Direkt zum Hauptinhalt gehen
Loft Haus Bergaliv
Loft Haus Bergaliv
Das Loft Haus Bergaliv ist ein Zufluchtsort am Hang des Berges Åsberget in Hälsingland.
Fotonachweis: Martin Edström/imagebank.sweden.se

Hälsingland: wo traumhafte Natur auf Weltkulturerbe trifft

Die nordschwedische Region Hälsingland ist bekannt für spektakuläre Natur, viele Bären sowie Bauernkunst, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.

Gut zu wissen

  • Der 671 Meter hohe Garpkölen ist der höchste Berg in der Region Hälsingland.
  • Das Wappentier von Hälsingland ist ein goldener Ziegenbock mit roten Hörnern und Hufen – vermutlich weil man in der Region früher Ziegen gezüchtet hat.
  • In der jüngeren Vergangenheit wurden der Luchs zum Symboltier und die Flachsblüte zur Symbolblume der Region gewählt.

Die Wälder von Hälsingland – einer Region in Nordschweden – sind mit ihrer Tiefe und Weite ziemlich überwältigend. Außerdem gibt’s für Naturliebhaber Bergketten, Täler und Schäreninseln zu entdecken. Schon seit der Eisenzeit ist die Region bewohnt – wenn auch nicht üppig: Mit durchschnittlich neun Einwohnern pro Quadratkilometer ist Hälsingland dünn besiedelt und Großstädte sucht man vergeblich. Immerhin gibt’s vier Ortschaften, wo du Unterkünfte, Restaurants und Geschäfte nah beieinander findest. Hudiksvall (ca. 17.000 Einwohner) und Söderhamn (12.000) liegen an der Küste. Weiter im Landesinneren findest du Bollnäs im Süden (14.000) und Järvsö im Norden (1.500).

1 / 3

Der Hälsingehof Kristofersgården

Kristofersgården ist einer von vielen Hälsingehöfen , den geschmückten Bauernhäusern von Hälsingland), und bietet einzigartige Unterkünfte in einem Bauernhaus aus dem 19. Jahrhundert.

Foto: Maria G Nilsson

3 / 3
Der Hälsingehof Kristofersgården
Hälsingehof Gästgivars
Växbo Lin

Die Hälsingehöfe – Bauernhäuser als UNESCO-Weltkulturerbe

Die Bauern von Hälsingland waren stets für ihren Einfallsreichtum bekannt, denn sie verdienten ihren Lebensunterhalt auf vielfältige Weise. Unter anderem lebten sie von Viehzucht, Forstwirtschaft und der Herstellung von Leinen. Manche schafften es zu beachtlichem Reichtum, womit sie ansehnliche Bauernhäuser errichteten. Die „guten Stuben“ dekorierten sie mit aufwendigen Wandmalereien. Es entstanden sogar richtig große Festsäle auf dem Land – geräumiger als bei den Bauern im Rest der Welt!

Diese Holzhäuser, die überwiegend im 18. und 19. Jahrhundert ausgestaltet wurden, sind ein wichtiger Teil des hälsingländischen Kulturguts. Im Jahr 2012 wurden sieben Hälsingehöfe (auf Schwedisch „Hälsingegårdar“) auf die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Es sind aber noch weitere Exemplare erhalten.

Die dekorierten Bauernhäuser sind über ganz Hälsingland verstreut und bilden die Hauptattraktionen der Region. Die meisten sind in Privatbesitz, werden aber hin und wieder für Besucher geöffnet und eignen sich besonders im Sommer für einen Tagesausflug.

Einer der ältesten bewahrten Hälsingehöfe heißt Erik-Anders und befindet sich im Dorf Asta bei Söderhamn, ganz im Süden der Region. Die Wandmalereien verdanken wir der Künstlerfamilie Knutes, die das Haus um 1850 einrichtete. Von April bis August kann man den Hof besichtigen. Es gibt auch ein Besucherzentrum, ein Café, einen nostalgischen Shop und einen Garten im Stil der 1920er-Jahre. Und nebenan kannst du in einem von fünf romantischen Gästezimmern übernachten.

Ein weiterer sehenswerter Hälsingehof von der UNESCO-Liste heißt Gästgivars und steht etwas weiter nördlich in Vallsta bei Bollnäs. Die Ausgestaltung verdanken wir dem stilbildenden schwedischen Künstler Jonas Wallström (1798-1862), der sich im 19. Jahrhundert mit seiner einzigartigen Schablonenmalerei einen Namen machte. Er schmückte seinerzeit mehrere Höfe mit Ornamenten und Mustern im Empirestil aus. Im Sommer werden Führungen angeboten; außerdem gibt’s einen Kunsthandwerksladen und ein Bistro, das Garnelensandwiches und andere schwedische Klassiker serviert.

In Järvsö erwartet dich der Bauernhof Stenegård aus dem 19. Jahrhundert mit Kunsthandwerksgeschäften, Bäckerei, charmanten Restaurants, Gärten und Spielplätzen in unmittelbarer Umgebung.

Eine Übersicht weiterer Hälsingehöfe findest du auf hälsingland.se .

Schwedische Souvenirs aus erster und zweiter Hand

Die Region Hälsingland blickt auf eine lange Tradition der Leinenproduktion zurück. Im Jahr 1989 wurde das Unternehmen Växbo Lin gegründet, um das historische Zentrum der Leinenweberei in Växbo bei Bollnäs wiederzubeleben. In der Manufaktur kannst du zuschauen, wie Stoffe aus Vollleinen nach alter Tradition gewebt werden. Im Fabrikverkauf gibt’s Küchentücher, Kissenbezüge, Tischwäsche, Vorhänge, Hausschuhe und mehr zu unschlagbaren Preisen.

Hälsingland hat Schnäppchenjägern aber noch mehr zu bieten. Am Straßenrand wirst du immer wieder Schilder mit der Aufschrift „Loppis“ entdecken. Sie weisen den Weg zu Flohmärkten mit Kleidungsstücken, Möbeln, Geschirr, Spielzeug und Kunsthandwerk aus zweiter Hand. Zwei empfehlenswerte Secondhand-Läden sind Bättre Begagnat („besser gebraucht“) in Hudiksvall und Rosengatan in Bergvik.

1 / 2

Braunbär

Der skandinavische Braunbär ist ein friedlicher Allesfresser, der sich hauptsächlich von Beeren, Ameisen, Gras und Kräutern ernährt. Bären waren einst in ganz Schweden zu finden. In den späten 1920er Jahren wurde der Bär eine geschützte Art, nachdem er fast ausgestorben war. Heute gibt es in Schweden rund 3300 Bären, die hauptsächlich im Nordwesten Schwedens zu finden sind.

Foto: Håkan Vargas S/imagebank.sweden.se

2 / 2
Braunbär
Luchs

Erlebe die Flora und Fauna von Hälsingland

Die tiefen Wälder von Hälsingland bieten großen und kleinen Tieren den passenden Lebensraum. Bei Wanderungen durch die Natur kannst du mit etwas Glück Elche, Rehe und Eichhörnchen erspähen. Hälsingland verzeichnet auch viele Braunbären, aber diese schüchternen Kreaturen halten sich normalerweise von den Menschen fern.

Wenn du nordische Wildtiere aus kürzerer (aber immer noch sicherer!) Entfernung beobachten möchtest, kannst du dich einer Safari anschließen. Mehrere Veranstalter wie Wildlife Sweden bieten Erlebnisse auf den Spuren verschiedener Tiere an. Bei Bollnäs, am See Stora Öjungen, liegt die naturnahe Unterkunft Vargas Vildmarkslodge. Eine unauffällige Holzhütte ist die ideale Basis für Bärensichtungen: Die Pelztiere nähern sich bis auf fünf Meter, und du kannst sie auf einmaligen Fotos festhalten.

In Järvsö befindet sich außerdem der Tierpark Vildriket (ehemals Järvzoo genannt), wo du bei einem einzigen Ausflug zwei Dutzend Tier- und Vogelarten kennenlernst: Dort leben Luchse, Bären, Wölfe, Vielfraße, Polarfüchse und Moschusochsen sowie verschiedene Eulen. Auf einem drei Kilometer langen Holzsteg spazierst du durch ihren natürlich angelegten Lebensraum. Außerdem gibt’s ein Hotel, wo die Gäste aus jedem Zimmer durch Panoramafenster das Wolfsgehege überblicken.

Hälsinglands Wasser- und Inselwelt

Mit ihrer abwechslungsreichen Landschaft bildet die nordschwedische Region Hälsingland die ideale Kulisse für vielerlei Outdoor-Aktivitäten. Das Dorf Orbaden am See Orsjön ist bekannt für seine weißen Sandstrände, die man stolz als „Hälsinglands Riviera“ bezeichnet. Seit dem frühen 20. Jahrhundert hat Orbaden einen guten Ruf als Kurort. Heute, hundert Jahre nachdem die ersten Badegäste mit dem Zug gekommen sind, führt das Wellnesshotel Orbaden Spa & Resort die Tradition auf stilvolle Weise fort. Die Bucht lädt zum Baden, Angeln und Joggen am Strand ein.

Die Region ist außerdem ein Paradies zum Wandern und Radfahren. Diverse markierte Pfade schlängeln sich durch die malerische Natur, darunter der 150 Kilometer lange Fernwanderweg Hälsingeleden. Auf dem Abschnitt zwischen Järvsö und dem Bolleberg (50 km in drei Etappen) kannst du unterwegs in Schutzhütten und Hostels übernachten.

Auch auf der Halbinsel Hornslandet, die bei Hudiksvall in die Bottensee hineinragt, finden Naturburschen ihr Glück: Der gleichnamige Ekopark sowie fünf Naturschutzgebiete bedecken die etwa 13 km lange Halbinsel. Besonders Hölick auf der Südspitze ist einen Ausflug wert. Dort ist das Wellnesshotel Hölick Havsresort & Spa angesiedelt, außerdem gibt’s ein malerisches Fischerdorf und eine schwedenrote Kapelle zu entdecken.

Weiter im Landesinneren erhebt sich der Berg Avholmsberget mit einem Restaurant auf dem Gipfel. Auf einer Höhe von 210 Metern hast du einen spektakulären Blick über die Seen namens Dellensjöarna, die vor unvorstellbaren 90 Millionen Jahren durch einen Meteoriteneinschlag entstanden sind. Und verpasse nicht den Nationalpark Hamra, der sich das ganze Jahr über zum Wandern und im Winter für Hundeschlittenfahren eignet.

Das Fischerdorf Skärså bei Söderhamn gibt dir einen Vorgeschmack auf die Schärenwelt von Hälsingland. Spaziere am Wasser entlang und kehre im Fischrestaurant Albertina ein. Dein Küstenabenteuer solltest du mit einem Abstecher auf die Insel Rönnskär fortsetzen. Die Fähre geht ab Stenö Brygga bei Söderhamn (eine halbe Fahrstunde südlich von Skärså).

Im Winter kann man in Hälsingland auch herrlich Skifahren. Besonders das Skigebiet Järvsöbacken zieht Wintersportler an und eignet sich für Familien.

Crêperie Järvsö

Crêperie Järvsö

Die Crêperie Järvsö serviert herzhafte Galettes und süße Crepes mit lokalen Zutaten.

Foto: Järvsö Crêperie

Die regionale Küche von Hälsingland

Wie im Rest von Schweden legen auch die Menschen in Hälsingland zunehmend Wert auf nachhaltige Lebensmittel. Du wirst feststellen, dass viele Restaurants mit regionalen, saisonalen und biologisch angebauten Zutaten kochen. Ein gutes Beispiel ist das Restaurant Växbo Krog, das seine Zutaten von Bauern und kleinen Lebensmittelproduzenten aus der Umgebung bezieht.

Auch Lilla K‘s Trädgårdskök, das sich in einem Garten in Bollnäs versteckt, arbeitet saisonal und regional: Die Gerichte nach schwedischer und internationaler Kochtradition enthalten vitaminreiche Zutaten aus dem eigenen Gemüsegarten. Auf der Karte stehen außerdem verschiedene frische Fruchtsäfte sowie Kaffee und Kuchen für eine schwedische Fika.

Designfans sollten sich Månses Design vormerken: Die Adresse in Stugsund bei Söderhamn kombiniert den Verkauf von zeitlosem Porzellan mit einem hippen Restaurant. Am besten lässt du dich zuerst mit modernen schwedischen Häppchen verwöhnen und probierst dabei die Geschirrkollektion aus. Nach dem Essen streifst du durch den Laden, wo du Tassen, Teller, Schalen und Kannen im schwedischen Landhausstil findest.

Die Crêperie in Järvsö serviert unwiderstehliche Crêpes mit herzhafter oder süßer Füllung. Auch dort stammen die Zutaten aus der Region; manche werden sogar vor der Haustür geerntet.

Auch zum Trinken gibt’s regionale Spezialitäten aus Hälsingland. Die Mikrobrauerei Organic Smash in Bollnäs wird von zwei Brüdern betrieben, bei denen nur Bio-Hopfen und andere umweltfreundliche Zutaten in die Braukessel kommen.

Etwas weiter südlich, ebenfalls am Fluss Ljusnan, ist die Brennerei Tevsjö Mill & Distillery angesiedelt. Die edlen Tropfen – darunter Sanddorn-Gin, Aquavit, traditioneller Schnaps, Glögg und mit Arrak versetzter „schwedischer Punsch“ – werden in kunstvoll verzierte Flaschen abgefüllt und sind bei Systembolaget erhältlich. Führungen und Verkostungen in der Destillerie werden allerdings nur Gruppen von 10-25 Personen angeboten.

1 / 4

Varghotellet im Vildriket, Järvsö

Das Varghotellet ('Wolfshotel') bietet einzigartige Unterkünfte im skandinavischen Design, wobei alle Hotelzimmer einen Blick auf das Wolfsgehege haben.

Foto: Vildriket

4 / 4
Ein Hotelzimmer mit Panoramafenster zum Wolfsgehege. Die Wölfe stehen vor dem Fenster.
Lofthaus Bergaliv
Two people relaxing in the outdoor pool at Orbaden Spa & Resort in Hälsingland, watching the snow coated water view.
Zwei Kinder und zwei Erwachsene in Skikleidung stehen auf ihren Skiern am oberen Ende einer Skipiste. Im Hintergrund sind schneebedeckte Bäume und Berge des Skigebiets Järvsöbacken in Schweden zu sehen.

Übernachten in Hälsingland:

Die Region verfügt über Unterkünfte für jeden Geschmack und Geldbeutel. Zu den besten Adressen gehört das Wellnesshotel Orbaden Spa & Resort an der „Riviera von Hälsingland“. Dort hast du die Wahl zwischen romantischen Gästezimmern, Ferienwohnungen mit eigener Küche, schicken Suiten und einem Ferienhaus namens „Pfefferkuchenhaus“.

Eine weitere Unterkunft, die in Erinnerung bleibt, ist das „Lofthaus“ von Bergaliv. Dort wohnst du mitten im Wald in einem modernen Holzbau mit herrlichem Ausblick über das Flusstal des Ljusnan.

Ebenfalls naturnah, aber eher auf der rustikalen Seite, ist das Varghotellet im Herzen des Vildriket-Parks. Es verfügt über 5 Zimmer mit direktem Blick auf das Wolfsgehege.

Wenn du ins kulturelle Erbe von Hälsingland eintauchen möchtest, solltest du dir die Pension ansehen, die zum UNESCO-Hälsingehof Erik-Anders gehört. Sie hat fünf Gästezimmer.

PRAKTISCHE INFORMATIONEN: