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Eine Frau sitzt in einem Wald und lehnt sich im Herbst an einen Baum.
Waldbaden in den Wäldern Schwedens
Der schwedische Wald besteht hauptsächlich aus Fichten und Kiefern, aber auch aus Buchen, Eichen und Eschen und bedeckt fast 70 Prozent des Landes. Das macht Schweden zu einem perfekten Ort, um die achtsame, meditative Praxis des Waldbadens zu erleben. Ein Ort, an dem du die heilenden Kräfte der Natur mit allen Sinnen genießen kannst.
Fotonachweis: Henrik Trygg/Visit Sweden

Erlebe ein entspannendes Waldbad in Schweden

Nur wenige Aktivitäten sind so therapeutisch wie das Waldbaden. Mit seiner abwechslungsreichen Naturlandschaft, die für alle zugänglich ist, bildet Schweden den perfekten Rahmen für diese Praxis, bei der Geist und Seele zur Ruhe kommen – weit weg von der Hektik des Alltags.

Die meditative Achtsamkeitspraxis des Waldbadens ist so beliebt geworden, dass das schwedische Wort dafür („skogsbad“) schon im Jahr 2017 vom schwedischen Sprachrat auf die Liste der anerkannten Wortneuschöpfungen aufgenommen wurde.

Die besondere Beziehung der Schweden zur Natur ist tief in ihrem Lebensstil – und ihrer Psyche – verwurzelt. Das ist ein Glück, denn das Einssein mit der Natur kommt Körper und Geist zugute. Eine durchgeführte Fallstudie des Karolinska-Instituts in Stockholm konnte zeigen, dass Aufenthalte im Freien erhebliche gesundheitliche Vorteile bieten. Nach nur 72 Stunden in der Natur sank der Stresspegel der Teilnehmer um 70 Prozent, und auch Blutdruck und Herzfrequenz gingen zurück. Gleichzeitig stiegen Wohlbefinden und Kreativität merklich an.

Was steckt hinter dem Trend des Waldbadens – und warum hat es sich ausgerechnet in Schweden durchgesetzt?

  • Der Begriff „Waldbad“ kam in den 1980er-Jahren erstmals in Japan auf, wo „shinrin-yoku“ für eine Art der Natur- bzw. Waldtherapie steht. Dabei werden alle fünf Sinne eingesetzt, um die Heilkraft der Natur zu nutzen und Stress abzubauen.
  • Die schwedische Natur bietet einen idealen Rahmen fürs Waldbaden, zumal das Jedermannsrecht es jedem erlaubt, sich frei durch die Landschaft zu bewegen, ein Zelt aufzustellen sowie Beeren, Pilze und Kräuter zu sammeln.
  • Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Aufenthalte in der Natur die Gesundheit fördern.

Die besten Orte für ein Waldbad in Schweden – von Nord nach Süd

Seitdem der Trend nach Europa geschwappt ist, hat sich Schweden zu einem Paradies für Waldbader entwickelt. Kein Wunder: Einen reizvollen Fleck im Grünen findet man eigentlich überall in der Nähe. Zwei Drittel der Landfläche Schwedens sind von Wäldern bedeckt. Der grüne Teppich zieht sich bis in die Städte, und auch viele Schäreninseln sind bewaldet. Es wachsen hauptsächlich Fichten und Kiefern, aber auch Buchen, Eichen und Eschen.

Das therapeutische Eintauchen in die Natur beschränkt sich jedoch nicht nur auf Wälder. Die abwechslungsreiche Landschaft Schwedens wartet auch mit endlosen Wiesen und pittoresken Sandstränden im Süden, sowie Gebirgen und geheimnisvollen Sümpfen in den nördlichen Gefilden auf. In Schwedisch Lappland liegt beispielsweise der Nationalpark Sarek, wo Wanderer von bescheidenen Birken, Marschland und dramatischen Gletschern umgeben sind.

Die landschaftliche Schönheit zählt zu den größten Reizen des Landes, und die Natur erscheint unberührt, weil die Schweden sich mit Leidenschaft für Umweltschutz und Artenvielfalt einsetzen. Bisher gibt es 30 Nationalparks im ganzen Land – sowie über 5.000 Naturschutzgebiete. Ein bemerkenswertes Beispiel ist der Nationalpark Skuleskogen an der Hohen Küste (Höga Kusten), die wiederum zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört. Dort erwartet dich ein Primärwald mit Seen und rötlichen Granitfelsen, die für den wanderfreundlichen Küstenabschnitt typisch sind.

Aber auch eine Städtereise nach Stockholm lässt sich mit einem Waldbad verbinden: Nur 20 Kilometer von der schwedischen Hauptstadt entfernt liegt der Nationalpark Tyresta, eine Oase aus Laub- und Urwäldern, in der etwa 8.000 Tierarten heimisch sind. Der Stockholmer Schärengarten hat ebenfalls einen Nationalpark: Der Nationalpark Ängsö in den nördlichen Schären ist für seine üppigen Wildblumenwiesen bekannt.

Die südschwedische Region Småland hat ebenfalls mehrere geschützte Naturgebiete. In der Nähe von Astrid Lindgrens Heimatstadt Vimmerby liegt beispielsweise der Nationalpark Norra Kvill, der Besucher mit uralten Wäldern, dem Aussichtspunkt „Idhöjden“ und einem mit Seerosen und Fieberklee übersäten See verzaubert.

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Waldbaden

Die schwedischen Wälder bestehen hauptsächlich aus Fichten- und Kiefernarten, aber auch aus Buchen, Eichen und Eschen und bedecken fast 70 Prozent des Landes. Das macht Schweden zu einem perfekten Ort, um die achtsame, meditative Praxis des Waldbadens zu erleben. Genieße die heilenden Kräfte der Natur mit allen Sinnen.

Foto: Henrik Trygg/Visit Sweden

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Eine Frau sitzt auf einem Felsen in einem Wald. Der Boden ist mit Herbstblättern bedeckt.
Eine Frau mit Hund wandert im Herbst auf einem Waldweg. Die Sonne scheint und der Boden ist mit orangefarbenen Blättern bedeckt.
A woman is standing by a tarn during summer. The sky is reflected in the water.
Ein Mann lehnt im Herbst mit geschlossenen Augen an einem Baum. Er hat eine gelbe Decke über seinen Beinen und um ihn herum liegen Blätter auf dem Boden.
Beeren im Wald

Waldbaden wie die Locals – ein paar Tipps

Die Schweden machen ihre Waldtherapie quasi im Vorbeigehen, zum Beispiel wenn sie Beeren pflücken, in Seen und im Meer baden, Vögel beobachten, und natürlich bei friedlichen Kajakausflügen und entspannenden Wanderungen.

Aber man braucht sich zu keiner bestimmten Aktivität verpflichten, denn beim Waldbaden im ursprünglichen Sinne geht es ums bewusste Nichtstun im Grünen: Wenn du auf einem Felsen sitzt und den Duft der Kiefern einatmest, profitierst du schon von den heilenden Kräften des Waldes – eine wahrhaft nachhaltige Art, die Natur mit allen Sinnen zu genießen. Lausche dem Wind in den Bäumen, lass die Finger über das weiche Moos gleiten und beobachte, wie Felsen, Steine und Wasser das Sonnenlicht reflektieren. Einen bekömmlichen Energieschub geben die Heidelbeeren, die im Spätsommer in Hülle und Fülle gedeihen – denn in der Speisekammer von Mutter Natur dürfen sich alle kostenlos bedienen.

Man kann ein Waldbad alleine oder in einer Gruppe erleben. Wer mit einem lokalen Guide ins Grüne zieht, bekommt obendrein Tipps zum Sammeln von Pilzen und Beeren und erfährt Wissenswertes über den naturnahen nordischen Lebensstil.

Ein paar praktische Hinweise: Denk an wetterfeste Kleidung nach dem Zwiebelschalenprinzip und bequeme Schuhe mit gutem Halt. Auch Badesachen erweisen sich oft als nützlich, denn Schweden hat unzählige Badestellen an den Seen und der Küste. Im Sommer gehören außerdem Sonnencreme und Insektenschutzmittel in den Rucksack, und natürlich solltest du ausreichend Wasser und Proviant mitnehmen.

In der schwedischen Natur stehen zahlreiche rustikale Schutzhütten, in denen Wanderer kostenlos übernachten können. Die meisten findet man entlang der etablierten Wanderwege, etwa am Skåneleden im Süden und am Königspfad (Kungsleden) im Norden.

Du wirst schnell merken, wie gut das Land für Besucher gerüstet ist, die die Natur entdecken und in vollen Zügen genießen möchten. Wenn achtsames Reisen und Stressabbau auf deiner Wunschliste stehen, bist du in Schweden genau richtig.

Eine Reise nach Schweden – wenn es mal etwas Anderes sein darf

Es gibt viele Argumente für eine Reise nach Schweden: Natur mit endlosen Wäldern, malerischen Inseln und Tausenden von Seen. Einmalige Unterkünfte im Grünen. Kulinarik, Shopping und Design vom Feinsten. Mit diesem Wegweiser findest du zu den besten Orten und Erlebnissen in Stadt und Land.

Schweden lieben die Natur

Natur ist überall – im Norden (Wildnis, rauschende Flüsse, hohe Berge und endlose Weiten in Schwedisch Lappland), im Süden (rollende Hügel und kilometerlange Strände), im Osten (Küste und magische Schärengärten) und im Westen (Küste und riesige Seen).