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10 schwedische Spezialitäten für deine kulinarische Wunschliste
Schweden hat Foodies einige einmalige Esserlebnisse zu bieten. Hier stellen wir dir zehn Highlights vor, die jeder neugierige Genießer zumindest einmal im Leben probiert haben sollte – von regionalen Spezialitäten und jährlichen Events bis hin zur modernen Spitzenküche.
Trau dich: „Surströmming“ – der fermentierte Hering
Der berühmt-berüchtigte schwedische Stinkefisch namens „Surströmming“ gehört wirklich auf die Wunschliste eines jeden Foodies. Dafür werden jeden Frühling Ostseeheringe in Salzlake eingelegt, wo sie durch Milchsäurebakterien gären. Nach einem knappen halben Jahr der „Reifung“ werden die Filets serviert: auf schwedischem Fladenbrot (Tunnbröd) mit Kartoffelscheiben und gehackten Zwiebeln. Dieses belegte Brot der besonderen Art spült man am besten mit Bier hinunter. Ende August wird der neue Jahrgang bei der Surströmming-Premiere begrüßt – aus Geruchsgründen im Freien. Um in die Tradition einzutauchen, solltest du das weltweit größte Surströmming-Festival in Alfta in der Region Hälsingland besuchen. Auch die Heimat der Spezialität – Höga Kusten, vor allem die Insel Ulvön – verspricht unvergessliche Kostproben.
Moderne schwedische Gastronomie auf hohem Niveau
Die schwedische Küche des 21. Jahrhunderts überzeugt mit regionalen Zutaten, einfallsreichen Geschmackskombinationen und einem kompromisslosen Streben nach Nachhaltigkeit. Wer ein Restaurant von einem von Schwedens führenden Küchenchefs besucht, kann sich auf echte kulinarische Innovation freuen. So kocht beispielsweise Florencia Abella, die Küchenchefin des mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten Restaurants Ekstedt in Stockholm, ihre kreative Interpretation der nordischen Küche über offenem Feuer mit Zutaten der jeweiligen Jahreszeit. In Schweden haben derzeit 18 Restaurants einen oder mehrere Michelin-Sterne. Der Großteil dieser Gourmettempel liegt in Stockholm und Göteborg.
Erlebe ein Mittsommerfest mit dem traditionellen Büfett
Mittsommer wird in Schweden mit Begeisterung gefeiert. Dass sich die Leute im ganzen Land Gesängen und Tänzen um die geschmückte Stange hingeben, ist weithin bekannt. Auf den Tisch kommt ein Sammelsurium an klassischen Speisen, darunter Erdbeertorte, geräucherter oder gebeizter Lachs sowie eingelegter Hering mit den ersten Jungkartoffeln. Zum Trinken erwarten dich Craftbier aus der Region und Schnaps in allerlei Variationen. Letzterer wird von inbrünstig gesungenen Trinkliedern (Snapsvisor) begleitet.
Wilde Zutaten sammeln und im Freien zubereiten
Das schwedische Jedermannsrecht (Allemansrätten) erlaubt es Einheimischen wie Besuchern, sich jederzeit frei in der Natur zu bewegen und ihre essbaren Schätze zu sammeln. Zu bestimmten Zeiten im Jahr kann man seine „Ernte“ sogar im Freien über offenem Feuer zubereiten. Schnapp dir also dein Körbchen und gehe auf Pilz- und Beerensuche – am besten mit einem erfahrenen Guide an deiner Seite. Für naturnahen Genuss der Extraklasse kannst du über „Schweden – Ein Land wird Restaurant“ einen Tisch im Freien reservieren und aus wilden Zutaten ganze Menüs zubereiten. Dieses schwedische Gourmeterlebnis zum Selbermachen, das auf essbaren Schätzen aus der Natur und regionalen Produkten aufbaut, kannst du an ausgewählten Orten Schwedens erleben. Jedes Plätzchen wurde aufgrund seiner landschaftlichen Schönheit und der ausgeprägten Esskultur der jeweiligen Region ausgewählt.
Der Klassiker: „Köttbullar“, die schwedischen Fleischbällchen
Natürlich kommen auch die klassischen Fleischbällchen nach schwedischer Art auf die Liste der Speisen, die Skandinavien-Fans zumindest einmal im Leben gekostet haben sollten. Die „Köttbullar“ bestehen aus Schweine- und Rindfleisch und werden traditionell mit Kartoffelpüree, Preiselbeerkonfitüre und sauren Gurkenscheiben serviert. Dieses beliebte Gericht ist ein gutes Beispiel für die schwedische Hausmannskost (Husman), die durchwärmt, stärkt und glücklich macht. Mittlerweile gibt‘s natürlich unzählige moderne Interpretationen des Klassikers, darunter vegetarische Versionen sowie Fischbällchen. Die beste Adresse für Köttbullar aller Art ist das hippe Restaurant „Meatballs for the People“ im Stockholmer Stadtteil Södermalm.
Kuriose Deko und rote Krebse bei der „Kräftskiva“
Ein fröhliches Highlight im kulinarischen Kalender der Schweden ist die Krebsparty namens „Kräftskiva“, die man im August und September veranstalten kann. Dabei biegen sich die üppig dekorierten Tische unter Ladungen von leuchtend roten Krebsen, die übrigens kühl und im Ganzen serviert werden. Beliebte Beilagen sind Pfifferlingtoast, Quiche mit würzigem Västerbotten-Käse und vegetarische Alternativen. Genauso wichtig wie das Essen sind die traditionellen Trinklieder, die die Schnäpse begleiten – allen voran „Helan Går“ (in etwa „Das ganze Glas geht runter“).
„Fika“ – die unschuldige Kaffeepause
Die Schweden lieben ihre Fika – den alltäglichen Brauch einer Kaffeepause mit süßem Gebäck, bei der es um Geselligkeit und Austausch geht. Man kann eine Fika per Definition nicht alleine zelebrieren, wohl aber an allen möglichen Orten. Nimm also deine Freunde mit in ein Café oder an einen See, dann kann der Kaffee fließen. Eine klassische schwedische Konditorei strotzt nur so vor süßen Klassikern wie Zimtschnecken, Prinzessinnentorte und Keksen. Der Brauch, zum Kaffee sieben verschiedene Kekssorten („sju sorters kakor“) zu reichen, erlebt derzeit ein Revival. Wer es lieber herzhaft mag, kann zur geschichteten „Sandwichtorte“ (Smörgåstårta) greifen: Sie besteht aus weichen Toastscheiben und wird mit Garnelen, Eiern, Räucherlachs und/oder frischem Schnittlauch gefüllt und hübsch dekoriert.
Lerne die Küche der Samen in Lappland kennen
Schwedisch Lappland, die Heimat des Urvolks der Samen, hat eine faszinierende kulinarische Kultur, bei der sich – wie auch im Alltag – (fast) alles um die Rentiere dreht. Du solltest also unbedingt geräuchertes, geräuchertes Rentierfleisch probieren - pur oder auch zusammen mit „Kokkaffe“ – das ist über offenem Feuer zubereiteteter Kaffee. Dabei genießt du den spektakulären Blick über das schwedische Hochgebirge. Genau wie die Samen, wenn sie eine Pause einlegen und ihre Rentierherde im Auge behalten.
Nächtlicher Besuch beim „Korvmoj“
Auch in Schweden ist die Wurstbude (Korvmoj) ein beliebter Anlaufpunkt für hungrige Nachtschwärmer. Bei der landestypischen Version des Hotdogs wird die Wurst – zusammen mit Kartoffelpüree und anderen Zutaten – in Fladenbrot (Tunnbröd) gewickelt. Außerdem findet man unzählige kreativ zubereitete, hochwertige Würstchen sowie vegetarische Alternativen auf den Speisekarten der schwedischen Imbissstände. Eine beliebte Adresse in Stockholm ist Östermalms Korvspecialist. Nach über 40 Jahren am Grill kann sich Inhaber Bruno wirklich „Wurstspezialist“ nennen.
„Fredagsmys“: der gemütliche Freitagabend mit Tacos
Die Füße hochlegen und sich nach einer langen Arbeitswoche etwas Leckeres gönnen – dieses universelle Bedürfnis befriedigen die Schweden zu Hause beim „Fredagsmys“ (wörtlich „Freitagsgemütlichkeit“). Dazu gibt es reichlich Chips und Snacks, und zum Abendessen meistens Tacos mit vielerlei Zubehör. Der Trend ist übrigens in den Neunzigern aufgekommen, als in Schweden erstmals Fernsehwerbung erlaubt war. Erst prägte eine Chipsmarke den Begriff „Fredagsmys“, dann zogen Texmex-Produkte nach. Deswegen spricht man auch vom „Taco Friday“.