Einzigartige Naturlandschaft in Schwedisch Lappland
Laponia ist ein dünn besiedeltes Naturgebiet mit urigen Wäldern, Gletschern, Bergen und riesigen Feuchtgebieten auf einer Fläche von 9.400 Quadratkilometern (das entspricht etwa der Hälfte von Nordrhein-Westfahlen). Ganze 95 Prozent von Laponia stehen unter Naturschutz. Im 2014 eingeweihten Besucherzentrum Naturum, einem modernen Bau mit Holzfassade, erfährst du Wissenswertes über Laponia und die Lebensweise der Samen.
Das Klima in Schwedisch Lappland ist extrem ausgeprägt: Die Temperaturen reichen von -40 Grad im Winter und bis +30 Grad im Sommer. Deswegen sind eine gute Vorbereitung und funktionale Ausrüstung das A und O einer Reise nach Laponia.

In Schweden gibt es 30 Nationalparks, darunter Sarek mit herrlichen Gebirgszügen, Gletschern und wilden Stromschnellen. Es ist unberührte Wildnis. Eine der Hauptattraktionen von Sarek ist das magische Rapatal, in dem man sowohl Landschaften als auch Bären und Elche sehen kann. Photo: Fredrik Schlyter/imagebank.sweden.se
Eine Region mit acht Jahreszeiten
Die Samen teilen das Jahr nicht in vier, sondern in ganze acht Jahreszeiten ein. Dabei gehen sie von den Veränderungen in der Natur und dem Lebenszyklus der Rentiere aus. Zum Beispiel kehren die Zugvögel im „Frühsommer“ zurück und die Rentierherden ziehen zum Grasen in Wälder und zu Mooren und Bächen. Der „Spätsommer“ ist die Zeit der Ernte von Beeren, Kräutern und Pilzen, während der eigentliche Herbst vom ersten Frost und dem Verfall der Natur geprägt ist.
Genau dieser Spätsommer, wenn sich die Mücken zurückziehen und die Wälder voller Schätze sind, ist auch die beste Zeit zum Wandern in Laponia. Der lange Winter lockt hingegen Skifahrer, um über die vereisten Feuchtgebiete zu gleiten und sich in Winterhütten aufzuwärmen.
Die vier Nationalparks von Laponia
In Laponia gibt‘s vier Nationalparks: Sarek, Muddus, Stora Sjöfallet und Padjelanta.
Nationalpark Sarek
Der bekannte Nationalpark Sarek, Schwedens zweitgrößter, ist eine Landschaft mit über 2.000 Meter hohen Bergen und fast hundert Gletschern. Hier ist das Motto wirklich „back to nature“: Herbergen gibt es keine, und auch die Wanderwege sind nicht markiert. Wer im Nationalpark übernachten möchte, muss ein Zelt aufstellen.
Nationalpark Muddus
Der Nationalpark Muddus – oder Muttos in der Sprache der Samen – bildet den östlichen Teil von Laponia. Dieser Park wurde 1942 eingerichtet und ist mit seinem Wanderwegenetz von ca. 50 Kilometern ideal für Tagesausflüge oder längere Touren mit Übernachtung. Hier gibt es fünf einfache Hütten zum spontanen Übernachten, die du dir je nach Andrang mit anderen Wanderern teilst.
Nationalpark Stora Sjöfallet
Der Nationalpark Stora Sjöfallet / Stuor Muorkke hat eine abwechslungsreiche Landschaft aus Bergen und Wasser. Allein zum Akka-Massiv, der „Königin von Lappland“, gehören zehn Gletscher und 13 Berggipfel. Der Gipfel Stortoppen ist mit 2015 Metern der höchste Punkt des Nationalparks. Der Nationalpark wurde 1909 eingeweiht und ist der drittgrößte in Schweden. Der Wanderweg Kungsleden, „Königspfad“, kommt hier vorbei. Der Stora Sjöfallet war einst Schwedens größter Wasserfall. Doch heute wird der Fluss Lule längst aufgestaut und an mehreren Stellen umgeleitet, um kontrollierter verschiedene Wasserkraftwerke zu passieren. So gibt es heute in Stora Sjöfallet fantastische Natur, aber vergleichsweise nur wenige Höhenmeter bei den Wasserfällen und Stromschnellen zu überwinden.
Nationalpark Padjelanta
Rentiere ziehen seit Jahrtausenden durch die Natur, die den Nationalpark Padjelanta / Badjelánda ausmacht. Schwedens größter Nationalpark, dessen Name „das hohe Land“ bedeutet, ist nämlich von weitläufigen Weiden gekennzeichnet. Der 160 km lange, ausgeschilderte Wanderweg Padjelantaleden ist leicht zu gehen. Er führt über Hochebenen, die durch die Inlandeisdecke entstanden sind.