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Zerbrechliches Design: Porzellan und Glas aus Schweden
Wer sich aus Schweden Glasartikel und Keramik – vor allem Porzellan – mitbringt, wird sich zu Hause noch oft an seinen Urlaub erinnern. Die zeitlosen Stücke passen zu jedem Anlass. Wir stellen Designer und Marken vor, die jahrhundertealte Handwerkstraditionen weiterführen. Svenskt Tenn, Rörstrand und andere Hersteller setzen dabei auf eine moderne skandinavische Formensprache.
'Himbeere' für Orrefors entworfen
Objekte aus der Glasserie „Hallon“ (Himbeere), entworfen für Orrefors, von Anne Nilsson.
Foto: Orrefors
Schwedische Glas- und Keramikdesigner
Viele schwedische Designobjekte aus Glas, Keramik und Porzellan zelebrieren mit floralen Mustern die Schönheit der Natur. Halte bei deinem nächsten Besuch in Stockholm, Göteborg oder Malmö auch in Secondhand-Läden nach schönen Stücken Ausschau. Vintage-Geschirr mit modernen Kreationen zu mixen, ist bei den Schweden nämlich gang und gäbe. Vor allem das gemusterte Porzellan im Stil der 1960er-Jahre verträgt sich wunderbar mit neuem einfarbigem Geschirr. Ein bekannter Porzellandesigner war Stig Lindberg (1916-1982). Für die schwedische Porzellanmanufaktur Gustavsberg entwarf er zum Beispiel das Muster „Berså“ mit stilisierten grünen Blättern. Das Kaffeeservice mit Tassen, Tellern und Zubehör wird noch immer hergestellt, und das unverkennbare Muster hat längst auch Tapeten, Schürzen, Tabletts und andere Wohnaccessoires erobert.
Ingegerd Råman (geb. 1943) ist eine zeitgenössische Gestalterin von Glas- und Keramikserien. Zu den bekanntesten Werken ihrer Karriere, die 1968 begann, gehören das minimalistische Vasen-Set „Skyline“ (2000) und der Sherry-Dekanter „Tanteralla“ (1999). Bei beiden Entwürfen handelt es sich um schlanke, hochgewachsene Glasgefäße. Trotz ihrer klaren Linien strahlen Råmans Kreationen Wärme und manchmal sogar Humor aus. Im Jahr 2003 hat sie beispielsweise Kinderteller für Svenskt Tenn kreiert. Den Rand des Tellers verzieren Elefanten nach dem Muster „Elephant“ von Gründerin Estrid Ericson. Aber einer von ihnen geht in die entgegengesetzte Richtung. Das Stockholmer Einrichtungsgeschäft Svenskt Tenn ist eine wahre Institution des schwedischen Designs. Dort findest du viele begehrenswerte Glas- und Porzellanprodukte.
In Göteborg gestaltet Anna Elzer Oscarson (geb. 1970) unter ihrer Marke AEO praktische und dennoch stilvolle Porzellanartikel. Ihre Kollektion „Dancing Dune“ wurde 2016 mit dem „Design S“-Preis für herausragendes schwedisches Design ausgezeichnet. Während sich ihr Atelier in Göteborg befindet, werden ihre Kollektionen in Lidköping im renommierten Werk Porslinfabriken hergetsellt. Eine weitere bemerkenswerte und äußerst erfolgreiche Designerin aus Schweden ist Monica Förster (geb. 1966). Ihre schlichte Geschirrserie „Inwhite“, entworfen für die schwedische Porzellanmanufaktur Rörstrand im Jahr 2014, gilt dank einer niedrigen, zeitgemäßen Silhouette als „neue Generation des weißen Porzellans“. Rörstrand arbeitet mit zahlreichen zeitgenössischen Talenten zusammen, sogar mit der schwedischen Modemarke Filippa K.
Ein richtiger Klassiker dieser Porzellanmanufaktur ist die Serie „Swedish Grace“, entworfen von Louise Adelborg (1885-1971): einfarbige Teller, Becher und Schüsseln mit einem dezenten grafischen Relief. Diese meisterhafte Kollektion wurde erstmals auf der Stockholmer Ausstellung 1930 vorgestellt. Seitdem ist sie in vielen skandinavischen Heimen zu finden. Schlicht, zeitlos und vielseitig einsetzbar – schwedisches Design bewährt sich über die Jahrzehnte.
Designerin Anna Elzer Oscarson
Anna Elzer Oscarson kreiert ihre wunderschöne Kollektion Dancing Dune.
Foto: Faramarz Gosheh @farmarzgphoto