt eben nur den Schweden. Wenn du deinem Zuhause einen nordischen Touch verleihen möchtest, steht dir ein großes Sortiment zur Auswahl – von legendären Klassikern bis hin zu den neusten Kreationen zeitgenössischer Designer.
Inspiration vom Deutschen Werkbund
Wusstest du, dass die Wiege des schwedischen Designs in Deutschland steht? Schon um 1900 gab es hier Bestrebungen, Kunsthandwerker und industrielle Betriebe zusammenarbeiten zu lassen, um erfolgreiche Produkte in Serie herzustellen. Bis dahin hatte man in der Massenproduktion versucht, handwerkliche und traditionelle Ornamente nachzuahmen. Mit dieser seltsamen Ästhetik sollte Schluss sein – neue Technologien brauchten eine neue Formensprache. Um das zu erreichen, wurde in München 1907 der Deutsche Werkbund gegründet.
In Schweden war der Kunsthistoriker Gregor Paulsson (1889-1977) eine treibende Kraft in dieselbe Richtung: In seiner 1919 veröffentlichten Schrift „Vackrare Vardagsvara“ („Schönere Alltagswaren“) befürwortete er die massenhafte Herstellung wohlgeformter und durchdachter Gebrauchsgegenstände, die für jedermann zugänglich waren. Er wandte den deutschen Ansatz auf die nordischen Verhältnisse an und beeinflusste damit maßgeblich die Entwicklung des schwedischen Designs.
Im Jahr 1930 organisierte Paulsson – dann als Vorsitzender der schwedischen Vereinigung für Werkkunst (heute Svensk Form) – die „Stockholmer Ausstellung“ für Architektur, Design und Kunsthandwerk. Die Schau zog in vier Monaten vier Millionen Besucher an und markierte den Durchbruch des Funktionalismus in Schweden. Sie zeigte die neuen Möglichkeiten des Bauens, Wohnens und Einrichtens auf, die der Deutsche Werkbund und auch das Bauhaus in Deutschland sowie weitere Schulen in anderen Ländern schon Jahrzehnte vorher angestoßen hatten.
Bis heute hält sich die damals etablierte schwedische Version des „Neuen Bauens“. Durch den technologischen Fortschritt werden Architektur und Möbeldesign immer wieder verfeinert und nachhaltiger gemacht. Was den Stil angeht, bleiben die Designer jedoch meistens der zeitlosen Schlichtheit der ersten Stunde treu.