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8 berühmte Restaurants in Stockholm
Die Stockholmer Gastronomie hat eine lange Tradition. In der Hauptstadt befinden sich zahlreiche Restaurants, die schon seit Jahrhunderten existieren. Von Michelin-Sternerestaurants bis zu gemütlichen Gaststätten - lerne einige der berühmtesten Restaurants in Stockholm kennen und entdecke traditionelle schwedische Gerichte.
Stockholm zählt mit seinen zukunftsorientierten Köchen, seinen nachhaltigen Lebensmitteln und seiner beachtlichen Anzahl an Gourmets zu den führenden Reisezielen in Europa. Kein Stockholmer Restaurant, das etwas aus sich hält, kann sich Kompromisse bei der Qualität, dem Geschmack oder dem Klimaschutz erlauben. Kein Wunder also, dass Stockholm für 2023 zu Europas Gastronomie-Hauptstadt ernannt wurde.
Doch beginnen wir ganz am Anfang. In Stockholm befinden sich einige der ältesten Restaurants der Welt. Sie sind regelrechte Institutionen, die es seit über 100 Jahren, manche sogar schon seit 300 Jahren gibt. Sie haben weltberühmte Menschen bewirtet und Gerichte erfunden, die die Gastronomieszene verändert haben. Außerdem ist es ihnen gelungen, sich mit der Zeit weiterzuentwickeln und trotzdem ihrem kulinarischen Erbe treu zu bleiben.
Mehrere der Restaurants auf dieser Liste wären nicht mehr dieselben oder würden gar nicht mehr existieren, wenn Tore Wretman nicht gewesen wäre. Tore Wretman (1916–2003) war ein Stockholmer, der sich vom Küchengehilfen zu einem der renommiertesten Köche und Restaurantbetreiber hochgearbeitet hatte. Er machte das Kochen für jedermann populär und hielt die schwedische Hausmannskost ('Husmanskost') in Ehren. Oft heißt es, Tore Wretman habe Schweden einen Platz auf der Weltkarte der Gastronomie verschafft.
Die folgenden Restaurants befinden sich im Zentrum Stockholms und servieren köstliche schwedische Gerichte, die ein unwiderstehlicher Hauch von Geschichte umweht.
Den Gyldene Freden, Stockholm
Den Gyldene Freden ist eines der ältesten Restaurants der Welt. Seit 1722 befindet es sich an derselben Adresse in der Stockholmer Altstadt.
Foto: Helena Lundberg/Visit Sweden
Den Gyldene Freden
Den Gyldene Freden zählt zu den ältesten Restaurants der Welt und befindet sich seit 1722 an der gleichen Adresse. Von Beginn an fühlten sich legendäre Schweden von dem Restaurant angezogen – der Botaniker Carl von Linné und der Musiker Carl Michael Bellman waren hier in den 1700er-Jahren Stammgäste. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts verlor das Gyldene Freden jedoch sein Recht, Branntwein auszuschenken und stand vor dem Bankrott. Gerettet wurde es von dem damaligen Künstler und Stammgast Anders Zorn. Er kaufte das gesamte Gebäude und vermachte es der Schwedischen Akademie – jener Institution, die bekanntlich die Literatur-Nobelpreisträger auswählt. Noch heute treffen sich die Mitglieder der Schwedischen Akademie jeden Donnerstag hier zum Abendessen. Auf der Speisekarte, die jede Woche wechselt, stehen traditionelle schwedische Hausmannskost (z. B. Erbsensuppe und Fleischbällchen) aus hochwertigen Zutaten.
Operakällaren, Stockholm
Der Operakällaren ist Hoflieferant seiner Majestät des Königs, hat einen Michelin-Stern und ist Mitglied bei Les Grandes Tables du Monde/Traditions & Qualité, einem Verband der besten Restaurants der Welt.
Foto: Samuel Unéus/Nobis
Operakällaren, Stockholm
Foto: Samuel Unéus/Nobis
Operakällaren, Stockholm
Foto: Samuel Unéus/Nobis
Operakällaren, Stockholm
Foto: Samuel Unéus/Nobis
Operakällaren
Das Restaurant Operakällaren hat eine Wandlung durchgemacht wie nur wenige andere Restaurants. Eröffnet wurde es im Jahr 1787 als Kellerschenke mit Wacholder auf dem erdigen Boden – unter dem Opernhaus von König Gustav dem III. Im Jahr 1792 wurde der König während eines Maskenballs in der Oper erschossen. 100 Jahre später war das Gebäude so baufällig, dass man es abriss. Das Operakällaren wurde nur einen Katzensprung weit entfernt, wiedereröffnet, nun jedoch als international anerkanntes Restaurant. In den 1950er-Jahren ging es mit dem Operakällaren jedoch abermals bergab und man bat den bereits erwähnten Tore Wretman, die Sache in die Hand zu nehmen. Wretman schloss das Restaurant und renovierte es sechs Jahre lang. 1961 wurde das Operakällaren wiedereröffnet und sollte alles, was es in der skandinavischen Gastronomie bis dato gegeben hatte, in den Schatten stellen. Man kann aus heutiger Sicht sagen, dass Wretman damit Erfolg hatte. Das Operakällaren ist Hoflieferant Seiner Majestät des Königs, hat einen Michelin-Stern und ist Mitglied bei Les Grandes Tables du Monde/Traditions & Qualité, einem Verband der besten Restaurants der Welt.
Außerdem gilt das Operakällaren als eine der schönsten Gaststätten Schwedens und ist besonders wegen seines traditionellen Degustationsmenüs und seines köstlichen, achtgängigen Weihnachtsbüfetts beliebt. Im heutigen Gebäude befinden sich auch die Opera Bar, das Selbstbedienungsrestaurant Backfickan, der Nachtklub Café Opera und die Königliche Oper.
Tennstopet, Stockholm
Die Speisekarte von Tennstopet folgt einem Saisonkalender regionaler Zutaten und konzentriert sich auf traditionelle Gerichte.
Foto: Kristofer Samuelsson/Krogbolaget
Tennstopet, Stockholm
Foto: Kristofer Samuelsson/Krogbolaget
Tennstopet, Stockholm
Foto: Kristofer Samuelsson/Krogbolaget
Tennstopet
Das Tennstopet dient seit seiner Eröffnung 1867 als Treffpunkt von Kulturschaffenden. Das Restaurant lebt die Tradition, obwohl es im Laufe der Jahrhunderte mehrmals seinen Namen und seine Adresse gewechselt hat. Die Einrichtung erinnert durch seine zahlreichen Stammgäste, Dartscheiben, rote Plüschmöbel und dem Schottenmuster an Wänden und Boden an einen englischen Pub. Die Speisekarte ist durchweg klassisch und folgt einem saisonalen Speisenkalender. Dadurch verpasst du keine schwedische Köstlichkeit, z. B. die Premiere des fermentierten Herings, die Krebs-Party – und Krähen. Krähen essen ist ein altes Phänomen, dessen Ursprung in den strengen schwedischen Wintern liegt: Der Vogel galt als gute Proteinquelle. Tatsächlich sind die Einrichtung und die Speisekarte des Tennstopet seit 60 Jahren teils unverändert.
Im Jahr 2020 eröffnete das Tennstopet ein etwas moderneres und luxuriöseres - wenn auch mit schottischem Teppichboden versehenes - Bistro gleich um die Ecke, das Tennstopet Grill.
Der Lebensmittelmarkt des Sturehof, Stockholm
Der Lebensmittelmarkt bietet eine Vielzahl von zusammengestellten Lebensmitteltüten, gefüllt mit Gerichten und Köstlichkeiten zum Zuhause nachkochen.
Foto: Svenska brasserier
Der Lebensmittelmarkt des Sturehof, Stockholm
Foto: Svenska brasserier
Sturehof, Stockholm
Foto: Svenska brasserier
Sturehof
Der Sturehof eröffnete 1887 eine Bierhalle namens „Malta” und befindet sich seitdem an derselben Adresse. 1905 benannte sich das „Malta” in „Sturehof” um und ist seit den 1990er-Jahren eine Institution, wenn es um Meeresfrüchte geht. Die luxuriöse Meeresfrüchte-Platte ist allseits berühmt und im Sommer sitzen die Menschen in Scharen im Außenbereich, um zu sehen und gesehen zu werden. Im Sturehof legt man großen Wert auf Tradition: Die Premiere des fermentierten Herings, Krebs-Parties und das Mittsommerfest werden hier gefeiert, außerdem die selbsterfundenen jährlichen 'Assiette Days' Anfang Juni, wenn 30 traditionelle Gerichte in kleinen Portionen auf Silbertellern serviert werden.
Der Sturehof bietet auch einen Lebensmittelmarkt, auf dem du von Soßen bis hin zu Fertigtüten alles kaufen kannst, was du zu Hause zubereiten möchtest. Du brauchst dich nie zu fragen, ob das Restaurant geschlossen hat. Denn der Sturehof hat 365 Tage im Jahr bis spätabends geöffnet, sogar an Heiligabend.
Riche, Stockholm
Die Lilla Baren bietet eine vielfältige Mischung aus Livemusik und Kunstausstellungen.
Foto: Tove Freiij/imagebank.sweden.se
Riche, Stockholm
Foto: Tove Freiij/imagebank.sweden.se
Riche, Stockholm
Foto: Svenska brasserier
Riche
Dieses Zentrum des gesellschaftlichen Lebens wurde 1893 eröffnet, als Vorbild diente das Café Riche in Paris. Die Stockholmer Version profilierte sich als Brasserie mit schwedischen Einflüssen. Im Zweiten Weltkrieg geriet das Riche in Schwierigkeiten und Tore Wretman kam zu seiner Rettung. Er schuf in der Küche des Riche das „Toast Skagen”, das zu einem berühmten schwedischen Gericht wurde und seitdem von der ansonsten saisonal geprägten Speisekarte nicht mehr weg zudenken ist. Stars wie Ingmar Bergman und Greta Garbo waren damals im Riche Stammgäste. Heute ist es ein beliebter Treffpunkt für die Stockholmer Medienleute. Der ungewöhnliche Eingang ähnelt einem Zirkuszelt und die angrenzende Lilla Baren bietet eine vielfältige Mischung aus unterschiedlichen Gästen, Live-Musik und Kunstausstellungen.
2022 gründete das Riche ein weiteres Restaurant, das Riche Fenix, welches derzeit eines der angesagtesten Restaurants und Bars von Stockholm ist.
Prinsen, Stockholm
Das Prinsen ist eines der ältesten Restaurants Stockholms und bietet eine Vielfalt schwedischer Küche mit modernen Einflüssen.
Foto: Brasseriegruppen
Prinsen, Stockholm
Foto: Brasseriegruppen
Prinsen, Stockholm
Foto: Brasseriegruppen
Prinsen
Das Prinsen, ursprünglich Café du Prince, wurde 1897 als Bierstube eröffnet. Heute zählt es zu den ältesten Restaurants in Stockholm und befindet sich seit jeher an derselben Adresse. Das Prinsen wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts umfangreich renoviert. Die Restaurant-Einrichtung mit ihrer kunstvollen Holztäfelung, den großen Spiegeln und den gemütlichen Nischen vermittelt noch heute das Flair eines Restaurants der Jahrhundertwende. In den 1960er-Jahren servierte das Prinsen als erstes schwedisches Restaurant Steak auf einem Brett ('Plankstek'), was für viele Jahre sein Markenzeichen wurde. Das Prinsen war schon immer ein wichtiger Treffpunkt für Schriftsteller und von 1990 bis 2007 richtete es die jährliche Verleihung des Literaturpreises Guldprinsen für junge Schriftsteller mit der besten Gedichtsammlung aus.
Heute stehen auf der Speisekarte schwedische Klassiker wie 'Wallenbergare' und Fleischbällchen, die sich mit modernen Einflüssen vermischen. Das Restaurant ist besonders beliebt für Familienfeiern, Sonntagsessen und Geschäftsessen.
Kvarnen, Stockholm
Genieße klassische schwedische Gerichte im Kvarnen. Das Restaurant befindet sich in Södermalm im Zentrum Stockholms und ist seit 1908 an der selben Adresse zu finden.
Foto: Staffan Eliasson/Visit Stockholm
Kvarnen, Stockholm
Foto: Staffan Eliasson/Visit Stockholm
Kvarnen, Stockholm
Foto: Staffan Eliasson/Visit Stockholm
Kvarnen
Während viele der legendären Stockholmer Restaurants ziemlich teuer sind, ist das Kvarnen schon immer ein Restaurant für die Arbeiterklasse gewesen. Es wurde 1908 eröffnet und serviert seitdem schwedische Hausmannskost. Ende der 1980er-Jahre versuchten die neuen Eigentümer, aus dem Kvarnen ein trendiges Feinschmeckerrestaurant zu machen. Der Versuch endete jedoch in einem Fiasko und das Kvarnen musste innerhalb eines Jahres schließen. Als es wiedereröffnet wurde, war man zum Wesentlichen zurückgekehrt. Wegen seiner Lage und der großen Bierauswahl treffen sich hier auch gerne vor und nach den Spielen die Fans des lokalen Fußballvereins Hammarby.
Die Speisekarte des Kvarnen ist traditionell und umfasst Gerichte wie Fleischbällchen und Hering. Jeden Montagabend gibt es ein preiswertes Zwei-Gänge-Degustationsmenü mit einer großen Auswahl an schwedischen Klassikern. Und während viele andere Stockholmer Gaststätten sich von Bierstuben zu gehobenen Restaurants gewandelt haben, ist das Kvarnen den umgekehrten Weg gegangen. 2013 wurde im hinteren Teil der Gaststätte die neue tschechische Bierstube eröffnet.
Konstnärsbaren, Stockholm
Konstnärsbaren, die "Künstlerbar", ist mit zeitgenössischen Exponaten dekoriert und bietet seinen Gästen eine Speisekarte mit saisonalen Köstlichkeiten.
Foto: Melanders Group
Konstnärsbaren, Stockholm
Foto: Melanders Group
Konstnärsbaren, Stockholm
Foto: Melanders Group
Konstnärsbaren
Das Konstnärsbaren, für gewöhnlich „KB” genannt, macht seinem Namen, der übersetzt „Künstlerbar” bedeutet, alle Ehre. Das KB befindet sich im Künstlerhaus ('Konstnärshuset'), einem neogotischen Gebäude, wo Werke aufstrebender schwedischer Künstler ausgestellt werden. Seit 1931 empfängt es kreative Köpfe. Das Motto lautet „Wo die Mahlzeit Kunst und Kunst alles ist” und ein Besuch hier ist ein Fest für die Sinne. Neben modernen Ausstellungen kannst du einzigartige Wandgemälde von Künstlern wie Issac Grünewald, Robert Högfeldt und Einar Forseth bewundern. Diese Mischung passt zur Speisekarte – traditionelle Gerichte und Köstlichkeiten der Saison.
Besonders stimmungsvoll geht es mittwochs zu, wenn die hauseigene Jazzband dein Gehörsinn beflügelt.