Örebro: Stadt am See mit Schloss und Kulinarik
Die kompakte Stadt Örebro zwischen Stockholm und Göteborg zeichnet sich durch historische Straßenzüge und die Nähe zu abwechslungsreicher Natur aus.
Did you know?
- Der Wasserturm „Svampen“ („der Pilz“) ist das berühmteste moderne Gebäude von Örebro. Er wurde sogar in Saudi-Arabien nachgebaut.
- Der beliebteste Selfie-Spot der Stadt ist die Skulpturengruppe von Künstler Anton Hjärtmyr, die überdimensionales Popcorn darstellt.
- Der Nationalpark Tiveden gilt als Schwedens südlichste Wildnis. Dort sollen sich sowohl Banditen als auch Trolle und andere Fabelwesen getummelt haben.
Mit rund 130.000 Einwohnern ist Örebro Schwedens sechstgrößte Stadt. Sie liegt auf einer Höhe mit Stockholm, etwa auf halber Strecke zwischen Ost- und Westküste. Wie jeder schwedische Ort von Bedeutung ist sie am Wasser angesiedelt, und zwar am See Hjälmaren und am Fluss Svartån. Dort gibt’s beste Voraussetzungen zum Paddeln und Angeln, außerdem findet man mehrere gute Adressen für Camping in und um Örebro. Neugierige Genießer kommen im Farm-to-Table-Restaurant Mull auf ihre Kosten.
Das imposante Schloss zeugt von einer Befestigung seit dem 13. Jahrhundert. Über lange Zeit war Örebro auch ein wichtiger Knotenpunkt für Verkehr und Handel. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts befand sich dort das landesweite Zentrum der Schuhherstellung.
In der Neuzeit hat die Stadt einige Prominente hervorgebracht – allen voran Nina Persson (geb. 1974), die Leadsängerin der Band The Cardigans, und Prinz Daniel, den Ehemann von Kronprinzessin Victoria.
Die Skulptur Popcorn in Örebro
Der berühmte Popcorn-Cluster des in Örebro geborenen Künstlers Anton Hjärtmyr war Teil der Open Art Gallery 2015, die jetzt im Außenbereich von Hästhagen zu finden ist.
Foto: Örebrokompaniet
Örebros kulturelle Highlights
Im Stadtkern von Örebro lässt es sich herrlich spazieren und bummeln. Das Schloss Örebro bildet den unüberschaubaren Mittelpunkt, wie es da auf einer Insel im Fluss Svartån thront. Obwohl Teile vermutlich aus dem 13. Jahrhundert stammen, ist die Entwicklung der Befestigungsanlage erst seit dem 14. Jahrhundert belegt. Damals diente sie zur Verteidigung und als Gefängnis, bis König Gustav Vasas Sohn Karl im 16. Jahrhundert eine Residenz daraus machte.
Heute bietet das Schloss Ausstellungen und Führungen an. Das Museum zeigt faszinierende Exponate, die von der jahrhundertelangen Geschichte des Schlosses und seinen illustren Bewohnern erzählen: von Hexen und Gefangenen bis hin zu Königen. Im Sommer ist es täglich geöffnet.
Östlich vom Stadtkern gibt es die historische Siedlung Wadköping zu erkunden – quasi ein Dorf in der Stadt. Die Hauptstraße ist von roten Holzhäusern aus dem 17.-19. Jahrhundert gesäumt, die in anderen Stadtteilen abgetragen und dort wieder aufgebaut wurden. Sie vermitteln einen Eindruck davon, wie Örebro nach dem Brand von 1854 aussah. In diesem malerischen Viertel erwarten dich Geschäfte, Cafés, Handwerksbetriebe und Ausstellungen, die Örebros reiche Geschichte schildern und greifbar machen.
Aber auch in Sachen zeitgenössischer Kunst und Kultur hat die Stadt einiges zu bieten. Die Kunsthalle (Örebro Konsthall, kurz ÖBKHL) zeigt sechs bis sieben Ausstellungen pro Jahr, die sich entweder um bestimmte Künstler, ein Thema oder ein Material drehen.
Ein Highlight ist auch die zeitgenössische Kunstbiennale OpenArt. Alle zwei Jahre verwandelt sich Örebro in eine Outdoor-Galerie mit Skulpturen, Installationen und Textilien im öffentlichen Raum. Manche Werke bleiben für immer, zum Beispiel die Skulpturengruppe „Popcorn“ des in Örebro geborenen Künstlers Anton Hjärtmyr (geb. 1975).
Wanderweg Bergslagsleden in Örebro
Der Aussichtspunkt Rusakulan am Wanderweg Bergslagsleden.
Foto: Örebrokompaniet
Eine Landschaft zum Wandern, Radfahren und Paddeln
Örebro ist von einer vielseitigen Landschaft mit Wäldern und Gewässern umgeben. Auch der botanische Garten am südöstlichen Stadtrand ist einen Besuch wert. Der Hjälmaren, Schwedens viertgrößter See, breitet sich in Richtung Osten aus. Über 350 Kilometer Uferlinie und 1.283 Inseln versprechen viele Möglichkeiten zum Bootfahren, Angeln, Schwimmen und Paddeln (auch SUP). Die Überfahrt mit der Fähre von Hampetorp auf die Insel Vinön dauert 20 Minuten und ist gratis.
Etwa 80 Kilometer südlich von Örebro liegt der Nationalpark Tiveden, bekannt als „Schwedens südlichste Wildnis“. Das rund 2.000 Hektar große, hügelige Naturschutzgebiet ist von Grabenbrüchen und riesigen Felsbrocken durchsetzt. Vom Trollkyrkoberget hast du eine herrliche Aussicht, und der „weiße Sandstrand“ (Vitsand) verführt zu einer nassen Abkühlung. Mit insgesamt 34 Kilometern markierten Wanderwegen ist der Nationalpark Tiveden gut erschlossen. Die Pfade sind zwischen einem und zehn Kilometern lang, sodass jeder eine passende Route findet.
Der Wanderweg Bergslagsleden ist ein weiteres Schmankerl für aktive Urlauber. Er ist 280 Kilometer lang und führt in 17 Etappen von Kloten im Norden in den Nationalpark Tiveden im Süden. Theoretisch liegt Örebro auf halber Strecke, aber der Pfad führt in einiger Entfernung an der Stadt vorbei. Am Weg befinden sich viele landschaftliche und kulturelle Sehenswürdigkeiten, darunter Ruinen und die namensgebenden Bergwerke („Bergslagen“ steht für ein historisch wichtiges Bergbaugebiet in Mittelschweden). Gartenfreunde können nach zwölf Orchideenarten Ausschau halten, von denen mehrere in der stillgelegten Mine Lejagruvan im Naturschutzgebiet Lejakärret gedeihen.
Der Pilz "(Svampen") in Örebro
Der Wasserturm 'Svampen' (Der Pilz) ist Örebros berühmtestes Gebäude. Hier genießst du den Blick über die Stadt vom Restaurant, Café oder der Sky-Bar auf der Spitze.
Foto: Jimmy Fuhr
Örebros Gastronomie: die besten kulinarischen Erlebnisse
In Örebro und Umgebung findet man einige erstklassige Speiselokale. Etwas ganz Besonderes ist das Farm-to-Table-Restaurant Mull, das zum Bio-Bauernhof Jannelunds Gård gehört (35 km westlich von Örebro). Dort kommen saisonale Zutaten aus eigenem Anbau oder aus der Region in Töpfe und Pfannen und werden kreativ zubereitet. Wie wär’s zum Beispiel mit Miso-Brokkoli an Blaubeersorbet? Der Einfallsreichtum und die Vorliebe für pflanzliche Zutaten haben das Restaurant zu einem der acht Favoriten gemacht, die im Rahmen der Initiative „Verwurzelt in Schweden: genieße die leckere Pflanzenküche“ in einem Video vorgestellt wurden.
Wer gerne fleischlos isst, findet auch bei Gro in Örebro einige Gerichte, die stärken und durchwärmen. Auf der Karte stehen unter anderem Zwiebelsuppe und mit Waldpilzen gefüllte Knödel.
Das Restaurant Skybar Svampen gehört zu den beliebtesten Adressen im Zentrum von Örebro. Dort sitzt du in einer Höhe von 58 Metern im architektonischen Wahrzeichen der Stadt: dem pilzförmigen Wasserturm. Lass dir die Pilzsuppe nach Art des Hauses schmecken und genieße dabei den Panoramablick.
Die 1896 errichtete Saluhallen ist heute keine klassische Markthalle mehr, sondern eher ein Foodcourt, den die Locals als entspannten Treffpunkt schätzen. An neun Ständen gibt’s schwedische und internationale Delikatessen – vom Gourmet-Burger über asiatisches Streetfood bis hin zu Gerichten mit Fisch und Gemüse aus der Region.
Hotel und Restaurant Katrinelund Gästgiveri & Sjökrog
Katrinelunds Gästgiveri & Sjökrog ist ein Hotel und Restaurant, das entspannende Unterkünfte und hervorragendes Essen bietet. Es liegt idyllisch am See Hjälmaren, 25 Kilometer östlich von Örebro.
Foto: Katrinelund