Direkt zum Hauptinhalt gehen
Stadt Öregrund in Roslagen
Öregrund in Roslagen ist eine gut erhaltene Holzstadt im Landkreis Uppsala.
Fotonachweis: Anne Sofie Eriksson

Roslagen: das süße Leben an der Küste

Roslagen ist ein Landstrich an der schwedischen Ostseeküste nördlich von Stockholm, der zur historischen Region Uppland gehört. Schäreninseln, pittoreske Hafenstädtchen, leicht zugängliche Natur und gute Fischrestaurants lohnen einen Ausflug.
Öregrund in Roslagen
Öregrund ist eine Holzstadt im nördlichen Teil von Roslagen.
Foto: Tina Axelsson/imagebank.sweden.se

In der Küstenlandschaft Roslagen, die sowohl von Stockholm als auch von Uppsala aus gut zu erreichen ist, fühlst du dich wie in eine Zeit zurückversetzt, in der das Leben langsamer und einfacher gestaltet war. Ein Wochenende auf den Schäreninseln und in den Städtchen Vaxholm, Norrtälje und Öregrund ist ein verlässliches Mittel gegen Alltagsstress. Roslagen und seine vielen Dörfer, Inseln und Fischergemeinden erstrecken sich über ein abwechslungsreiches Gebiet mit Felsen, Klippen und Sandstränden sowie Wäldern und Wiesen voller Wildblumen.

In der Natur findest du Ruhe und Einsamkeit, während Sehenswürdigkeiten Einblicke in die Geschichte und Kultur der Region geben. Außerdem kannst du dich auf kulinarische Erlebnisse freuen und erstehst bei lokalen Kunsthandwerkern originelle Andenken.

Entdecke die historische Küstenstadt Öregrund

Die Küstenregion Roslagen erstreckt sich über etwa 150 Kilometer von Stockholm nach Norden. Am oberen Ende liegt, etwas vorgelagert auf einer Halbinsel, das Hafenstädtchen Öregrund mit rund 1.600 Einwohnern – eine richtige Schärenidylle mit einem geschäftigen Hafen, Buchten, Meerblick und Inseln in unmittelbarer Umgebung.

Dass der Ort im Laufe seiner über 500-jährigen Geschichte einige Schicksalsschläge wegstecken musste – 1652 abgebrannt, 1719 von Russen geplündert – sieht man ihm heute nicht mehr an. Es überwiegt die Erinnerung an die Zeit um 1885, als Sommerfrischler aus Stockholm und Uppsala das Küstenstädtchen für sich entdeckten und verzierte Sommerhäuser aufstellten. Eine Weile war Öregrund der beliebteste Kurort an der schwedischen Ostküste.

Im Stadtkern aus dem 15. Jahrhundert schlenderst du durch hübsche Gassen, kannst in gemütlichen Cafés einkehren und durch Läden mit Kunsthandwerk stöbern. Bei „Hantverket i Öregrund“ verkauft die gleichnamige, 17-köpfige Künstlergemeinschaft Keramik, Textilkunst, Schmuck, Gemälde, Holzarbeiten und Wohnaccessoires. Bemerkenswerte Gebäude sind das Rathaus aus dieser Zeit und die schlichte Kirche mit Teilen von 1491. Die Kirche selbst besteht aus Stein, aber der markante Glockenturm ist eine rot gestrichene Holzkonstruktion mit einer Höhe von 18 Metern.

Öregrund ist erlaufbar und hat einige spazierfreundliche Wege – vom Hafen im Zentrum bis zu den Pfaden, die sich durch das Erholungsgebiet Tallparken schlängeln, wo du auch Sandstrände und Tennisplätze vorfindest. Der „Kiefernpark“ ist außerdem für seinen Strand mit rund geschliffenen Felsen bekannt, wo jeder ein Plätzchen zum Baden und Picknicken findet.

Romantiker sollten einen Abend in Öregrund einplanen, denn es ist der einzige Ort an der schwedischen Ostküste, an dem man beobachten kann, wie die Sonne im Meer versinkt. Ideal dafür ist das 1893 erbaute Societetshuset („Gesellschaftshaus“), das etwas erhöht liegt. Die Innenräume des historischen Treffpunkts, wo sich früher die Badegäste amüsierten, kann man zwar nur für Veranstaltungen buchen, aber auch von außen ist das Gebäude mit der langen Veranda ein hübscher Anblick.

1 / 6

Holzhäuser in Öregrund

Alte Holzhäuser in Öregrund, Roslagen.

Foto: Ulrika Ahlinder

/ 6

Holzhäuser in Öregrund

Foto: Ulrika Ahlinder

Feriendorf Rävsten in Roslagen

Foto: Gisela Norén

Erholungsgebiet Tallparken in Öregrund

Foto: Gisela Norén

Der Glockenturm in Öregrund

Foto: Gisela Norén

Marina von Öregrund

Foto: Gisela Norén

Sonnenuntergang bei Öregrund

Foto: Gisela Norén

Fischrestaurants in Öregrund

Dank seiner Lage am Meer und der langen Fischereitradition ist Öregrund ein Tipp für alle, die gerne Fisch und Meeresfrüchte essen. Einige Lokale haben allerdings nur im Sommer geöffnet, so auch die folgenden zwei Tipps. An einem langen Juliabend im Freien zu sitzen und mit Meerblick Fisch zu essen, ist ein typisches Roslagen-Erlebnis.

Eines der Top-Restaurants ist das Bojabäs, geführt von Spitzenkoch Melker Andersson. In der entspannten Atmosphäre einer ehemaligen Fischerhütte am Wasser erwarten dich Gerichte mit frisch gefangenem Fisch. Probiere den traditionellen französischen Fischeintopf Bouillabaisse, nach dem das Restaurant benannt ist. Das Bistro Strandnära serviert verschiedene Arten von Räucherfisch, Schalentieren und anderen Schätzen aus dem Meer.

1 / 2

Das Restaurant Bojabäs in Öregrund

Das Restaurant Bojabäs in Öregrund befindet sich im nördlichen Teil von Roslagen.

Foto: Anne Sofie Eriksson

/ 2

Das Restaurant Bojabäs in Öregrund

Foto: Anne Sofie Eriksson

Das Bistro Standnära in Öregrund

Foto: Anne Sofie Eriksson

Insidertipp: Naturidylle auf der Insel Rävsten

Verbringe einen Tag auf der Insel Rävsten, um das pure Schärenfeeling zu erleben. Schon die Anreise ist ein Erlebnis: Du nimmst die Fähre von Öregrund nach Gräsö, dann geht’s weiter mit dem Bus und schließlich setzt du mit einer weiteren Fähre über, für die man sich im Voraus anmelden muss. Für den letzten Abschnitt kannst du dich auch vom Taxiboot des Campingplatzes Rävstens Stugby abholen lassen. Dort gibt es Zeltplätze und 18 einfache Ferienhäuser.

Der Aufwand wird mit einer Idylle belohnt, wie man sie nur an abgelegenen Orten oder unter der Anleitung von Einheimischen findet. Rundgeschliffene Steine am Ufer, Tannenwälder und lange, naturbelassene Strandabschnitte mit geschützten Buchten laden zum Spazieren und Baden ein. Seit Hunderten von Jahren betreiben Bauern auf Rävsten Landwirtschaft in kleinem Umfang. Dadurch ist die Insel nicht von Wald zugewachsen, sondern es gibt lichte Flecken mit Feldern und Wiesen voller Wildblumen. Achte unterwegs auf die vielen Pflanzenarten, die hier gedeihen, darunter die Wiesen-Flockenblume (Rödklint) und der Blutrote Storchschnabel (Blodnäva), die beide nur selten in Schweden vorkommen.

Schärenurlaub in Schweden ist erst dann komplett, wenn du zumindest einmal paddeln warst. Wie praktisch, dass es auf Rävsten einen Kajakverleih gibt: Bei Gräsö Kanotcentral kannst du dir Ausrüstung für Ausflüge auf eigene Faust besorgen, ein Motorboot ausleihen, einen Paddelkurs machen oder dich einer Angeltour anschließen.