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Von der Natur inspiriert – Design in Westschweden
„Es ist immer schwierig, genau auszumachen, was schwedisch ist, was typisch für Göteborg ist und manchmal auch was nordisch ist. Die typischen Merkmale schwedischen Designs – Ehrlichkeit bei den Materialien und eine Kombination von Funktionalität und Ästhetik – kann man auch hier sehen“, erklärt Anna Elzer Oscarson auf die Bitte, die typischen Merkmale des Designs in ihrer Heimatstadt Göteborg an der schwedischen Westküste zu erläutern. Sie ist Vorsitzende der westschwedischen Zweigstelle der schwedischen Gesellschaft für Handwerk und Design.
„Was hier aber das Design auf jeden Fall beeinflusst, ist die Perspektive der zu kurz Gekommenen; die Tatsache, dass wir nicht in der großen Stadt sind, aber auch nicht auf dem Land“, fügt sie hinzu. „Diese Dinge können ein Vorteil sein. Es hat etwas Befreiendes, nicht mitten im Geschehen zu sein. Das weckt in einem das Gefühl, ein Außenseiter zu sein, was wiederum unsere Designer stark und unabhängig macht.“
Anna Elzer Oscarson betreibt eine eigene preisgekrönte Marke, AEO, die auf Gebrauchsgegenstände wie handgefertigte Keramik spezialisiert ist. Sie hat an der Göteborger Hochschule für Design und Kunsthandwerk HDK studiert – und lebt und arbeitet seitdem in Göteborg.
Ihre jüngste Kollektion, Dancing Dune, inspiriert durch die gekräuselte Meeresoberfläche, wurde in der Porslinsfabriken in Lidköping hergestellt – einer der wenigen verbliebenen Porzellanfabriken Schwedens östlich von Göteborg, die von dort über eine 2-stündige Autofahrt zu erreichen ist. Die Vasen und Teller wurden mit Hilfe einer Kombination von 3D-Design und handwerklicher Arbeit kreiert. Sie modellierte die Formen in 3D und arbeitete anschließend mit den geschickten Handwerkern und Handwerkerinnen der Porslinsfabriken zusammen, um die Gussformen und einzigartigen Glasuren zu erstellen.
In guter Gesellschaft
Elzer Oscarson ist eine der vielen interessanten Kreativen, die in Westschweden tätig sind, einer Region, die eine Fülle eigensinniger Designer und Marken hervorgebracht hat.
Zu den berühmten Namen zählen Daniel Rybakken, dessen in limitierter Stückzahl hergestellte Lampen und Installationen mit mehreren Preisen ausgezeichnet worden sind, und sein ebenso preisgekrönter Möbeldesignerkollege Staffan Holm. Die beiden teilen sich auch ein Studio. Sami Kallio kombiniert in seiner Arbeit traditionelles Tischlerhandwerk mit modernen Methoden industrieller Fertigung, während Emma von Brömssen Pflanzen- und Natur-Dessins kreiert, die Geschirr, Tapeten und Textilien zieren. Bolon, ein Familienunternehmen, dessen vielseitige PVC-Bodenbeläge an Orten wie der Adidas-Zentrale in Shanghai und dem Shoreline-Hotel in Waikiki zu finden sind, ist eine weitere namhafte Marke. Auch Mode wird hier großgeschrieben mit Firmen wie Nudie Jeans, die mit ihrem nachhaltig produzierten Denim weit über Schwedens Grenzen hinaus Fans findet.
Alle haben ihren jeweils unverwechselbaren Stil, doch Elzer Oscarson sieht in ihrer Arbeit auch gemeinsame Nenner.
„Wenn man sich entschließt, hier zu leben, gibt es etwas Wichtiges in der Umgebung, das man gern bewahren möchte. Wie die Natur. Das kann man am Design sehen. Es steckt ein starkes Naturgefühl im Design und den Materialien“, sagt sie.
Die nächste Generation
Die Designszene in der Region sei so lebendig wie eh und je und die Zukunft sehe vielversprechend aus, sagt Oscarson angesichts der vielen hier tätigen Designschulen, die eine neue Generation von Kreativen ausbilden.
„Die schwedische Textilschule in Borås leistet auf ihren Gebieten Pionierarbeit und produziert interessante Mode- und Textildesigner, während die HDK multidisziplinär arbeitet und sogar die Rolle des Designs in der Gesellschaft betrachtet."
Dancing Dune Vase von Anna Elzer Oscarson
Anna Elzer Oscarson kreiert ihre wunderschöne Kollektion Dancing Dune.
Foto: Faramarz Gosheh @farmarzgphoto
Dancing Dune Vase von Anna Elzer Oscarson
Foto: Faramarz Gosheh @farmarzgphoto
Das Röhsska Museum, Göteborg
Foto: Anna Hållams
Kunstzentrum Röda Sten, Göteborg
Foto: Dick Gillberg/Göteborg & Co