Zelten inmitten Schwedens Natur
Möchtest du dich gerne einmal in der Wildnis von Vogelgezwitscher aufwecken lassen? Das Jedermannsrecht gestattet dir, in Schweden wild zu campen. Solange du den Grundbesitzer nicht störst und die Natur nicht beschädigst, kannst du dein Zelt für bis zu zwei Nächte an den meisten Orten deiner Wahl aufstellen.
Beachte folgende Punkte, bevor du dein Zelt aufschlägst:
- Der Standort sollte sich nicht in der Nähe von Häusern, Ackerland oder Weideland befinden.
- Größere Gruppen müssen vor dem Zelten die Erlaubnis des Grundbesitzers einholen.
- Bei Sportplätzen, in Nationalparks und in Naturschutzgebieten ist Zelten normalerweise nicht erlaubt, aber es gibt Ausnahmen. Informiere dich über diese auf den Webseiten der Gemeinden oder auf Infotafeln vor Ort.
Vanlife in Schweden
Schwedens schier endlose Weiten laden zu fantastischen Roadtrips und Vanlife-Urlaub ein. Bitte beachte jedoch, dass das Fahren mit Geländefahrzeugen (ATV) auf unbefestigtem Untergrund verboten ist. Dies gilt für alle motorisierten Fahrzeuge, einschließlich Mopeds, Geländewagen und Wohnmobile. Das Verbot von Wohnwagen, Geländefahrzeugen und ähnlichen Fahrzeugen auf allen Arten von Feldwegen - und generell auf offenem Gelände - wurde eingeführt, um die Tierwelt und die Natur zu schützen und sicherzustellen, dass die schwedische Landschaft der friedliche Rückzugsort bleibt, der sie ist. StellplatzEmpfehlungen und Reisetipps für deinen Roadtrip durch Schweden findest du in unserem Vanlife-Guide.
Hemfridszonen: Bitte Abstand halten
Den Hausfrieden (Hemfridszonen) zu respektieren, gehört in Schweden zum guten Ton. Es geht einfach darum, die Leute nicht zu stören. Der nötige Abstand ist zwar nicht genau geregelt, doch der Hausverstand sollte ausreichen. Als Faustregel gilt, sich nicht in der Nähe einer Immobilie aufzuhalten, vor allem wenn Licht brennt oder anderes darauf hindeutet, dass die Besitzer zu Hause sind.
Das Privatgelände, bestehend aus Häusern, Ackerland und leicht beschädigten Böden, ist laut schwedischem Strafgesetzbuch geschützt. Manche Grundbesitzer stellen Schilder auf, um die Grenzen des Jedermannsrechts aufzuzeigen, und das ist ihr gutes Recht. Aber ohne Hinweise ist die Orientierung oft schwierig. Deswegen kommen hier fünf Tipps.
Wie nah ist zu nah?:
- Wenn du das Haus siehst, sehen dich auch die Bewohner: Ein Haus in flacher Umgebung mit wenig Vegetation ist „störungsanfälliger“ als eines in hügeliger Umgebung, wo viele Sträucher wachsen.
- Lass dich in ländlichen Gegenden von natürlichen Grenzen leiten, z. B. von einem Graben, Feld- oder Waldrand. Andere Hinweise können Gewächshäuser, Schuppen oder ausgewiesene Privatstraßen sein. Du darfst Privatstraßen zwar generell nutzen, aber wenn der Weg direkt zu einem Haus führt, kehre besser um.
- In einem Wohngebiet ist die Hausfriedenszone geringer und beginnt nur weniger Meter vom Haus oder Garten entfernt. Hier kann eine Hecke, ein Zaun oder ein schmaler Radweg anzeigen, wo die Zone beginnt.
- Nimm in der Nähe von Häusern immer Rücksicht und bleibe nicht zu lange in Sichtweite. Dass du nichts im Schilde führst, weißt nur du – du könntest unnötig Aufmerksamkeit erregen.
- Wenn du ein Zelt aufschlagen, ein Boot festmachen oder picknicken möchtest, bitte mehr Abstand halten, als wenn du nur vorbeigehst. Wie immer gilt die goldene Regel des Jedermannsrechts: Nicht stören und nicht zerstören!